070023 GR Guided Reading (2017W)
Der Untergang der Donaumonarchie und die Gründung der Republik. Erklärungsmodelle zu Vorbedingungen, Verlauf und Folgewirkungen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 01.09.2017 00:00 bis Mi 20.09.2017 12:00
- Abmeldung bis Di 31.10.2017 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 20.10. 12:00 - 16:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Freitag 24.11. 12:00 - 16:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Freitag 15.12. 12:00 - 16:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Freitag 12.01. 13:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Freitag 26.01. 12:00 - 16:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Analyse von Quellen, Überblicks- und Schlüsseltexten zum Untersuchungsbereich, Mitarbeit und Diskussion im Rahmen der Lehrveranstaltung sowie die Behandlung eines ausgewählten Themas in Form eines mündlichen Referates; regelmäßige, kleinere schriftliche Übungsaufgaben.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Grundkenntnisse der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als Mindestanforderung. Beurteilt wird die Bereitschaft zur Mitarbeit und Diskussion im Rahmen der Lehrveranstaltung sowie die Behandlung eines ausgewählten Themas in Form eines mündlichen Referates und regelmäßiger kleiner schriftlicher Übungsaufgaben. Zum besseren Verständnis empfiehlt sich der Stoff der im gleichen Semester stattfindenden Vorlesung `Revolution! Eine Geschichte des Umbruchs in Zentraleuropa vor dem Hintergrund internationaler Spannungsfelder 1914-1924`.
Prüfungsstoff
Inhaltlich ist neben der Mitarbeit und Diskussion im Rahmen der Lehrveranstaltung vor allem die Auswahl eines Themas aus dem Bereich des gesamten Untersuchungsfeldes wichtig. Hierfür werden vom LV-Leiter einführende Vorträge zur Orientierung und mögliche Arbeitsschwerpunkte präsentiert.
Literatur
Canis, Konrad: Die bedrängte Großmacht Österreich-Ungarn und das europäische Mächtesystem 1866/67-1914. Paderborn u.a. 2016
Cornwall, Mark (Hg.): Die letzten Jahre der Donaumonarchie. Der erste Vielvölkerstaat im Europa des frühen 20. Jahrhunderts. Wegberg 2004
Gero, András (Hg.): The Austro-Hungarian Monarchy Revisited. New York 2009
Judson, Pieter M.: The Habsburg Empire. A New History. Cambridge/London 2016
Karner, Stefan/Mikoletzky, Lorenz (Hg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband der Ausstellung im Parlament. Innsbruck/Wien/Bozen 2008
Konrad, Helmut/Maderthaner, Wolfgang (Hg.): … der Rest ist Österreich. Das Werden der Ersten Republik. Wien 2008
Moos, Carlo: Habsburg post mortem. Betrachtungen zum Weiterleben der Habsburgermonarchie. Wien/Köln/Weimar 2016
Moritz, Verena: 1917. Österreichische Stimmen zur Russischen Revolution. Salzburg/Wien 2017
Rauchensteiner, Manfried: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918. Wien/Köln/Weimar 2013
Rumpler, Helmut: Die Habsburgermonarchie 1848-1918. Band XI, 1. Teilband: Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg. Wien 2016
Cornwall, Mark (Hg.): Die letzten Jahre der Donaumonarchie. Der erste Vielvölkerstaat im Europa des frühen 20. Jahrhunderts. Wegberg 2004
Gero, András (Hg.): The Austro-Hungarian Monarchy Revisited. New York 2009
Judson, Pieter M.: The Habsburg Empire. A New History. Cambridge/London 2016
Karner, Stefan/Mikoletzky, Lorenz (Hg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband der Ausstellung im Parlament. Innsbruck/Wien/Bozen 2008
Konrad, Helmut/Maderthaner, Wolfgang (Hg.): … der Rest ist Österreich. Das Werden der Ersten Republik. Wien 2008
Moos, Carlo: Habsburg post mortem. Betrachtungen zum Weiterleben der Habsburgermonarchie. Wien/Köln/Weimar 2016
Moritz, Verena: 1917. Österreichische Stimmen zur Russischen Revolution. Salzburg/Wien 2017
Rauchensteiner, Manfried: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918. Wien/Köln/Weimar 2013
Rumpler, Helmut: Die Habsburgermonarchie 1848-1918. Band XI, 1. Teilband: Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg. Wien 2016
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA: Zeitgeschichte
BEd: Österreichische Geschichte II
BEd: Österreichische Geschichte II
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30
Aus dem Blickwinkel der `Nachbetrachtung` nimmt die Geschichte bisweilen deterministische Züge an. Offene Entscheidungssituationen und alternative Entwicklungsmöglichkeiten verschwinden aus dem Blickfeld. Nicht selten haben diese Darstellungen von Zwängen und Unvermeidlichkeiten geschichtspolitische Funktion. Die Habsburgermonarchie ist dafür ein gutes Beispiel, entlastet sie doch die Verantwortlichen, indem sie die Eliten, Regierungen, `gekrönten Häupter und ihre Berater` als `Opfer` einer unerbittlichen Geschichtslogik und unhinterfragten `Vergangenheitskonstruktion` präsentieren. Die Lehrveranstaltung untersucht den Prozess des Untergangs eines `supranationalen` Reiches, das der gängigen Auffassung nach vor allem an der Dynamik der ethnischen Gegensätze scheiterte. Gab es diesbezüglich aber nicht auch Kompromissmöglichkeiten? Wurden sie von den Verantwortlichen genutzt? Wie verhielten sich die Streitparteien? Welche Rolle spielten internationale Kräfteverhältnisse, traditionelle Konfliktlösungsmechanismen, althergebrachte Ehrbegriffe und Werthaltungen, aber auch `Modernisierungseffekte`, die unter anderem mit dem Stichwort von der `Demokratisierung` verbunden sind? Inwiefern beschleunigten einzelne Ereignisse die Entwicklungen, inwiefern mittel- und längerfristige Umschichtungen der Gesellschaft? Konnte man in Anlehnung an die Charakterisierung des späten Osmanischen Reiches vom `kranken Mann an der Donau` sprechen? Oder ließen sich etwa im Gegensatz zur oft kolportierten Rückständigkeit in technischen oder wirtschaftlichen Belangen Zukunftspotentiale ausmachen? Die Lehrveranstaltung geht diesen Fragestellungen anhand einzelner Themenfelder, ausgewählter Quellen und Untersuchungsbereiche ebenso nach wie den Besonderheiten der Gründung der Republik und den `langen Schatten` der habsburgischen Vergangenheit in der österreichischen Zeitgeschichte. Überprüft werden vorherrschende Narrative und historische Erklärungsmodelle sowie abweichende Interpretationen und neue Zugänge zu einem zentralen Arbeitsfeld der österreichischen Geschichtswissenschaft. Die Lehrveranstaltung orientiert sich dabei an den zu erwerbenden Methoden-Kompetenzen, die im Curriculum vorgesehen sind.Die einzelnen Einheiten im Überblick:
1.Einführung: Vorbedingungen und Grundgedanken, Konzept der Lehrveranstaltung
Im Weiteren geht es um die Vermittlung von (erweiterten) Grundfähigkeiten (selbstständiges Einsetzen von speziellen Methoden und Arbeitstechniken; Fähigkeit zum kritischen Lesen und Hinterfragen etc.), die den folgenden Einheiten zugrunde liegen.
2. Zur wissenschaftlichen Untersuchung des Themenbereiches: Forschungsstand, Schlüsselbegriffe, Arbeitsbereiche und Diskussionen
3. Texte zur späten Donaumonarchie (ca. 1850 bis 1918)
4. Texte zur Gründung der Republik und zum `Erbe der Donaumonarchie` bis in die Gegenwart
5. Vertiefung und Wiederholung beziehungsweise Vorträge der LV-Teilnehmer und Diskussion in mehreren Einheiten.