Universität Wien

180135 SE Der Gottesbegriff in der Metaphysik der Neuzeit und Gegenwart (2015S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

alle Termine sind im Stift Zwettl: Bildungshaus
1.-3. Mai 2015
Dieses Seminar ist als Blockveranstaltung geplant und findet im Bildungshaus des Stiftes Zwettl, NÖ Waldviertel statt. Über die Möglichkeiten der Fahrt nach Zwettl (Mitfahrgelegenheiten, etc.) werden Sie, ebenso wie über die Unterbringung, nach der Anmeldung informiert.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Philosophie hat seit jeher einen eigenen Gottesbegriff ausgebildet, der seinen Einfluss auf die unterschiedlichen Religionen hatte, diese kritisierte, wie auch befruchtete, aber sich von diesen auch in Frage stellen lassen musste. Die anthropologische Wende der Philosophie mit Descartes, nicht zuletzt die Anfragen Nietzsches an das Christentum und die ihm folgende Religionskritik haben das ihre getan, den philosophischen wie den religiösen christlichen Gottesbegriff zu bagatellisieren. Andererseits hat sich die christliche Theologie gegenüber einer philosophischen Rede von Gott zum Teil sehr zurückhaltend gezeigt. Das Erstaunliche ist, dass der Gottesbegriff trotz allem lebendig zu sein scheint. So wurde auch in der Gegenwartsliteratur versucht, ihn neu zu reflektieren. Es sei nur auf das Büchlein von Martin Walser „Über Rechtfertigung, eine Versuchung“ verwiesen oder schon vor ihm beispielsweise auf Arbeiten von Gerhart Hauptmann oder Robert Musil. Je schwieriger es ist, diesen Begriff zu denken, desto interessanter scheint er zu sein.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Ein benotetes Seminarzeugnis kann durch eine entsprechende schriftliche Arbeit zu der behandelten Thematik erworben werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In unserem Seminar wollen wir uns philosophische Stationen dieses Denkprozesses veranschaulichen. Die Überlegungen Kants sollen die Grenze ziehen zwischen einem religiös kirchlichen Gottesverständnis und der Möglichkeit eines Gottesbegriffes innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Desweiteren werfen wir einen Blick auf Hegel mit seinem Versuch, die Glaubensinhalte des Christentums in ihrer geistigen Substanz unter gleichzeitigem Einbezug aller Religionen darzulegen und deren Verhältnis untereinander zu erhellen. Schelling soll eben sowenig wie Wittgenstein und eventuell auch Heidegger unerwähnt bleiben.

Ziel dieses Seminars ist es, nicht unterschiedliche Versuche eines Redens von Gott chronologisch abzuhandeln, vielmehr, unter didaktischem Bezug auf verschiedene Philosophen die unterschiedlichen Aspekte eines solchen Redens in seiner Systematik zu erfassen.

Prüfungsstoff

Die zu diesem Seminar angemeldeten Studierenden werden mittels ihrer universitären e-mail Adresse, so nicht ausdrücklich anders gewünscht, über Details dieser Lehrveranstaltung, ihre Gestaltung und Durchführung informiert und auch über die Textschwerpunkte, die ich nennen werde und vorab gelesen werden sollen, um eine ausreichende Vorbereitung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erreichen. Eventuell werde ich vorweg einige Studierende um kurze Impulsreferate zu den zu bearbeitenden Texten bitten. Fraglos geht es nicht ohne inhaltliche Darstellung der einzelnen Positionen, aber keineswegs soll das Gespräch, die Diskussion zu kurz kommen. Philosophie ist ja von ihrem Anbeginn an Dialog, für den die Gewichtigkeit des Argumentes zählt und sonst nichts.

Literatur

Über die schon genannte Literatur hinaus, weise ich noch hin auf Walter Schuz, Der Gott der neuzeitlichen Philosophie, Pfullingen 1957 und Wilhelm Weischedel, Der Gott der Philosophen, Darmstadt 1975. Im Seminar selbst konzentrieren wir uns auf die Primärliteratur, die im Zuge der Vorbereitungsphase bekannt geben wird.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 5.2, PP 57.3.2, UF PP 08

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36