010063 BA Die Kreuzzugsbewegung - ein christlicher Djihad? (2013W)
Kontroversthemen der Kirchengeschichte II
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Blocklehrveranstaltung.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 16.09.2013 10:00 bis Di 08.10.2013 10:00
- Abmeldung bis Do 31.10.2013 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 08.10. 16:15 - 18:45 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 15.10. 16:15 - 18:45 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 29.10. 16:15 - 18:40 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 12.11. 16:15 - 18:40 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 26.11. 16:15 - 18:40 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 03.12. 16:15 - 18:40 Seminarraum 3 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 10.12. 16:15 - 18:40 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 17.12. 16:15 - 18:40 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
- Dienstag 21.01. 16:15 - 18:40 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die fast täglichen Meldungen zu religiös motivierten Anschlägen und Konflikten haben die Fragen nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt wieder sehr virulent werden lassen und nähren den Generalverdacht, dass Religionen "Unfrieden-Stifter" seien. Im Brennpunkt der Diskussionen steht zwar der Islam und sein Konzept vom Djihad; doch geraten unweigerlich auch Phänomene der Christengeschichte wieder stärker ins Blickfeld. Die sog. Kreuzzugsbewegung bildete zweifellos einen Kulminationspunkt des theologischen Konzepts eines christlichen "Hl. Krieges" und seiner breiten praktischen Umsetzung. Die jüngere Forschungsdiskussion macht deutlich, dass diese Bewegung sich nicht auf die klassischen Kriegszüge des 11.-13. Jahrhunderts in den Nahen Osten beschränkte sondern räumlich und zeitlich weit darüber hinaus ragte bzw. bis in die jüngere Vergangenheit fortwirkte. Sie kann daher nicht einfach als "Betriebsunfall" der Kirchengeschichte vernachlässigt werden. Vielmehr stellt sie die moralische Kernfrage, ob Gewalt zur Abwehr eines "Übels" oder zur Umsetzung "guter Ziele" erlaubt, ja geboten sein kann und wird damit unversehens hoch aktuell (s. internationaler Kriegseinsatz in Afghanistan; Frage der Waffenlieferungen nach Syrien).
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Prüfungsimmanente Leistungen während der Seminarsitzungen; abschließende Seminararbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Seminar ist der zweite Teil einer losen Seminarserie über "Kontroversthemen der Kirchengeschichte". Es will transparent machen, in welcher Weise die Spannung zwischen religiösen Idealen und der Allgegenwart des Kriegs¬handwerks die Geschichte der Christen von Anfang begleitet (s. Soldatenmartyrien) und in einer mehrstufigen Entwicklung hin zum hochmittelalterlichen Konzept eines "päpstlich legitimierten Hl. Krieges" (= Kreuzzug) geführt hat. Das Hauptaugenmerk des Seminars wird schließlich darauf liegen, anhand illustrativer Beispiele wichtige Aspekte des Phänomens aufzuzeigen sowie Fragen zu seinen theologischen Leitgedanken und gravierenden praktischen Auswirkungen gemeinsam stellen und beantworten zu lernen. Die am Seminar Teilnehmenden sollen damit anhand eines konkreten Beispiels mit Denkweise, Methoden und Techniken des (kirchen-) historischen Arbeitens vertraut gemacht werden.
Prüfungsstoff
Die Lehrveranstaltung folgt den Basismethoden des historiographischen Diskurses (i.e. sie stellt gezielte "historische" Fragen an Quellen und Literatur) und arbeitet mit den klassischen "Seminar-Instrumenten" (gemeinsame Lektüre und Diskussion, Referate und Seminararbeiten aller Beteiligten).
Literatur
Jonathan Riley-Smith, Großer Bildatlas der Kreuzzüge, Freiburg-Wien 1992;
R. Klieber, Die Kreuzzüge – Erfolgs-geschichte einer "Inkulturation"?, in: R. Klieber und M. Stowasser, Inkulturation. Historische Beispiele und theologische Reflexionen zur Flexibilität und Widerständigkeit des Christlichen, Münster 2006, S. 87-107.
R. Klieber, Die Kreuzzüge – Erfolgs-geschichte einer "Inkulturation"?, in: R. Klieber und M. Stowasser, Inkulturation. Historische Beispiele und theologische Reflexionen zur Flexibilität und Widerständigkeit des Christlichen, Münster 2006, S. 87-107.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
für 011 (08W, 11W) D31, für 033 193 (08W, 11W) BAM, Fächerkontingentseminar 1 oder (freies) Wahlfach für 011 (02W), 012 (02W) und 020
Letzte Änderung: Sa 01.03.2025 00:07