Universität Wien

070097 LK Lektürekurs - Zeitgeschichte (2016S)

Grundlagen und Ansätze der Zeitgeschichtsforschung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 07.03. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 14.03. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 04.04. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 11.04. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 18.04. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 25.04. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 02.05. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 09.05. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 23.05. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 30.05. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 06.06. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 13.06. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 20.06. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 27.06. 16:00 - 17:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ergänzend zur bereits im Wintersemester abgehaltenen Vorlesung `Schwerpunkteinführung Zeitgeschichte` behandelt der Lektürekurs die Entstehungsgeschichte des Faches Zeitgeschichte, widmet sich unterschiedlichen methodischen und erkenntnistheoretischen Ansätzen und beleuchtet ausgewählte Kontroversen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Art der Leistungskontrolle
Regelmäßige, aktive Teilnahme, Diskussionsbeiträge und Erfüllung der Übungen (schriftliche Arbeiten, Kurzpräsentationen und Diskussionsmoderationen).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Studierende für unterschiedliche Zugänge zur Zeitgeschichte zu interessieren, Gemeinsamkeiten und Gegensätze zu diskutieren und auf diese Weise Anreize zu geben, das eigene wissenschaftliche Arbeiten zu reflektieren und variabler zu gestalten

Ablauf
Die Lehrveranstaltung gliedert sich in zehn größere Themenblöcke:
1. Hintergrund, Selbstverständnis und öffentliche Wahrnehmung der Zeitgeschichte.
2. Zur Verortung des Faches innerhalb der Sozial- und Geisteswissenschaften
3. Kontroversen der Zeitgeschichte in Österreich, Deutschland und Israel
4. Die Person des oder der Forschenden die Beziehung zum Untersuchungsgegenstand.
5. Fakten und Fiktionen. Zum Erklärungswert (zeit)geschichtlichen Arbeitens
6. Die Frage nach adäquater Methodik und Qualitätskriterien: Quantitative und Qualitative Ansätze
7. Kulturgeschichte
8. Die Kategorie Geschlecht
9. Spatial Turn, Visual Turn, Memorial Turn
10. Geschichtsschreibung im Kapitalismus zwischen Affirmation und Kritik

Prüfungsstoff

Didaktische Vorgehensweise und Methode
Im Zentrum des Kurses steht die Lektüre und Diskussion von Schlüsseltexten. Diese sind wöchentlich entlang von Leitfragen auszuarbeiten und werden dann in der Lehrveranstaltung diskutiert. Die Leitung der Diskussion obliegt Studierenden, die jeweils ein Thema für die Lehrveranstaltung kontextualisieren und vor Ort zentrale Thesen, allfällige Widersprüche, offene Fragen oder Verständnisschwierigkeiten thematisieren sollen.

Literatur

Frank Bösch/Constantin Goschler, Der Nationalsozialismus und die deutsche Public History, In: Dies., Public History. Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft, Frankfurt-New York 2009, 7-23.

Ralf Bohnsack, Rekonstruktive Sozialforschung. Eine Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Forschung, 3., überarb. u. erw. Aufl., Opladen 1999

Michael Brenner/David N. Myers (Hg.), Jüdische Geschichtsschreibung heute. Themen, Positionen, Kontroversen, München 2002.

Peter Burke, Was ist Kulturgeschichte? Frankfurt/Main 2008.

Edward Hallett Carr, Was ist Geschichte? 6. Aufl., Stuttgart 1981

Richard Evans, Fakten und Fiktionen. Über die Grundlagen historischer Erkenntnis, Frankfurt/Main 1999.

Christian Fleck/Albert Müller, ‚Daten‘ und ‚Quellen‘, In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, Jg. 8, 1997, H 1, 101-126.

Gabriella Hauch, Gender in Wissenschaft und Gesellschaft. Von der Nützlichkeit einer Kategorie und ihrer nachhaltigen Wirkung, In: Michael Pammer (Hg.), Festschrift für Roman Sandgruber zum 60. Geburtstag, Stuttgart 2007, 491-508

David Harvey, Seventeen Contradictions and the End of Capitalism, London 2014

Konrad H. Jarausch, Der nationale Tabubruch. Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik in der Fischerkontroverse, In: Martin Sabrow/Ralph Jessen/Klaus Kracht (Hg.), Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Grosse Kontroversen nach 1945, München, 20-40.

Reinhart Koselleck, Zeitschichten. Studien zur Historik, Frankfurt/Main.

Albert Müller, Grenzen der Geschichte? In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Jg. 28, 2003, H 2, 6-20.

Wolfgang Neugebauer, Zur Geschichte der Widerstandsforschung, http://www.doew.at/cms/download/1o71a/wn_widerstandsforschung.pdf

Pierre Nora, Zwischen Geschichte und Gedächtnis, Berlin 1990.

Gerhard Paul, Von der Historischen Bildkunde zur Visual History. Eine Einführung, In: Ders. (Hg.), Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006, 7-36.

Hans Rothfels, Zeitgeschichte als Aufgabe, In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jg. 1, 1955, H 1, 1-9.

Günther Sandner, Hegemonie und Erinnerung. Zur Konzeption von Geschichts- und Vergangenheitspolitik, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenchaft, Jg. 30, 2000/1, 5-17.

Rolf Schörken, Geschichte in der Alltagswelt. Wie uns Geschichte begegnet und was wir mit ihr machen, Stuttgart 1981.

Joan W. Scott, Gender: Eine nützliche Kategorie der historischen Analyse, In: Nancy Kaiser (Hg.), SelbstBewusst. Frauen in den USA, Leipzig 1994, 27-75

Reinhard Sieder, Erzählungen analysieren Analysen erzählen. Praxeologisches Paradigma, Narrativ-biographisches Interview, Textanalyse und Falldarstellung, In: Karl R. Wernhart/Werner Zips (Hg.), Ethnohistorie. Rekonstruktion, Kulturkritik und Repräsentation. Eine Einführung, 4., gänzl. überarb. u. erw. Aufl., Wien, 150-180.

Ines Steinke, Gütekriterien qualitativer Forschung, in: Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (HgI.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbeck bei Hamburg 2004, 319-331
Fritz Weber, Crash as cash can. Krisen, Blasen, Spekulanten (Manuskript)

Howard Zinn, You can`t be neutral on a moving train. A personal history of our times, 7. Aufl., Boston 1990.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte (2014): Lektürekurs zum Schwerpunkt Zeitgeschichte (5 ECTS) | MA Zeitgeschichte: KU Quellen und Methoden der Zeitgeschichte ( 6 ECTS) |

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30