070136 PS MA-Proseminar (2016S)

Im Mittelpunkt wird die Rolle von (Wirtschafts)Werbung und (politischer) Propaganda in der Formierung und Stabilisierung moderner Gesellschaften seit dem 19. Jahrhundert stehen. Persuasive Kommunikation kristallisierte sich als eine Domäne von professionalisiertem Expertenwissen heraus, an das sich ebenso große Erwartungen wie Befürchtungen knüpften. Neue Medien und Strategien der Kommunikation sollten übergreifende Identifikationen und erwünschte Kauf/Wahlhandlungen nahelegen oder erzeugen. Wie gut sie das konnten, war stets umstritten. Die historische Auseinandersetzung mit persuasiver Kommunikation erlaubt sozial, wirtschafts- und politikgeschichtliche Schwerpunkte; sie kann als unternehmensgeschichtliche Fallstudie konzipiert werden, als Analyse konsumkritischer Diskurse, als wissensgeschichtliche Rekonstruktion eines Netzwerks von Akteuren und Sozialtechniken, als mediengeschichtliche Befragung einer vielgestaltigen Kommunikationsform ...
Das Feld wird zunächst durch Lektüre und gemeinsame Diskussion erschlossen. Die TeilnehmerInnen werden aus mehreren Rahmenthemen auswählen können; die Konkretisierung eines Recherchethemas für eine Präsentation beim Blocktermin (Sa 18.6.) und die schriftliche Ausarbeitung wird Aufgabe der TeilnehmerInnen selbst sein. Ziel ist es sich mit den Herausforderungen des Forschungsprozesses vertraut zu machen.