Universität Wien

170125 UE Übung "Filmanalyse" (2016S)

Cinéphilosophie: Film denken und analysieren

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 60 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 16.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 06.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 13.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 20.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 27.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 04.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 11.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 18.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 25.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 01.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 08.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 15.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 22.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Mittwoch 29.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung ist als Einführung in die Grundprinzipien von Filmästhetik und Filmanalyse konzipiert. Wie immer geht es in erster Linie um das Erlernen des filmanalytischen Handwerkzeugs und, im Größeren, um die Lust am Denken mit Film und das Erkennen seiner Wirkungskräfte. Zu diesem Zweck ist der Kurs in eine filmgeschichtliche bzw. -theoretische "Rahmenhandlung" eingefasst, in diesem Fall jene der "Cinéphilosophie". In Abgrenzung zu Daniel Framptons "Filmosophy" geht es in diesem Zusammenhang dezidiert um Philosophie im Kino, didaktisch aufgehängt an den im französischen Sprachraum so genannten "cinéastes philosophes". Eine kleine Einführung in die Relation von Kino und Philosophie, ausgehend von Platons Höhlengleichnis und aus der Sicht der Philosophen (Sartre, Benjamin, Kracauer, Adorno u.a.) in ihrem skeptischen Blick auf das Kino in seinem Potential als Manipulationsmaschine für die Massen, bildet den Einstieg. Über Bergson, Deleuze und Epstein gelangen wir schließlich zum leitmotivischen Thema der Praxis von Philosophie im Kino, d.h. zu den "philosophischen Cineasten" im engeren Sinne, in der Folge von Guy Debord und Jean Epstein. Die Regie-Namen aus dem behandelten Korpus betreffen jene Filmemacher, die in dieser Tradition eine kritische Haltung gegenüber dem Kino als "einlullendes" Unterhaltungsmedium einnehmen: Robert Bresson, Bruno Dumont, Jean-Pierre und Luc Dardenne, Jean-Luc Godard, Michael Haneke. Ihre Filme erlauben referenzielle Bezüge, die sich im Zuge des Filmanalysekurses didaktisch insofern bewähren, als sie - erfahrungsgemäß und ganz im Sinne des prüfungsimmanenten Formats - eine kollektive und stetige Partizipation des Plenums ermöglichen. Auf der gemeinsamen Basis der bressonschen "Notizen zum Kinematographen" (1975) und Adornos "Kulturkritik und Gesellschaft" (1951) kombiniert mit Lothar Mikos' "Film- und Fernsehanalyse" werden ausgewählte Filme der besagten Regisseure in den Blick genommen, jeweils in Gruppen erarbeitet und auf ausgewählte Interpretationslinien (der Filmkritik) hin analytisch aufgearbeitet. Dass die Praxis der Philosophie im Kino auf Basis philosophischer Werke als Drehbuchvorlage historisch nur vereinzelte Versuche verzeichnet (etwa Guy Debords Selbstübersetzung einer kinematographischen Philosophie gegen das Kino; René Allios Verfilmung einer Studie Michel Foucaults "Moi, Pierre Rivière, ayant égorgé ma mère, ma s½ur et mon frère" (1976) oder Sergej Eisensteins gescheiterte Verfilmung von Karl Marx' "Das Kapital"), gilt als symptomatisch: Es scheint, wie Juliette Cerf in ihrem Band "Cinéma et philosophie" (2009) betont, als sei das Kino lange Zeit unfähig gewesen, die didaktischen und vor allem anti-kinematografischen Summen der Philosophie auf die Leinwand zu bringen. Gleichwohl hält das Festival- bzw. Arthouse-Kino aus gesellschaftspolitischen Erwägungen heraus an der Bedeutung der Werke seiner "cinéphilosophischen" Filmemacher und deren Überführung "unsichtbarer" und abstrakter Konzepte ins Visuelle fest: Ihre leitmotivische Abkehr von den dramaturgischen Goldregeln des Mainstreams stärken einmal mehr die Legitimationsversuche des klassischen "Autorenkinos" und des Kinodispositivs. Gemein ist den Regisseuren ihr künstlerisch-politischer Anspruch und in diesem wiederum liegt eine maßgebliche Brisanz und Aktualität: In der Dialektik von Wahrheit und Lüge, Realität und Fiktion, Existenz und Essenz liegt die nötige Ambivalenz zur Auflehnung gegen die alles andere als abstrakten Kräfte von Kapitalismus, Faschismus und Fundamentalismus.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit, "Nicht-Referat", Konzept zur Hausarbeit (bis Mitte des Semesters abzugeben), Hausarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Wird in der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36