Universität Wien

100151 PS Neuere Deutsche Literatur: Doing Family in zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur (2016S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Deutsch

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 18.03. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 08.04. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 15.04. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 29.04. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 29.04. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 06.05. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 13.05. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 20.05. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 27.05. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 03.06. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 10.06. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 17.06. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 24.06. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Mein besonderer Dank gilt meiner Familie."; Nicht nur in Danksagungen von akademischen Abschlussarbeiten wird die Familie als Ort der Geborgenheit, Fürsorge und Harmonie inszeniert. Die Familie wird in diesem Zusammenhang als "happy object" (Ahmed) wahrgenommen, das zu erreichen einer Person Glück verspricht. Insbesondere im bürgerlichen Milieu seit dem 19. Jahrhundert gilt die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kind(ern), als privater Sehnsuchts- und Rückzugsort, der dem öffentlich-politischen gegenübersteht. Da die private, häusliche Sphäre weiblich, die öffentlich-politische männlich konnotiert ist, stellt sich die Familie auch als zentraler Ort dar, an dem Geschlechterverhältnisse ausgehandelt werden. An diesem Punkt setzt auch die feministische Kritik an bürgerlichen Vorstellungen von Familie an, die Frauen an "Haus und Kinder" binden und u.a. Erfahrungen von (sexualisierter) Gewalt in einem privaten Raum verorten, was zu ihrer Unsichtbarmachung beiträgt. Obwohl das Konzept der bürgerlichen Kleinfamilie zum einen aufgrund der Kritik, zum anderen aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen vielfach unter Druck geraten ist, zeigt sich die Wirkmächtigkeit des Bildes der Familie als "happy object" bis ins 21. Jahrhundert.
In diesem PS soll herausgearbeitet werden, wie das Konzept der bürgerlichen Familie entstanden ist, welche Veränderungen es im 20. und 21. Jahrhunderten erfahren hat. Wir werden anhand von ausgewählten Beispielen aus der zeitgenössischen Literatur einen Blick auf die Art und Weise werfen, wie die Texte "Familie" und insbesondere Geschlechterverhältnisse verhandeln, wie traditionelle Formen des familiären Zusammenlebens kritisiert oder auch affirmiert werden. Die Texte sind dabei nach thematischen Clustern geordnet (Kritik am Patriachat; Intergeschlechtlichkeit; Demenz, Migration, Aufarbeitung der Vght., Generationenromane, alternative Familienkonzepte). Diskutiert werden u.a. Romane von Elfriede Jelinek, Marlene Streeruwitz, Ulrike Draesner, Julya Rabinowich, Arno Geiger, Katharina Hacker, Maja Haderlap, Eva Menasse.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für einen erfolgreichen Abschluss ist notwendig: regelmäßige Anwesenheit (max. drei entschuldigte Absenzen), Beteiligung an der Diskussion, Lektüre und Bearbeitung der Theorietexte; Lektüre eines lit. Textes, den die ganze Gruppe liest + Verfassen eines Analyseprotokolls, Abhalten eines Referates in der Gruppe, Handout, Verfassen eines Lektüreprotokolls einer LV-Einheit und einer eigenständigen PS-Arbeit (ca. 15 Seiten).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Reflexion von (historischen) Konzepten zu "Familie"
- Reflexion von Geschlechterkonzepten
- Lektüre und Verständnis theoretischer Texte
- Ausbau textanalytischer Kompetenzen
- Ausbau der Kompetenzen im wissenschaftlichen Arbeiten (eigenständige Konzeption und Durchführung einer Proseminararbeit)
- Formulieren von eigenständiger Kritik

Prüfungsstoff

s.o.

Literatur

Die Theorietexte werden in der ersten LV-Einheit bekannt gegeben und auf Moodle gestellt. Die literarischen Texte für die Referate werden ebenso in der ersten LV-Einheit bekannt gegeben.

Lit. Text zur Anschaffung für alle: Birgit Vanderbeke: Das Muschelessen (1990).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 1113)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32