Universität Wien

170133 PS Proseminar "Filmtheorie" (2016S)

Film filmisch erklären

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 70 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 08.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Donnerstag 12.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Freitag 13.05. 11:30 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Freitag 03.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag 04.06. 08:00 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sonntag 05.06. 08:00 - 14:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Filme werden aufgrund ihrer ontologischen Ähnlichkeitsqualität vielfach als Explikationshilfe dem Medium entfernter Theorien genommen. Dem Satz des Kunsttheoretikers und Wahrnehmungspsychologen Rudolf Arnheim, die "tiefsten und eigenartigsten Wirkungen des Films" kämen immer noch "vom Bilde her und nicht vom gesprochenen Wort", wurde von der klassischen Bildwissenschaft dagegen noch selten Rechnung getragen. Hier setzen neuere Bemühungen an, die Film als visuelle Kunst ernst nehmen. Sie finden ihren Ausdruck u.a. in filmischen Essays, in "filmerklärenden Filmen" sowie der Integration von diagrammatischen und graphischen Erklärungshilfen, welche die diskursive Ebene des wissenschaftlichen Textes ergänzen. Ihren Ort finden diese Versuche neben gedruckten Büchern auf DVDs sowie im Internet.

Das offerierte Seminar geht vom klassischen Bildbegriff aus und wird von hier aus Analogien und Differenzen zum filmischen Bild erarbeiten. Zweiter Schritt wird die Differenzierung in dem Film periphäre Bilder ("Paratexte") wie Plakate, Stills, Freeze Frames sowie Filmbilder übersetzt in Kartographie und Bildende Kunst. Als dritter Schritt dann die Grundlagen einer Definition ephemerer Bilder oder Bild-Gestalten: fluide Erscheinungen, durch die eine eigentliche Wesenheit des Filmbildes zu bestimmen ist, weil sie durch ihre Stellung in der Gesamt-Komposition eines Films sowie eine auffällige Gestaltung herausragen.

Historisch soll das Seminar einen Schwerpunkt auf die Inkubationszeit der Pop Art legen, die das filmische Bild adaptierte und damit den Grundstein für seine Bedeutsamkeit in der sogenannten Zweiten Moderne sowie der Post-Moderne legte. Dies wird an Filmen wie From Here To Eternity (1953) oder Blow-up (1966) nachgezeichnet; die Ablösung objektgebundener Symbolik sowie eingeführter Ikonographien ist an dieser Epoche ebenso exemplarisch herauszuarbeiten wie in die Gegenwart zu überführen.
Grundverständnis einer "Materiallehre" des zeitbasierten Bildes
Explikation diverser filmerklärender Methoden. Diskussion der Proposals der Studierenden

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

mündliches Kurzreferat sowie schriftliche Ausarbeitung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen erlernte Visualisierungstechniken selbst an einem neueren Film testen und im begleitenden Text Explikationen aus dem Bereich "filmischer Filmerklärung" kommentieren. Den Abschluss der Seminarveranstaltung bildet eine Einheit zur Epistemologie des verantwortlichen Dispositivs: Warum wir (noch immer) ins Kino gehen und dort weinen lachen.

Prüfungsstoff

Literatur

Tom Conley, Cartographic Cinema. Univ. of Minnesota Press 2007; Andrzej Gwózdz (Hg.), Film als Baustelle. Das Kino und seine Paratexte. Marburg 2009; Oliver Keutzer/Sebastian Lauritz/Claudia Mehlinger/Peter Moormann, Filmanalyse. Wiesbaden 2014; Thomas Koebner/Thomas Meder (Hg.), Bildtheorie und Film. München 2006; Michaela Krützen, Dramaturgie des Films. Wie Hollywood erzählt. Frankfurt/M. 2004; Thomas Meder, Warum wir ins Kino gehen und dort weinen und lachen (im Druck; wird dem Seminar zur Verfügung gestellt); Wilfried Pauleit, Filmstandbilder. Passagen zwischen Kunst und Kino. Basel-Frankfurt/M. 2004

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21