Universität Wien

140226 SE VM3 / VM4 - Wie Sozial- und Kulturwissenschaften die Welt erklären (2015W)

Seminar in interdisziplinärer Wissenschaftstheorie

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Ort: IFF Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, Wiener Standort der Uni Klagenfurt, Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien

Termine: jeweils Dienstag, pktl. 14:00-18:00h; 13. Okt. (SR 5), 27. Okt. (SR 5), 10. Nov. (SR5), 17. Nov. (SR 5), 25. Dez. (SR 5), 12. Jän. (SR 5), 26. Jän. (SR 5)

Mitbelegung an der Uni Klagenfurt nicht vergessen!!


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Erklären ist an sich eine alltägliche Praxis: in Gesprächen erklären wir einander die Welt, ebenso wie uns täglich die Welt durch die Medien erklärt wird. Was unterscheiden aber wissenschaftliche Erklärungen von alltäglichen? Gibt es Unterschiede und, wenn ja, welche? Vor allem: Was verbindet und was trennt die verschiedenen Arten sozial- und kulturwissenschaftlicher Erklärungen? Und in welchem Verhältnis stehen sie zu naturwissenschaftlichen Begründungen? Denn es gibt mehrere, miteinander in der Regel nicht vereinbare Weisen, etwas zu erklären: es gibt deduktiv-nomologische Erklärungen, funktionalistische Argumente, 'thick descriptions', das ethnomethodologische 'Sinnverstehen', statistische Korrelationen, 'rational choice'-Modelle, etc. Hinter jeder Erklärung stehen spezifische theoretische Annahmen über das menschliche Handeln, die Kultur und die Gesellschaft.

Das Seminar will sich die Praxis ansehen, d.h. anhand konkreter Textbeispiele analysieren, wie Sozial- und Kulturwissenschaften bei der Arbeit des Erklärens und Begründens vorgehen. Aber auch mit welchen Argumenten Befürworter einer Erklärungsweise diese verteidigen und mit welchen Argumenten ihre Gegner diese als für eine Erklärung ungeeignet zurückweisen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ein bewussteres Verständnis dafür zu entwickeln, was es heißt, die Welt wissenschaftlich verstehbar zu machen, indem man diese 'erklärt'. Aber auch zu erkennen, wie man selbst im Alltag wie auch im Studium unentwegt Erklärungen für Phänomene konstruiert.

Prüfungsstoff

Literatur

Sozial- und kulturwissenschaftliche Primärtexte, anhand derer man bestimmte Erklärungsweisen analysieren kann, werden im Laufe des Seminars vorgestellt.

Sekundärliteratur:
Andrew Abbott (1992): What do cases do? Some notes on activity in sociological analysis. In: Ch.C.Ragin/H.S.Becker (Eds.): What is a Case? Exploring the Foundations of Social Inquiry. Cambridge University Press: 53-82
Markus Arnold (2012): Erzählen. Die ethisch-politische Funktion narrativer Diskurse. In: M.Arnold/G.Dressel/W.Viehöver (Hrsg.): Erzählen im Öffentlichen. Über die Wirkung narrativer Diskurse. Springer VS: 17-63
Thomas Bartelborth (2007): Erklären (Grundthemen Philosophie). de Gruyter
Jon Elster (2007): Explaining Social Behavior. Cambridge University Press
Daniel Little (1991): Varieties of Social Explanation. An Introduction to the Philosophy of Social Science. Westview Press
Andreas Reckwitz (2000): Die Transformation der Kulturtheorien. Zur Entwicklung eines Kulturprogramms. Velbrück Wissenschaft

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM3, VM4
BA Philosophie M15, MA Philosophie, M3A Erkenntnistheorie, Wissenschaftsphilosophie

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:51