Universität Wien

180101 SE Der panpsychistische Idealismus Timothy Sprigges (2015S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 19.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 26.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 16.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 23.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 30.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 07.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 21.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 28.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 11.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 18.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 25.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

T. L. S. Sprigge (1932–2007) ist einer der wenigen neueren Denker, die einen umfassenden metaphysischen Entwurf vorgelegt haben. Zeit seines Lebens war er ein vehementer Gegner der vorherrschenden physikalistischen Ansicht, dass das Bewusstsein letztlich auf Physisches reduzierbar ist, und kam schließlich zu der entgegengesetzten "psychikalistischen" Position, die besagt, dass alle Wirklichkeit letztlich experientialer Natur ist. Dabei bedient er sich teilweise einer an Berkeley angelehnten Argumentation, lehnt aber sowohl einen subjektiven als auch einen berkeleyanisch-theologischen Idealismus – als die Bestimmtheit der nichtwahrgenommenen Wirklichkeit nicht erklären könnend respektive als massiv unplausibel – ab. Sprigge versucht nachzuweisen, dass alle Konzeptionen der physischen Wirklichkeit, ob idealistisch bzw. phänomenalistisch oder realistisch, zu Ende gedacht nicht ohne eine "noumenale", nichtphysische Grundlage des jeweils als physisch Konzipierten auskommen, und argumentiert in weiterer Folge dafür, dass, neben einem fruchtlosen Agnostizismus, eine psychikalistische Interpretation dieser intrinsischen Natur (des Ansich) des Physischen die einzig plausible Option ist. Diesen Panpsychismus erweitert er sodann zu einem (gleichsam pantheistischen) "absoluten Idealismus", indem er argumentiert, dass, nachdem der physische Raum als selbst zum Phänomenalen, nicht zum Noumenalen, gehörig ausfällt, als Medium des Zusammen und der (nichtidealen) Relationen der einzelnen Erlebnisereignisse, die die Wirklichkeit konstituieren, einzig ein umfassendes, diese Wirklichkeit gleichsam tragendes Bewusstsein anzunehmen ist, dessen Fragmente die Einzelbewusstseine sind.
Sprigge legt hiermit einen gründlich durchargumentierten metaphysischen Gesamtentwurf vor, der eine gute Grundlage dafür bietet, im Seminar auch Ausblicke sowohl auf klassische Theorien, auf die sich Sprigge bezieht, zu werfen als auch auf in letzter Zeit vermehrt zu beobachtende neuere Versuche, zu einer nichtphysikalistischen metaphysischen Interpretation des Bewusstseins zu gelangen.
Textgrundlage soll in erster Linie das systematische Hauptwerk Sprigges, "The Vindication of Absolute Idealism", sein, gegebenenfalls ergänzt durch Texte aus der Aufsatzsammlung "The Importance of Subjectivity" und dem Diskussionsband "Consciousness, Reality and Value".

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

(-) regelmäßige und aktive Teilnahme (max. zwei unentschuldigte Fehlsitzungen)
(-) termingerechte Abgabe der Lektürereflexionen
(-) Referat
(-) Abfassung einer schriftlichen Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das vorrangige Ziel des Seminars ist das Erarbeiten der metaphysischen Position Sprigges. Zugleich dient das genaue Nachvollziehen der stets sehr eingehenden und sorgfältigen Argumentationen Sprigges ganz allgemein dem Kennenlernen der einflussreichsten metaphysischen Argumente pro und kontra physikalistische Reduzibilität des Bewusstseins, Idealismus, Wirklichkeit der Zeit usw.

Prüfungsstoff

Ablauf der Lehrveranstaltungen:
Die Texte sollen durch Referate vorgestellt und anschließend diskutiert werden. Vor jeder Sitzung sind durch alle Teilnehmer Lektüreflexionen auf der E-Learning-Plattform abzugeben, was eine optimale Vorbereitung auf die Diskussion ermöglichen soll.
E-Learning:
Die Seminartexte werden auf einer E-Learning-Plattform zum Herunterladen zur Verfügung gestellt. Dort sind auch die Lektürereflexionen einzureichen, wo sie für alle Seminarteilnehmer einsehbar sind.
Seminararbeit:
Am Ende des Semesters ist eine Seminararbeit zu schreiben.

Literatur

Basile, Pierfrancesco und McHenry, Leemon (Hg.) (2007): Consciousness, Reality and Value. Essays in Honour of T. L. S. Sprigge. Frankfurt am Main: Ontos.
Sprigge, T. L. S. (1983): The Vindication of Absolute Idealism. Edinburgh: Edinburgh University Press.
Sprigge, T. L. S. (2006): The God of Metaphysics. Oxford: Oxford University Press.
Sprigge, T. L. S. (2011): The Importance of Subjectivity. Selected Essays in Metaphysics and Ethics. Oxford: Oxford University Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 11, BA M14, MA M1, MA M3B

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36