Universität Wien

010078 PV Monotheismus unter Gewaltverdacht? (2010S)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Geeignet für Berufstätige

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 10 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 10.03. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 24.03. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 14.04. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 28.04. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 12.05. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 26.05. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 09.06. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 23.06. 18:15 - 21:00 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im aktuellen Religionsdiskurs wird das latente Gewaltpotential des biblischen Monotheismus kontrovers diskutiert. So hat der Ägyptologe Jan Assmann die These vertreten, dass durch die mosaische Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Religion Intoleranz und Gewalt befördert werde. Mit der Wende vom Polytheismus zur ausschließlichen Verehrung des Einen Gottes sei ein Antagonismus freigesetzt worden, der zwischen wahrer Gottesverehrung und Idolatrie scharf unterscheide und in der Geschichte immer wieder Gewalt gegen Ungläubige legitimiert habe.
Gegenläufig zu Assmann steht die mimetische Theorie René Girards, in deren Rahmen gerade dem Christentum die Funktion zugeschrieben wird, das Ende der Gewalt gebracht zu haben. Durch die freiwillige Selbsthingabe Jesu sei der verborgene Sündenbockmechanismus aufgedeckt worden, der aller menschlichen Zivilisation, sei sie nun religiös oder säkular fundiert, zugrundeliege.
Die Auseinandersetzung mit beiden Ansätzen soll dazu beitragen, die Frage nach dem Gewaltverdacht des Monotheismus differenziert zu erörtern.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Voraussetzungen für den Erwerb eines Privatissimumszeugnisses: regelmäßige und aktive Teilnahme; mündliche und schriftliche Beiträge.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Teilnehmenden sind in der Lage, zu einer zentralen Frage des aktuellen Religionsdiskurses differenziert Stellung zu nehmen.

Prüfungsstoff

Lektüre und Diskussion

Literatur

ASSMANN, Jan: Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus, München 2003.
GIRARD, René: Das Ende der Gewalt. Analysen des Menschheitsverhängnisses, Freiburg 2009.
GIRARD, René/ VATTIMO, Gianni: Christentum und Relativismus, Freiburg 2008.
GIRARD, René: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Eine kritische Apologie des Christentums, Frankfurt am Main 2008.
WALTER, Peter (Hg.): Das Gewaltpotential des Monotheismus und der dreieine Gott, Freiburg 2005.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Pflichtfach für Doktorat 080 (02W) ;
(freies) Wahlfach für DiplomandInnen in 011 (02W), 012 (02W) und 020

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27