Universität Wien

010010 VO Theologische Anthropologie und Gnadenlehre (2014S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 11.03. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 18.03. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 25.03. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 01.04. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 08.04. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 29.04. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 06.05. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 13.05. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 20.05. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 27.05. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 03.06. 08:00 - 09:30 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 17.06. 08:00 - 09:30 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 24.06. 09:45 - 11:15 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Dienstag 01.07. 08:30 - 11:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Woher komme ich, wohin gehe ich, wozu bin ich auf Erden? Dies ist nur eine der vielen Möglichkeiten, die Frage, zu der sich der Mensch selbst werden kann, zu formulieren. Die Antworten auf diese Frage hängen von der Perspektive ab, aus der heraus sie gestellt wird:

Naturwissenschaftlich, geisteswissenschaftlich oder theologisch. Wenn ein Mensch antwortet, "Ich komme aus dem Kosmos, ich gehe in den Kosmos, es gibt kein Wozu", und so die Erkenntnisgrenzen der naturwissenschaftlichen Methode metaphysisch interpretiert, dann erklärt er die eigene Frage-Natur für absurd. Ebenso handelt, wer alle geistige Wahrheitssuche aufgibt und nur noch das "Zufriedensein" anstrebt, auf daß er ein Leben lang und schließlich im Tod überzeugt empfinden möge: "Mir fehlt nichts!". Von diesen Schwundstufen der Natur- und Geisteswissenschaft her, kann die theologische Lehre vom Menschen nur unwirklich und aufgesetzt erscheinen: Wie kann in Christus das "Geheimnis des Menschen" (GS 22) liegen, wenn der Mensch sich selbst völlig durchschaut hat und folglich nichts mehr sieht? Dann wäre die Selbstoffenbarung Gottes im Menschen undenkbar, weil mit "vom Staub bist Du genommen, zum Staub kehrst Du zurück"schon der Gipfel der (Offenbarungs-)wahrheit über den Menschen erreicht wäre. Nicht nur die christliche Eschatologie verliert dann jeden Anknüpfungspunkt im Menschen, auch für ein "christliches Menschenbild" gibt es kein rationales, sondern einzig ein biblisches Fundament. Die theologische Explikation der "Gottebenbildlichkeit" des Menschen darf sich daher nicht begnügen mit der logischen oder pragmatischen Retorsion wissenschaftlich auftretender Reduktionismen, um ihnen daraufhin ein eigenes credo quia absurdum entgegen zu halten. Im Interesse der theologischen Wahrheit über den Menschen muß sie vielmehr die ganze Wirklichkeit in den Blick nehmen, d.h. nicht allein die Schwundstufen von Natur- und Geisteswissenschaften wahrnehmen, sondern ihre Vollendungsformen. Dann wird der Mensch sich selbst zu Frage, angesichts der Natur und angesichts der Sünde, mit Blick auf die zeitliche Begrenzung seines Daseins und die Sehnsucht nach Ewigkeit. Die Fraglichkeit des Menschen wird in beiden Hinsichten aufgeklärt angesichts der Gnade. Die aktuelle natur- und geisteswissenschaftlich geprägte Wahrnehmung verschiedener Aspekte des Menschen (Geist, Freiheit, Hoffnung, Leib, Individualität, Gerechtigkeit, Ursünde, Schmerz, Liebe etc.) wird daher im Dreischritt Natur-Sünde-Gnade auf Christus, das Geheimnis des Menschen, hin zu erörtern sein, mit Blick auf Zeit und Ewigkeit: Der Mensch ist endliche Freiheit, unendlich zu sein.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliche Prüfung von 15 Min. an den bekanntgegebenen Terminen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Studierende sollen die grundlegenden Kategorien der Theologischen Anthropologie und Eschatologie kennen lernen und in ihrer Relevanz für die Selbstdeutung des Menschen reflektieren

Prüfungsstoff

Vorlesung sowie gemeinsame Lektüre und Diskussion von Quellentexten, die via Internet zur Verfügung gestellt werden

Literatur

Literatur zur Einführung:
DIRSCHERL, Erwin, Grundriss theologischer Anthropologie. Die Entschiedenheit des Menschen angesichts des Anderen, Regensburg 2006.
GRESHAKE, Gisbert, "Seele" in der Geschichte der christlichen Eschatologie. Ein Durchblick, in: Breuning, Wilhelm (Hg.), Seele. Problembegriff christlicher Eschatologie, (QD 106), Freiburg 1986, 107-158.
KEHL, Medard, Eschatologie, Würzburg e. Auflage 1996.
LANGEMEYER, Georg, Theologische Anthropologie: Wolfgang Beinert (Hg.), Glaubenszugänge. Lehrbuch der katholischen Dogmatik, Bd.1, Paderborn u.a. 1995, 497-622.
PRÖPPER, Thomas, Theologische Anthropologie I und II, Freiburg 2011.
RAHNER, Johanna, Einführung in die christliche Eschatologie, Darmstadt 2010.
SCHOBERT, Wolfgang, Einführung in die Theologische Anthropologie, Darmstadt 2006.

Prüfungsrelevante Ersatzliteratur für berufstätige Studierende:
LANGEMEYER, Georg, Theologische Anthropologie: Wolfgang Beinert (Hg.), Glaubenszugänge. Lehrbuch der katholischen Dogmatik, Bd.1, Paderborn u.a. 1995, 497-622.
RAHNER, Johanna, Einführung in die christliche Eschatologie, Darmstadt 2010.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

D 37 für 011 (08W, 11W), M4 für 066 793 (08W), gilt für 011 (02W) als "Dogmatische Theologie IV: Anthropologie"

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:26