030549 SE Ein Richter in Rom, viele Richter in Athen: Aufgaben, Möglichkeiten und Verantwortlichkeit (2023S)
für Diplomand*innen und Dissertant*innen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Temine werden in der VB fixiert.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 07.02.2023 00:01 bis Di 21.02.2023 23:59
- Abmeldung bis Mi 22.03.2023 23:59
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Mittwoch
22.03.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
(Vorbesprechung)
Mittwoch
29.03.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
19.04.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
26.04.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
03.05.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
10.05.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
17.05.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
24.05.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
31.05.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
07.06.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
14.06.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Mittwoch
21.06.
09:00 - 11:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Für den Erwerb eines Zeugnisses ist ein Referat (ca. 30 Minuten) zu halten und anschließend eine Diskussion darüber zu führen; für das Diplomandenseminar ist ferner eine schriftliche Arbeit zu dem Referat zu verfassen. Details dazu werden in der ersten Einheit bekanntgegeben werden.Ganz wesentlich ist mir die Diskussion der einzelnen Beiträge und vor allem die Diskussion der Studierenden miteinander - im angestrebten Idealfall muss ich als LV-Leiter nur mehr moderieren. Die Referate dienen dabei als Impuls.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Neben der eigenen Präsentation wird eine regelmäßige Anwesenheit an den Sitzungen sowie rege Beteiligung an der Diskussion verlangt.Wer trotz Anmeldung unbegründet nicht im Seminar erscheint, muss mit einer negativen Beurteilung rechnen.
Prüfungsstoff
Grundlage der Beurteilung ist die Präsentation des gewählten Themas.
Literatur
Wird themenspezifisch ausgegeben werden. Von den Studierenden wird ferner erwartet, eigenständig Literatur-Recherche zu betreiben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Di 14.02.2023 10:09
Im Zuge des Seminars sollen diese - aus dem Unterricht bekannten - Fakten nun mit Leben gefüllt und anhand von Problemen, mit denen iudices konfrontiert waren, näher dargestellt und diskutiert werden. Dies beginnt schon bei der Frage der Richterwahl. In der Literatur liest man, dass die Richter aus eigenen „Richterlisten“ von den Parteien ausgewählt wurden: Wie aber wurde dies praktisch umgesetzt? Aufschluss darüber gibt eine Inschrift aus dem späten 1. Jh. n. Chr., die lex Irnitana aus dem heutigen Spanien, indem sie dieses Auswahlverfahren ausführlich darstellt.
Wie einleitend dargestellt, waren Richter keine studierten Juristen. Da sie für eigennütziges Prozessieren (des iudex, qui litem suam facit) einstehen mussten, sind auch Haftungsfragen zu diskutieren. Eine gewisse Sicherheit bot hier die von dem praetor und den Parteien erarbeitete Prozessformel, welche – wie bei den iudicia stricti iuris – oft enge Grenzen definierte. Anders liegt der Fall bei den bonae fidei iudicia, da hier dem Richter mehr Beurteilungsspielraum zukam und somit auch mehr Fehlerquellen eröffnet waren. dem Prozess in den römischen Provinzen oder Erfahrungsberichte von berühmten römischen Bürgern, die als Richter oder als Rechtsberater von Richtern fungiert haben, können präsentiert werden.
Die Frage nach den Gerichtsorten, denen eine Monographie gewidmet wurde, ist ebenfalls zu stellen: Dass die Richter das Verfahren apud iudicem in ihren Privathäusern abhielten, wird durch jüngste archäologische Funde wie die „Villa del Giurista“ in Rom eindrucksvoll bezeugt.
Der Ankündigung entsprechend soll ferner auch das Prozessrecht des klassischen Athen herangezogen werden: Hier werden keine Einzelrichter tätig wie in Rom, sondern werden, nach einem ersten Verfahren beim Magistraten (dem Archon) aus der Masse der Bürger große Jurys ausgelost, die einen Gerichtshof (dikasterion) bilden: Die Richterwahl folgt dabei einem komplexen Mechanismus - im wahrsten Sinne des Wortes, sie erfolgt maschinell. Vor allem aber ist der wörtlich überlieferte Richtereid zu analysieren, den jeder Bürger leisten musste und der bereits grundlegende zivilprozessuale Prinzipien aufweist oder zumindest anklingen lässt wie das Recht auf beiderseitiges Gehör oder das Neuerungsverbot sowie die Entscheidung nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen.
Die (hier nur überblicksartig und in Auswahl präsentierten) Themen werden in der ersten Einheit ausgegeben werden. Bei der Aufbereitung der altsprachlichen Quellen und ihrer Übersetzung wird Hilfestellung geboten.