Universität Wien

160204 SE Empirisches Seminar aus Diskursanalyse I (2018S)

Ökolinguistik - Diskurse über Klimawandel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 05.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 19.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 09.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 16.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 23.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 30.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 07.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 14.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 28.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 04.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 11.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 18.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Montag 25.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die globale Erwärmung erscheint in massenmedial vermittelten öffentlichen Diskursen einerseits als eines der drängendsten Probleme der politischen Gegenwart und Zukunft. Andererseits sind Diskurse über „Klimawandel“ von zahlreichen Widersprüchen, Paradoxien und widerstreitenden Interessen unterschiedlicher Diskurskoalitionen geprägt. Daher gestalten sich Prozesse der öffentlichen und privaten Meinungs-, Einstellungs- und Willensbildung bei diesem Thema ebenso schwierig wie die häufig geforderte Änderung des individuellen Lebensstils. Das Seminar nimmt die kontroversen Diskurse über globale Erwärmung aus unterschiedlichen analytischen Perspektiven in den Blick. Zu Beginn der Lehrveranstaltung geht es um die grundlegende Reflexion des Verhältnisses von Sprache (im weitesten Sinn) und Ökologie und um die Einbettung der Thematik in einen ökolinguistischen bzw. ökosemiotischen Rahmen. Anschließend werden internationale und nationale Diskurse über Klimawandel im (populär)wissenschaftlichen, medialen und politischen Bereich exemplarisch, d. h. anhand mehrerer diskurs- und textartenbezogener Fallstudien (z.B. zu Printmedien, Sachliteratur und Dokumentarfilmen), untersucht.
Das analytische Augenmerk gilt dabei unter anderem der sprachlichen bzw. semiotischen (multimodalen) und insbe-sondere persuasiven Beschaffenheit der Diskurse, der Verschränkung von Diskursen über „Klimawandel“ mit anderen Diskursen, den gegenläufigen politischen, wirtschaftlichen und individuellen Interessen und ihrer mangelhafter Abstimmung, der Darstellung des Zusammenhangs von Klima, Konflikt und Migration, der Rolle klimatologischer Expertisen in umweltpolitischen Kontexten demokratischer politischer und medialer Öffentlichkeiten, etwaigen Diskrepanzen zwischen wissenschaftlicher Literatur und Medienberichterstattung hinsichtlich der Einschätzung der menschlichen Verursachung der globalen Erderwärmung (Stichwort: weitgehender wissenschaftlicher Konsens versus überproportional repräsentierter „Klimaskeptizismus“ in den Massenmedien) sowie Fragen nach der Diskursqualität und nach kollektiven Lern- und Entscheidungsfindungsprozessen. Theorien und Methoden, die im Seminar behandelt werden, sind unter anderem korpuslinguistische und historisch-kritische Diskursanalyse bzw. Diskurslinguistik, Argumentationstheorie, Rhetorik, (narrative) Semiotik und Wissenssoziologie. In zumindest zwei Gastvorträgen werden Fallstudien zum Thema präsentiert und zur Diskussion gestellt.
Eigene empirische Pilotstudien zu österreichischen Diskursen über „Klimawandel“ sind sehr erwünscht! Sie können bereits im Seminar oder/und in der Seminararbeit bzw. Bachelorarbeit präsentiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

verpflichtende Lektüre zentraler Texte, aktive Mitarbeit, Diskussionsbeteiligung, Referat und schriftliche Hausarbeit auf der Grundlage einer empirischen Fallstudie

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

theoretische, methodische und forschungspraktische Einführung in die sich herausbildende linguistische Subdisziplin der Ökolinguistik/Ökosemiotik, Befähigung zur Durchführung eigener ökolinguistischer/ökosemiotischer Forschung

Prüfungsstoff

im Seminar theoretisch aufgearbeitete Literatur und empirische Fallstudie

Literatur

Boykoff, Maxwell (2011): Who speaks for Climate? Making Sense of Media Reporting on Climate Change, Cambridge: University Press.
Carvalho, Anabela (Hrsg.)(2008): Communicating Climate Change. Discourses, Mediations and Perceptions. Braga: Centro de Estudos de Comunicaçao e Sociedade, Universidade do Minho.
Fill, Alwin F., Penz, Hermine (Hrsg.)(2018): The Routledge Handbook of Ecolinguistics. London, New York: Routledge.
Reisigl, Martin, Wodak, Ruth (2016): The discourse-historical approach. In: Wodak, Ruth, Meyer, Michael (Hrsg.): Methods of Critical Discourse Studies. 3nd revised edition. London, Thousand Oaks, New Delhi: Sage. 23-61.
Stibbe, Arran (2015): Ecolinguistics. Language, ecology and the stories we live by. London, New York: Routledge.
Tereick, Jana (2016): Klimawandel im Diskurs. Multimodale Diskursanalyse crossmedialer Korpora. Berlin: de Gruyter.
Weingart, Peter, Engels, Anita, Pansegrau, Petra (2008): Von der Hypothese zur Katastrophe. Der anthropogene Klimawandel im Diskurs zwischen Wissenschaft, Politik und Massenmedien. Opladen: Leske + Budrich.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA-M8
MA2-M1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36