030112 SE Recht des christlichen Ostens (2019W)
Die europäische Orthodoxie 30 Jahre nach der Wende (für DiplomandInnen und DissertantInnen)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 02.09.2019 00:01 bis Mo 07.10.2019 23:59
- Abmeldung bis Mi 16.10.2019 23:59
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Dienstag
15.10.
11:00 - 12:30
Seminarraum SEM34 Schottenbastei 10-16, Juridicum, 3.OG
(Vorbesprechung)
Freitag
10.01.
09:00 - 18:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Samstag
11.01.
09:00 - 12:00
Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime zeigt die Orthodoxie in vielen europäischen Staaten kräftige Lebenszeichen. Die lokalen Kirchen spielen sowohl in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion als auch am Balkan im Wertediskurs und im Sozialbereich (wieder) eine große Rolle und erweisen sich darüber hinaus nicht nur in Russland als politisch relevanter Faktor. Im Kontext der kriegerischen Auseinandersetzungen am Balkan war die Serbische Orthodoxe Kirche medial stark präsent und ist es in der Kosovofrage geblieben. Aber auch durch kirchliches Lobbying in gesellschaftspolitisch sensiblen Rechtsfragen (Gleichstellung der Geschlechter, Eherecht, Gewalt in der Familie, Abtreibung …), das 2016 auf Kreta versammelte Konzil und die 2019 erfolgte Autokephalieerklärung für die Kirche der Ukraine durch das Ökumenische Patriarchat konnte die europäische Orthodoxie in den letzten Jahren im „Westen“ verstärkt mediales Interesse auf sich ziehen. Ihr gewachsener gesellschaftlicher Einfluss und ihre politische Relevanz werden genauso wahrgenommen wie die schon länger vorhandenen Spannungen innerhalb und zwischen den Lokalkirchen. Im Seminar wollen wir v. a. die in den Menschenrechtsdiskurs und bei anderen gesellschaftspolitisch bedeutenden Themen eingebrachten kirchlichen Positionen sowie verschiedene Facetten des Staat-Kirche-Verhältnisses fokussieren: Welche Bedeutung kommt den orthodoxen Kirchen in Europa als nationaler Einheitsfaktor zu? Wie positionieren sie sich zum Staat und zur europäischen Einigung? Welchen Status räumen ihnen die europäischen Staaten auf rechtlicher Ebene ein? Wo und wie versuchen Politiker die orthodoxe(n) Kirche(n) zu instrumentalisieren?
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Seminarreferat, Handout und Seminararbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Themenabhängig; grundlegende Literaturhinweise finden sich in R. Potz - E. Synek, Orthodoxes Kirchenrecht. Eine Einführung, Freistadt 2014; ergänzend zu neueren Entwicklungen: E. Synek, Das „Heilige und große Konzil“ von Kreta, Freistadt 2017; dies., Das Engagement des Ökumenischen Patriarchats für eine autokephale Kirche in der Ukraine – eine Zerreißprobe für die Orthodoxie, in: religionen unterwegs 25 (2019) 10-16.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Do 31.03.2022 00:15