Universität Wien

240057 SE BM9 Zwischen Integrationsdebatten und Elitenkonfigurationen (2023W)

Kritische Perspektiven auf interkulturelles Projektmanagement für Rom*nja und Sinti*zze

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) zur Erbringung von Teilleistungen ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 16.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Montag 23.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Montag 27.11. 09:45 - 16:30 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Montag 04.12. 09:45 - 16:30 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Montag 11.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum A, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung regt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit interkulturellem Projektmanagement an. Anhand von konkreten Fallbeispielen wird ein Einblick in die „Welt der Projekte“ (Sampson 2004, 2002) für Rom*nja und Sinti*zze gegeben.
Rom*nja und Sinti*zze bilden die größte ethnische Minderheit Europas; gleichzeitig beschreiben ihre prekären Lebensbedingungen eine europaweite Realität. Durch eine Vielzahl von Resolutionen, Förderinstrumentarien und Maßnahmen, wie etwa der Roma-Strategie 2020, strebt die Europäische Union die Integration der Rom*nja auf nationaler Ebene an. Ausgehend von der Konzeption der Rom*nja als besonders marginalisierte Bevölkerungsgruppe erfolgt in der Lehrveranstaltung eine Auseinandersetzung mit politischen und öffentlichen Debatten rund um die angestrebte Integration der Rom*nja, die maßgeblich sind für die Konzeption von Projekten. Dabei wird beleuchtet, welche Zuschreibungen an Rom*nja und Sinti*zze den nationalen und lokalen Projektmaßnahmen zugrunde liegen, und inwiefern diese innerhalb von Projekten als kollektiv „hilfsbedürftige“ Zielgruppe konstruiert werden. Im Besonderen widmet sich die Lehrveranstaltung der spezifischen Logik von Projekten (Acton et al. 2014, Kopf 2013, Trehan 2001), den Aushandlungsprozessen zwischen Fördergebern, NGOs und Zielgruppen sowie der Dominanz immanenter Schlüsselbegriffe (Innovativität, Nachhaltigkeit, Empowerment). Weiteres Augenmerk wird auf die den Projekten immanenten Machtverhältnissen zwischen Rom*nja und Sinti*zze auf der einen und Vertreter*innen der Mehrheitsgesellschaft auf der anderen Seite gelegt, wobei auch die Entstehung „neuer Projekteliten“ als Folge interkulturellen Projektmanagements diskutiert werden.
Anhand von konkreten Projektbeispielen und Gastvorträgen aus der Praxis werden die Implementierung von Rom*nja-Projekten veranschaulicht und Herausforderungen des Projektalltags besprochen.

Ziele: Studierende erhalten einen Einblick in interkulturelles Projektmanagement. Durch die Diskussion politischer Diskurse, die die Konzipierung und Implementierung von Projekten bestimmen sowie der Projekten zu Grunde liegenden Logiken erfahren sie praktische Herausforderungen des Projektmanagements. Anhand von ethnographischen Texten und Fallbeispielen aus der Praxis erarbeiten die Studierenden praxisrelevante Lösungsansätze und lernen anthropologische Anwendungsfelder kennen.

Methoden: Die Vorlesung setzt sich zusammen aus dem Input der LV-Leitung, der Diskussion der Pflichtlektüre, der Einbeziehung multimedialer Materialien und Gastvorträgen aus der Praxis.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Bewertung werden die Mitarbeit (kontinuierliche Anwesenheit, aktive Beteiligung an den Diskussionen), die fristgerechte Erfüllung von Arbeitsaufgaben (Bearbeitung der Grundlagenliteratur), Präsentation und Erstellen eines Handouts sowie die Verfassung einer schriftlichen Abschlussarbeit (8-10 A4 Seiten) inklusive Ausarbeitung eines Exposees herangezogen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es besteht eine Anwesenheitspflicht in den Präsenzeinheiten, wobei das Fernbleiben in begründeten Fällen toleriert wird.

Die Gesamtnote setzt sich zusammen aus Textbearbeitung (30%), Präsentation und Handout (20%), Schriftliche Abschlussarbeit (inkl. Erarbeitung eines Exposees) (50%)

Alle Teilleistungen müssen erbracht werden, erst dann kann mit der Beurteilung begonnen werden. Für alle Teilleistungen können insgesamt 100 Punkte erreicht werden. Die Beurteilung erfolgt nach folgendem Schlüssel:
91 - 100 Punkte = 1 (sehr gut)
81 - 90 Punkte = 2 (gut)
71 - 80 Punkte = 3 (befriedigend)
61 - 70 Punkte = 4 (genügend)
0 - 60 Punkte = 5 (nicht genügend)

Die Lehrveranstaltungsleitung behält sich das Recht vor, Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einzuladen. Sollten plagiierte oder erschlichene Teilleistungen festgestellt werden, führt dies zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung und wird im Sammelzeugnis mit einem 'X' vermerkt. Zur Überprüfung von Plagiaten wird die Plagiatssoftware 'Turnitin' bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen eingesetzt.

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff bezieht sich auf die in der LV diskutierten Inhalte (Input der LV-Leiterin, der Pflichtlektüre sowie Gastvorträgen) sowie die eigenständig erarbeiteten Themen (Präsentation, Abschlussarbeit).

Literatur

Dunajeva, Jekatyerina (2018) Power Hierarchies between the Researcher and Informants. Critical Romani Studies, 1(2), 124-143.
End, Markus (2013) Antiziganismus. Zur Verteidigung eines wissenschaftlichen Begriffs in kritischer Absicht, in Bartels, Alexandra et al. (Hg.) Antiziganistische Zustände 2: Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse. Münster: Unrast. 39-72.
Guy, Will (2001) Romani identity and post-Communist policy, in Guy, Will (Hg.) Between past and future: The Roma of Central and Eastern Europe. Hatfield: University of Hertfordshire Press. 3–32.
Maciejewski, Franz (1996) Elemente des Antiziganismus, in Giere, Jacqueline (Hg.) Die gesellschaftliche Konstruktion des Zigeuners: Zur Genese eines Vorurteils. Frankfurt: Campus Verl. 9-28.
Trehan, Nidhi (2001) In the name of the Roma? The role of private foundations and NGOs, in Guy, Will (Hg.) Between past and future: the Roma of Central and Eastern Europe. Hatfield: Univ. of Hertfordshire Press. 134-149.
Vermeersch, Peter (2017) Roma Mobilization and Participation: Obstacles and Opportunities. In Vermeersch Peter (2017) Realizing Roma Rights. University of Pennsylvania Press. S. 200-213.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 13.10.2023 12:48