Universität Wien

010112 SE Was uns zusammenhält - und trennt. Werte in Bildung, Religion und Politik (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung ist ausgebucht, die Online-Anmeldung daher geschlossen. Sollten Sie die LV besuchen wollen, können wir Sie gerne in die Warteliste aufnehmen. Bitte wenden Sie sich dafür an das Sekretariat des Instituts für Praktische Theologie (christina.wachelhofer@univie.ac.at).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 08.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Freitag 22.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Freitag 12.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Freitag 03.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Freitag 24.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Werte sind ein hochaktuelles Thema: Wir sollen „unsere“ Werte hochhalten, andere sollen unsere Werte übernehmen. Unternehmen und Politik brauchen mehr Werte, die Medien sowieso. Haben Jugendliche noch Werte? Und was bedeuten „christliche“ oder „europäische“ Werte? Auch die gegenwärtigen Krisen - von der Klimakrise über den Umgang mit dem Themenfeld Flucht und Migration bis zu den aktuellen geopolitischen Konflikten - befeuern den Diskurs zu Werten: Wer und was hat einen Wert? Welche Werte herrschen in Institutionen vor und für welche Werte stehen sie bzw. wollen sie stehen? Wo zeichnen sich Konfliktfelder ab? Was erweist sich für die Zukunft als tragfähig und wo besteht Veränderungsbedarf?

Werte sind ambivalent: Sie können verbinden, aber auch trennen. Das Seminar will Orientierung im Wertediskurs anbieten und thematisiert den Wertebegriff, theoretische Elemente der Werteforschung, die Wirkung von Werten und wie sie gebildet werden. Nach Hans Joas etwa gehen Wertbindungen aus „Erfahrungen der Selbsttranszendenz“ hervor und lassen sich durch ein „Ergriffensein“ charakterisieren. Individuelle Wertebildung ist dabei eingebettet in soziale und institutionelle Prozesse. Exemplarisch wird daher auf Werte und Wertebildung in drei thematischen Bereichen geblickt: Bildung, Religion und Politik.

Neben unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Zugängen (Philosophie, Sozialwissenschaften, Theologie etc.) stellt auch die empirische Analyse von Werthaltungen der österreichischen Bevölkerung zu verschiedenen Lebensfeldern einen wichtigen Ansatzpunkt dar. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Frage, wo und wie Werte gebildet werden sowie welche Organisationen und Institutionen herausgefordert sind, Werte zu bilden und wie das in Zukunft gelingen könnte. Zusätzlich werden externe Referent*innen mit Impulsreferaten den Reflexionsprozess unterstützen.

Ziele:
- Die Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Fragen im Umfeld von Werten erhöhen.
- Unterschiedliche Modelle von Wertebildung mit ihrem zugrunde liegenden Menschen- und Weltbild kennenlernen.
- Werte als persönliche und gesellschaftliche Einstellungen verstehen, die Wertebildung und Wertereflexion benötigen.
- Theoriebausteine der Werteforschung und Varianten des Wertebegriffs kennenlernen.
- Analysen zu expliziten und impliziten Werten von Organisationen und Institutionen durchführen.
- Maßnahmen von Wertebildung in Bildungs- sowie in gesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen (ansatzhaft) entwickeln.

Methoden:
Methodisch wird das Seminar durch Vorträge, Impulsreferate auch von externen Expert*innen, Präsentationen von Studierenden, durch Lektüre, Diskussionen und gemeinsame Projektarbeiten gestaltet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mit der Anmeldung für diese Lehrveranstaltung erklären sich die TeilnehmerInnen damit einverstanden, dass alle schriftlichen Arbeiten, die im Rahmen dieser LV erstellt werden, auf Moodle hochgeladen werden müssen und auf das Vorhandensein von Plagiaten elektronisch überprüft werden.

Anwesenheit, aktive Mitarbeit, Präsentation im Laufe des Seminars, Verfassen einer Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit (Ersatzleistung für versäumte Einheiten) und aktive Mitarbeit (40 %), Seminararbeit und Präsentation (60 %)

Prüfungsstoff

Literatur

• Aichholzer, J., Friesl, C., Hajdinjak, S., Kritzinger S. (Hg.), Quo vadis, Österreich? Wertewandel zwischen 1990 und 2018, Wien 2019.
• Erpenbeck, J., Sauter, W., Gezieltes Werte- und Kulturmanagement auf organisationaler Ebene. In: Werteerfassung und Wertemanagement, Wiesbaden 2020.
• Joas, H., Werte und Erfahrung. In: Killius, N./Kluge, J./Reisch, L. (Hg.): Die Bildung der Zukunft, Frankfurt 2003, 98-105.
• Joas, H., Wertevermittlung in einer fragmentierten Gesellschaft. In: Killius, N./Kluge, J./Reisch, L. (Hg.): Die Zukunft der Bildung, Frankfurt 2002, 58-77.
• Köbel, N., Identität – Werte – Weltdeutung: Zur biographischen Genese ethischer Lebensorientierungen, Weinheim 2018.
• Lindner, K., Wertebildung im Religionsunterricht. Grundlagen, Herausforderungen und Perspektiven, Paderborn 2017.
• Naurath, E., Blasberg-Kuhnke, M., Gläser, E., Mokrosch, R., Müller-Using, S. (Hg.): Wie sich Werte bilden. Fachübergreifende und fachspezifische Werte-Bildung, Göttingen 2013.
• Polak, R., Rohs, P. (Hg.), Values – Politics – Religion: The European Values Study. In-depth Analysis – Interdisciplinary Perspectives – Future Prospects, Cham 2023.
• Schein, Edgar: Organisationskultur und Leadership, München 52018.
• Verwiebe, Roland (Hg.): Werte und Wertebildung aus interdisziplinärer Perspektive, Wiesbaden 2019.
• Veugelers, W., de Groot, I., Stolk, V., Studie für den CULT-Ausschuss – Vermittlung gemeinsamer Werte in Europa, Europäisches Parlament, Fachabteilung für Struktur- und Kohäsionspolitik, Brüssel 2017 (online abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2017/585918/IPOL_STU%282017%29585918_DE.pdf).

Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 198 418 BA UF RK 16, 199 518 MA UF RK 02 oder RK 05, 033 195 (17W) BRP 18krp, BRP 18ktb

Letzte Änderung: Fr 08.03.2024 09:25