Universität Wien

170126 UE Übung "Filmanalyse" (2016S)

Das Ende im Spielfilm

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Allen Filmen ist eines gemeinsam: Sie enden irgendwann. Wie sie das tun, variiert allerdings stark, und zwar nicht nur in ihrer konkreten inhaltlichen Ausgestaltung, sondern auch hinsichtlich ihrer Form und Wirkungsästhetik.
Im Seminar werden wir gemeinsam das Spektrum möglicher Schlussgestaltungen im Spielfilm ausloten. Dabei soll das Nachdenken nicht in der einfachen Dichotomie verharren, die typischerweise zwischen Hollywoods runden Filmschlüssen und den offenen Enden des Autoren- oder Art House-Kinos aufgemacht wird. Stattdessen wird das Seminar aufzeigen, wie filmische Schlussinszenierungen nicht nur erzähllogisch, sondern auch formal und wirkungsästhetisch den Eindruck von Geschlossenheit oder Offenheit vermitteln und mit diesen Ebenen spielen können.

Einen Schwerpunkt der Betrachtung wird die wohl berühmteste Variante des Filmendes und eine der (vermeintlich) beständigsten Konventionen Hollywoods bilden: das 'happy ending' der Romantischen Komödie. Gerade in ihrer vermeintlichen Einfachheit und Stabilität stellt die Konvention des am Ende glücklich vereinten Liebespaars ein interessantes Anschauungsobjekt dar, um das Zusammenspiel narrativer, ästhetisch-sinnlicher und emotionaler Schlusssignale in ihrer historischen und kulturellen Wandelbarkeit offenzulegen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 60 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 29.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag 30.04. 10:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Freitag 01.07. 11:30 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag 02.07. 10:00 - 16:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sonntag 03.07. 10:00 - 16:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die TeilnehmerInnen sollen einen geschärften Blick für die narrative, formale und sinnlich-ästhetische Gestaltung von Filmenden entwickeln. Auf dieser Grundlage sollen sie in der Lage sein, im Hinblick auf verschiedenste Filmenden eigene Fragestellungen zu entwickeln und diese im Rückgriff auf die im Seminar erarbeitete Theorie und Terminologie zu beantworten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Gesamtnote setzt sich wie folgt aus drei Teilleistungen zusammen:
- 50% schriftliche Hausaufgabe (4-6 S.)
- 30% Gruppenreferate (Konzeption, Präsentation und thesenartige Verschriftlichung der Ergebnisse)
- 20% Lesekarten zu 3-4 Foschungstexten (Aufsätze / Buchkapitel)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Um den Kurs zu bestehen, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
- regelmäßige Teilnahme (Die Anwesenheit in der ersten Sitzung, in der u.a. die Referatsgruppen gebildet werden, ist obligatorisch!)
- Bereitschaft zur privaten Sichtung von Filmbeispielen (Liste zu Semesterbeginn über Moodle)
- Einhaltung der Abgabefristen für Lesekarten, Hausaufgabe, Referatsexposé und-zusammenfassung
- Erreichen von mind. 51% der für alle Teilleistungen möglichen Gesamtpunkte

Prüfungsstoff

Literatur

- Bordwell, David (1982): "Happily ever after, part two", in: The Velvet Light Trap 19, S. 2-7.
- Christen, Thomas (2002): Das Ende im Spielfilm. Vom klassischen Hollywood zu Antonios offenen Formen. Marburg: Schüren.
- MacDowell, James (2013): Happy Endings in Hollywood Cinema. Cliché, Convention and the Final Couple. Edinburgh: Edinburgh University Press.
- Neupert, Richard (1995): The End. Narration and Closure in the Cinema. Detroit: Wayne State University Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21