Universität Wien

180225 VO-L Lebendiger Zen - Lebendige Philosophie (2019W)

Reflexionen über Dogen: shobo genzo im Zeitalter der Digitalisierung

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

3. u. 4. Prüfungstermin: 12. Mai u. 30. Juni
(jeweils15 - 17 Uhr, D 0307, NIG, 3. Stock)
sind in "mündlichem Kolloquium" gehalten.

Dienstag 08.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 15.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 22.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 29.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 05.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 12.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 19.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 26.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 03.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 10.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 17.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 07.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 14.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Dienstag 21.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel dieser LV ist, Dōgens Hauptwerk „shōbō genzō“ (Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas) an den Tangenten seiner authentischen Philosophie des Zen-Buddhismus und der gegenwärtigen Geistesströmung der Digitalisierung kritisch-reflexiv zu betrachten und in Diskurs zu setzen.
Inhalt: Zum „Dōgen: shōbō genzō“ habe ich in meinen LVAen zwischen WS 2015 – WS 2016 eine Reihe meiner Übersetzungen aus dem authentischen Werk mit der Textinterpretation samt den Kommentar- u. Interpretationswerken dargeboten. Das vorliegende Thema ist im Grunde keine Wiedergabe des vorangegangenen Stoffs, sondern eine Serie von erneuerten Diskursen. Dies dient dem Zweck, mit dem die authentische Überlieferung der Zen-buddhistischen Philosophie Dōgens, mit Berücksichtigung der bisherigen Fehlinterpretationen, neue Anregungen zur gegenwärtigen Philosophie für eine globale Welt liefern kann. Ausgewählte Bände von „Dōgen: shōbō genzō“ sind mit meiner Übersetzung und Kommentar als primärer Stoff dieser Vorlesung dargeboten. Essentielle Teile des Originalwerkes Dōgens werden hauptsächlich mit Gegenwartsbezug einerseits philosophisch-anthropologisch, und andererseits erkenntnistheoretisch zum Diskurs gesetzt.
Gewiss, herkömmliche Dōgen-Interpretationen bzw. Texthermeneutiken wurden einerseits von hoch intellektuellen Ordensmitgliedern religionsphilosophisch, und andererseits von Seiten der Japanologen und Hermeneutiker phänomenologisch dargeboten. Die Leistungen sind beachtlich, aber in Einzelfällen ging es um eine Wort-für-Wort-Wiedergabe des Originals zur Übersetzung in eine Fremdsprache. Begleitet von der ureigenen Aussageart Dōgens klingen seine authentischen Ideen bildhaft und schwungvoll, wobei der Leitfaden der konsequenten Logik bei einer Wort-für-Wort-Übersetzung leicht verloren geht. Die LV dient dazu, den Denkhorizont Dōgens für eine weite Schicht von Interessierten klarzustellen, und zwar mit der Anleitung und philosophischer Problemstellung im Fokus des Gegenwartsbezugs.
Es sind einzelne, sich oft schnell ändernde Informationen von Wikipedia u.a. gewisseraßen gegenwärtig. Sei es eine Erkenntnis oder ein satori jedoch, gestalten beide eine dimensionale Welt der „Bildung“. Es geht um eine prozessuale Entwicklung, um sich weiter zu bilden und herauszufordern zum Erlangen einer tiefgründigen Wahrheit – ein „Weg von unten hinauf im dharma Buddhas“, repräsentiert bei Dōgen. Um das zu vollbringen, liegt eine tiefgründige Atmung mittels einer aufmerksam aufgerichteten Körperhaltung zu Grunde. Dieser prozessuale Aufbau – ausgehend von einer punktuellen Information zu einem dimensionalen, erkennenden Wissen – wird in unserer Zeit oft ignoriert. Oder: Man bevorzugt eine ausschließlich ins Detail gehende Terminologie in einer Interpretationshermeneutik. Vertreter einer anderen Universität beobachten, dass mancher „allein darin aufgeht“. – Erwartet wird eine „darüber hinausgehende, Erkenntnis leitende Philosophie“. Hierzu ein Wirkstoff vom Denkhorizont Dōgens: „Eine Lehre durch einen Text bietet sich mit der Dualstruktur: 1). z.T. ist sie „wie ein im Bild dargestelltes Nahrungsmittel“ („dargestellter Reiskuchen gabyō“). 2). Z.T. ist sie doch eine Anleitung zum `Weg nach oben hinauf´, die im Zusammenhang mit dem Leben der Leser „verdaut“ und als eine sich weiterführende Erkenntnisquelle „verkörpert / einverleibt“ werden kann. Erhofft wird eine solche aufbauende Sicht, auch wenn man sich mitten in einer digitalisierenden Welt befindet.
Methoden:
In der LV geht es: 1. um die Anleitung zum wesentlichen Aussageinhalt Dōgens samt der Berichtigung der Fehlinterpretationen, 2. um die Erläuterung, durch welche Aspekte der Aussageinhalt der Klassik Berührungspunkte mit der Gegenwart zeigt u. 3., welch eine neue Erkenntnis durch vergleichend-philosophische Reflexionen zwischen dem Originalaspekt Dōgens und dem Gegenwartsproblem erworben werden kann.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. u. 2. Prüfungstermin: schriftlich. 3. u. 4. Prüfungstermin: mündlich.
Bei Bedarf ist die Prüfung durch mündliches Einzelkolloquium in der wöchentlichen Sprechstunde (DI. 18-17 Uhr, D 0307, NIG) im Semester möglich.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Die Übersetzung des Dōgenschen Originals mit Anleitung bildet einen Anteil meiner gegenwärtig auszubauenden Buchfassung als Primärliteratur. Basierend auf den fachlich weit aufgefächerten Quellen bietet sie einen neuen Zugang zum „Dōgen“ zur interdisziplinären Dialogkultur an den Grenzen der Klassik und der Moderne.

Literatur

Dōgen: shōbō genzō (Original, siehe unten angegebene Ausgaben )
- Hashi, Übersetzung mit Anleitung: Siehe Moodle

- Mizuno, Terada (Hg.), Tokyo 1980: Iwanami
- Masutani (Hg.), Tokyo 2007: Kōdansha
- (Original mit Übersetzung im modernen Japanisch), Nakamura S/Institute of Zen Culture (Nagoya Tokyo 1991: Seishin Shobō
- (Übersetzung ins Deutsche): verschiedene Ausgaben (Näheres in der 1. Stunde)
Hashi, Übersetzung mit Anleitung: Siehe Moodle
Hashi: Die Dynamik von Sein und Nichts – Dimensionen der vergleichenden Philosophie (Habilitationsschrift im Fach Philosophie a.d. Univ. Wien), TEIL II u. IV, Frankfurt a.M. / Bern / Bruxelles / Wien / Oxford / New York 2004
- Phenomenology and Buddhist Philosophy, in: Dialogue and Universalism vol. 25, 2015-3, Warsaw 2015: Polish Academy of Sciences
- Philosophische Anthropologie zur globalen Welt, Münster / Berlin / Zürich / London / Wien 2014
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō (Wird erscheinen bei LIT)
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Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18