030393 SE Seminar zur Völkerrechtsgeschichte (2014W)

Lehrende

• Milos Vec

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Am 22. April 1915 jährt sich der Einsatz von Chlorgas im Ersten Weltkrieg zum hundertsten Mal. In der Zweiten Flandernschlacht bei Ypern erzeugte das deutsche Heer eine sechs Kilometer breite und 600-900 Meter lange grüne Giftwolke. Die Folgen waren für die französischen Soldaten verheerend. In den kommenden Jahren beteiligten sich auch andere Mächte am Gaskrieg. Das rechtsgeschichtliche Seminar fragt nach den juristischen Rahmenbedingungen und Kontexten dieser und anderer neuer Waffen. Wurde ihr Einsatz als legitim und völkerrechtskonform angesehen? Wie waren die neuen Techniken vor 1914 geregelt worden, und wie gingen die Akteure nach Kriegsausbruch mit den Normen um? Zu berücksichtigen sind die Haager Landkriegsordnung von 1907, aber auch amtliche Veröffentlichungen zur auswärtigen Politik und zur Diplomatie, die legitimatorische und propagandistische Erzählungen enthielten. Im völkerrechtsgeschichtlichen Seminar geht es um eine kritische Rekonstruktion dieser verschiedenen Perspektiven zwischen Recht und Technik, Geschichte und Politik.
*** In Kooperation mit der ABC-Abwehrschule des österreichischen Bundesheers und der Landesverteidigungsakademie***