Universität Wien

010006 SE Philosophische Schriftauslegung. Geschichte eines ungewöhnlichen Projekts (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Tagung von 12.04.-14.04.2018 ist Teil des Seminars.

  • Mittwoch 21.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 18.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 27.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Im Laufe der Geschichte hat sich das Verhältnis zwischen Exegese und Philosophie in tiefgreifender Weise gewandelt. Die Entwicklung beginnt bei der ausgesprochen philosophieaffinen Schriftauslegung der Patristik, die in der Zeit der aristotelisch geprägten Scholastik von einer wissenschaftstheoretisch bedingten Trennung von systematischer Theologie und Exegese abgelöst wird. In der Zeit des Humanismus und der Renaissance kommt es durch die Entwicklung neuer, philologisch-textkritischer Methoden zu einer deutlichen Zäsur, die zu einer Verdrängung der Philosophie aus dem Bereich der Exegese führt. Mit Beginn der Aufklärung und ihrer Kritik des christlichen Offenbarungsverständnisses wird die Bibel zu einem menschheitsgeschichtlich interessanten, aber philosophisch ambivalenten historischen Dokument. Diese Entwicklung gipfelt im 19. Jahrhundert unter maßgeblichem Einfluss des Historismus in einer Form der Exegese, die sich als eine rein historische Wissenschaft versteht und von Dogmatik und Philosophie klar absetzt. Allerdings hat es auch immer wieder Gegenstimmen gegeben, die sich gegen eine solche strikte Trennung von Exegese und Philosophie ausgesprochen und das Verhältnis dieser beiden Disziplinen neu durchdacht haben. Im Mittelpunkt der Tagung steht die Absicht, die unbefragten philosophischen Voraussetzungen einer sich philosophiefrei wähnenden Exegese zu thematisieren, umgekehrt aber auch das Konzept einer säkularen, vom Phänomen der Schriftoffenbarung unberührten Vernunft kritisch zu hinterfragen.

Vortragende / Themen: Anna Tzvetkova-Glaser (Heidelberg): Origenes; P. Augustinus Weber (Niederaltaich/Tettenweis): Gregor von Nyssa; Thomas Prügl (Wien): Scholastische Exegese des 13. Jh.s; Ludger Schwienhorst-Schönberger (Wien): Meister Eckhart; Christian Ströbele (Tübingen): Cusanus; Alessandra Beccarisi (Lecce): Marsilio Ficino; Peter Walter (Freiburg): Erasmus von Rotterdam; Karl Grözinger (Potsdam): Philosophie und Schriftauslegung im Judentum; Notger Slenczka (Berlin): Schleiermacher; Christopher Arnold (München): Schelling; Ulrich Körtner (Wien): Bultmann; Martina Roesner (Wien): Heidegger; Tobias Mayer (Wien): Die Schriftauslegung in der Nouvelle théologie

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Studierenden ist die Teilnahme an der Vor- und Nachbesprechung sowie an der gesamten Tagung verpflichtend. Zur Vorbereitung sollen sie einen der Autoren bzw. Themen aus dem Tagungsprogramm auswählen und sich durch eigenständige Literaturrecherche und Lektüre in das Thema einarbeiten. Während der Tagung sollen sie sich Notizen machen – insbesondere bei dem Vortrag, der das von ihnen gewählte Thema zum Gegenstand hat – und sich an den Diskussionen beteiligen. Während der Nachbesprechung sollen sie zu dem betreffenden Vortrag sowie den Diskussionsbeiträgen ein kurzes Statement abgeben und das Ganze abschließend in Form eines Essays von 8-10 Seiten ausarbeiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 193 418 BA UF RK 16, 196 055 MA UF RK 02 oder RK 05, 033 195 (17W) BRP 18krp, BRP 18ktb, 066 795 (15W) M1, auslaufende Studienpläne: für 011 (11W) D31 oder DAM, 033 195 (15W) BAM 13, 066 796 MRP 9, 033 195 (13W), Seminar oder (freies) Wahlfach für 020

Letzte Änderung: Sa 01.03.2025 00:07