Universität Wien

010030 FS Das Zeichen, die Pyramide, der Tod (2019W)

Hegels Dialektik und deren Dekonstruktion in den frühen Schriften Derridas

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Aktueller Hinweis zur Abgabe von Seminararbeiten des WiSe 2019/20 (22.04.2020):
Durch ministerielle Verordnung wurde der Abschluss des Wintersemesters 2019/20 von bisher 30.4.2020 auf nunmehr 30.6.2020 verlängert - somit können auch Seminararbeiten des Wintersemesters 2019/20 bis spätestens 30.6.2020 abgegeben werden.

Mittwoch 09.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 16.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 23.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 30.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 06.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 13.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 20.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 27.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 04.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 11.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 08.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 15.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 22.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Mittwoch 29.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 30.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Jahr 1967 erschienen mit der „Grammatologie“, „Die Schrift und die Differenz“ und „Die Stimme und das Phänomen“ zugleich die ersten drei zentralen Werke von Jacques Derrida, 1972 gefolgt von „Randgänge der Philosophie“ und „Dissemination“. Diese äußerst dichten Werke markierten den Beginn einer der einflussreichsten philosophischen Strömungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In zeitlicher Distanz können jedoch einige untergewichtete Aspekte des frühen Derrida einer neuen Bewertung unterzogen werden. Dazu gehört das komplexe Verhältnis Derridas zur Philosophie Hegels. Wurde das Denken Derridas zunächst oft als antimetaphysische und antihegelianische Haltung interpretiert, so zeigt eine genaue Lektüre seines frühen Werks dagegen einen der anspruchsvollsten Versuche, dem Denken und der Sprache – mit und gegen Hegel – eine völlig neue Form zu geben. Welche Rolle spielt Hegel in Derridas frühen Werken, insbesondere für das Verständnis des Zeichens, der Schrift und der différance? Inwiefern ergibt sich von Hegel aus ein neuer Blick auf die Texte Derridas als Versuche, der Negativität der Sprache gerecht zu werden?
Das Seminar wird ausgehend von Derridas Text „Der Schacht und die Pyramide“ (1971) der Hegel-Lektüre Derridas folgen, deren Kontext aufarbeiten und ihre Bedeutung für andere grundlegende Texte von Derrida (wie „Die différance) aufzeigen. Zentrale Themen sind hierbei das Verhältnis von Sprache, Negativität, Zeichen, Tod und Differenz sowie deren immanente Kritik an einem Denken der Repräsentation. Eine gelungene Auseinandersetzung mit diesen Themen soll die Basis für eine Auseinandersetzung mit Derridas Werk und dessen Potentiale für Philosophie und Theologie erarbeiten.

Methoden:
Das Seminar ist als Lektüreseminar konzipiert. Ausgehend von einem close-reading werden zentrale Begriffe und Gedankenfiguren des frühen Derrida eingeübt, die eine eingenständige und kritische Auseinandersetzung mit dessen Werk ermöglichen.

Ziel:
Das Ziel des Seminars ist ein zweifaches: Erstens soll die Engführung auf Derridas Auseinandersetzung mit Hegel ermöglichen, die komplexen und stets vielschichtigen Texte Derridas einem ersten Verständnis zuzuführen. Zweitens ist es gerade die Fähigkeit Derridas, vielfältige Diskurse zu bündeln und zu überlagern, an der die Kompetenz geschult werden kann, komplexe Zusammenhänge in andere Diskursbereiche zu übersetzen. Drittens sollen die religionsphilosophischen und erkenntnistheoretischen Potentiale Derridas, gerade in seiner Auseinandersetzung mit Hegel, freigelegt werden.

Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit Daniel Kuran abgehalten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Benotung setzt sich zusammen aus
-) Seminararbeit (eine Abgabe ist bis spätestens 30.4.2020 möglich),
-) einem Prüfungsgespräch und
-) Mitarbeit bei den Seminarsitzungen.

Die Lehrveranstaltung wird auf Deutsch abgehalten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Beurteilung ist neben kontinuierlicher Mitarbeit eine Seminararbeit gemäß üblicher wissenschaftlicher Standards im Umfang von 15-20 Seiten abzugeben, die dann Gegenstand eines Prüfungsgesprächs ist. Regelmäßige Anwesenheit ist erforderlich (dreimaliges entschuldigtes Fehlen ist möglich).

Beurteilungsmaßstab:
Qualität der Seminararbeit und im Prüfungsgespräch zu erweisende Fähigkeit der wissenschaftlichen Reflexion über die im Seminar behandelten Themen sowie Mitarbeit in den einzelnen Seminarsitzungen.

Prüfungsstoff

Für eine positive Beurteilung ist neben kontinuierlicher Mitarbeit eine Seminararbeit gemäß üblicher wissenschaftlicher Standards im Umfang von 15-20 Seiten abzugeben, die Gegenstand eines Prüfungsgesprächs ist. Regelmäßige Anwesenheit ist erforderlich (dreimaliges entschuldigtes Fehlen ist möglich).

Literatur

Literatur:
J. Derrida, „Der Schacht und die Pyramide. Einführung in die Hegelsche Semiologie“, in: Randgänge der Philosophie, übers. von Günther Sigl, Passagen 2. überarbeitete Auflage 1999 [1972], S. 93-132.
J. Derrida, „Die différance“, in: Randgänge der Philosophie, übers. von Eva Pfaffenberger-Bruckner, Passagen 2. überarbeitete Auflage 1999 [1972], S. 31-56.
J. Derrida, „Signatur Ereignis Kontext“, in: Randgänge der Philosophie, übers. von Donald Watts Tuckwiller, Passagen 2. überarbeitete Auflage 1999 [1972], S. 325-351.

Weiterführend:
J. Derrida, „Die Stimme, die das Schweigen wahrt (sechstes Kapitel)“, in: Die Stimme und das Phänomen, übers. von Hans-Dieter Gondek, Suhrkamp, Frankfurt am Main neu übersetzt 2003 [1967], S. 95-118.
J. Derrida, „Das Ende des Buches und der Anfang der Schrift“, in: Grammatologie, übers. Von Hans-Jörg Rheinberger und Hanns Zischler, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974, S. 16-48.
J. Derrida, „Von der beschränkten zur allgemeinen Ökonomie. Ein rückhaltloser Hegelianismus“, in: Die Schrift und die Differenz, übers. Von Rodolphe Gasché, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, S. 380-421.

Sekundärliteratur:
S. Barnett (ed.), Hegel after Derrida, Routledge, London – New York, 1998.
J.G. Schülein, Metaphysik und ihre Kritik bei Hegel und Derrida (Hegel-Studien, Beiheft 65), Meiner, Hamburg 2016.
P. Zeillinger, Nachträgliches Denken: Skizze eines philosophisch-theologischen Aufbruchs im Ausgang von Jacques Derrida. Mit einer genealogischen Bibliographie der Werke von Jacques Derrida, LIT, Münster 2002.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

LV für Doktorat-/PhD-Studium, für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 199 518 MA UF RK 02 oder RK 05, auslaufende Studienpläne: D31, DAM für 011 (11W), 066 796 (15W) MRP 9 , Seminar oder (freies) Wahlfach für 020

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:19