Universität Wien

010078 SE "Wenn der Messias zum Papst kommt..." Jüdische und christliche Debatten um den Messias Jesus (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

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Das Seminar wird ausschließlich präsent stattfinden und Moodle als Kommunikationsplattform für den Präsenzbetrieb genutzt werden (Hochladen von Präsentationen, Scans…).
„Wenn (der Messias) zum Papst kommt und ihm kraft der göttlichen Weisung sagt: Lass mein Volk frei!, dann wird er gekommen sein. Doch bis heute ist er nicht gekommen und ist darum auch in keiner Hinsicht ein Messias.“ Dies sagte Moses ben Nachman im Rahmen der Zwangsdisputation in Barcelona im Jahr 1263 und bringt das Messiasproblem von jüdischer Seite zur Geltung. Auf christlicher Seite tat man sich mit dem Messias nicht weniger schwer, weil er kein zweites Mal wiederkehrte und die Geschichte nach ihm qualitativ nicht besser verlief als vor ihm. Anhand markanter geschichtlicher Beispiele sowie eines neuen Lösungsversuchs sollen die Debatten um den Messias aus Nazareth kritisch erarbeitet und reflektiert werden.

Montag 04.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 11.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 18.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 08.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 15.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 22.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 29.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 06.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 13.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 27.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 10.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 17.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 24.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LERNZIEL:
Studierende sollen zumindest ansatzhaft die große Variabilität der Frage nach dem Messias sowie deren maßgebliche Gründe kennen- und theologisch begründet bewerten lernen, die fundamentale Differenz zwischen den Fragen nach dem Messias einerseits und das christliche Bekenntnis zu Jesus als Wesenseinheit von Gott und Mensch andererseits erfassen und deuten können, die an das Bekenntnis Jesu als des Gottmenschen gekoppelte antijüdische Grundhaltung des Christentums verstehen und schließlich den Sinn einer Deutung begreifen, in der Jesus als messianischer Sohn Josefs interpretiert wird und damit versucht wird, die christologisch prinzipielle antijüdische Flanke biblisch fundiert aufzuheben.
INHALTE:
Biblisch-neutestamentliche Messiasdeutungen
Konstellationen rund um das Konzil von Nizäa (325)
Monophysitische Exzesse und das Konzil von Chalzedon (451)
Markante jüdische Jesusdeutungen in Geschichte und Gegenwart
Zeitgenössische christologische Deutungen
Jesus – der messianische Sohn Josefs
METHODEN: Studienrechtlich umfasst die Anrechenbarkeit und Bewertung des Seminars mindestens zwei bewertbare Teile. Diese sind: Themenpräsentationen durch Studierende und Impulse für die gemeinsame Diskussion; Abfassung einer Seminar- oder Bachelorarbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Bewertung von Mitarbeit, Präsentation und Abschlussarbeit des Seminars.
Nutzung der im Rahmen des Seminars angebotenen Literatur sowie themennaher Literatur, die die Studierenden selbst recherchieren.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

MINDESTANFORDERUNG: Anwesenheit bei 80% der ausgeschriebenen Seminartermine; Erreichen von jeweils 50% Leistung bezüglich Mitarbeit, Präsentation und Abschlussarbeit.
BEURTEILUNGSMASSSTAB:
Maximalerfordernisse (100%):
1. Mitarbeit: regelmäßige produktive und präzise Beiträge bei den Fachdiskussionen.
2. Präsentation: selbstständige Erarbeitung einer Präsentation im Zeitausmaß von 20 min.; inspirierende, zur Mitarbeit anregende formale Gestaltung; kompetente, themenbezogene Diskussionsführung.
3. Seminararbeit: wahlweise deutsch oder englisch abgefasst; orthografisch einwandfreie schriftliche Arbeit, formal einwandfrei gearbeitet nach den Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten des SSC der Kath.-Theol. Fakultät (https://ssc-kaththeologie.univie.ac.at/studienabschluss/wissenschaftliche-arbeiten/regeln-der-guten-wissenschaftlichen-praxis/), klar strukturiert in Gliederung und Durchführung, inhaltlich konsistent und begrifflich klar. Umfang 25.000 Zeichen inkl. Leerzeichen. Abgabe entweder ausgedruckt oder als pdf- oder als Word-Datei bis spätestens 31.7.2024.
4. Bachelorarbeit: wahlweise deutsch oder englisch abgefasst; orthografisch einwandfreie schriftliche Arbeit, formal einwandfrei gearbeitet nach den Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten des SSC der Kath.-Theol. Fakultät (https://ssc-kaththeologie.univie.ac.at/studienabschluss/wissenschaftliche-arbeiten/regeln-der-guten-wissenschaftlichen-praxis/), klar strukturiert in Gliederung und Durchführung, inhaltlich konsistent und begrifflich klar. Umfang 50.000 Zeichen inkl. Leerzeichen. Abgabe entweder ausgedruckt oder als pdf- oder als Word-Datei bis spätestens 31.7.2024.
Jeder der einzelnen Teile (Mitarbeit, Präsentation, Abschlussarbeit) muss positiv sein, damit die Gesamtnote positiv ist.
100-87 %: sehr gut
86-74 %: gut
73-62 %: befriedigend
61-50 %: genügend
49-0 %: nicht genügend

Prüfungsstoff

Literatur des Seminars und darüber hinaus herangezogene Literatur.

Literatur

Chouraqui Jean-Marc, Gedanken eines Juden über Jesus, in: FrRu N.F. 9 (2002) 181-191.
Danz Christian / Ehrensperger Kathy / Homolka Walter (Hg.), Christologie zwischen Judentum und Christentum. Jesus, der Jude aus Galiläa, und der christliche Erlöser, Tübingen 2020.
Dausner René, Christologie in messianischer Perspektive. Zur Bedeutung Jesu im Diskurs mit Emmanuel Levinas und Giorgio Agamben, Paderborn 2016.
Fredriksen Paula, The Birth of Christianity, in: Fredriksen Paula / Reinhartz Adele (Hg.), Jesus, Judaism, and Christian Anti-Judaism. Reading the New Testament after the Holocaust, Louisville-London 2002, 8-30.
Freyne Seán, The Jesus Movement and Its Expansion. Meaning and Mission, Grand Rapids 2014.
Grillmeier Aloys, Die theologische und sprachliche Vorbereitung der christologischen Formel von Chalkedon, in: Grillmeier Aloys / Bacht Heinrich (Hg.), Das Konzil von Chalkedon. Geschichte und Gegenwart. Band I: Der Glaube von Chalkedon, Würzburg 1951, 5-202.
Homolka Walter / Hoppe Juni / Krochmalnik Daniel, Der Messias kommt nicht. Abschied vom jüdischen Erlöser, Freiburg-Basel-Wien 2022.
Mutius Hans-Georg von, Die christlich-jüdische Zwangsdisputation zu Barcelona, Frankfurt/Main 1982.
Rubenstein Richard E., When Jesus became God. The Struggle to Define Christianity during the Last Days of Rome, Orlando 1999.
Schäfer Peter, Jesus im Talmud. Übersetzt aus dem Englischen von Barbara Schäfer, Tübingen 22010.
Schoeps Hans Joachim, Theologie und Geschichte des Judenchristentums, Tübingen 1949.
Striet Magnus (Hg.), Monotheismus Israels und christlicher Trinitätsglaube, Freiburg-Basel-Wien 2004.
Treitler Wolfgang, Jesus, Josefs Sohn. Der Messias als Tor des Bundes, Paderborn 2023.
Treitler Wolfgang, Toledoth Yeshu: A Jewish Critique of the Gentile Christian Transformation of Jesus Christ, online: https://www.davidpublisher.com/Article/index?id=42877.html

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 198 418 BA UF RK 16, 199 518 MA UF RK 02 oder RK 05, 033 195 (17W) BRP 18krp, BRP 18ktb

Letzte Änderung: Di 30.01.2024 09:05