Universität Wien
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070257 UE Guided Reading Wissenschaftsgeschichte - Die Zelle als 'Grundeinheit des Lebens' (2020W)

Wissenschaftshistorische Zugänge zu einer biologischen Entität als Forschungsobjekt, konzeptueller Angelpunkt und biopolitische Projektionsfläche im 19. und 20 Jahrhundert

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Auf Grund der aktuellen COVID-19-Entwicklungen und Empfehlungen der Uni Wien findet diese LV bis auf weiteres ausschließlich online statt. Die Online-Präsenztermine finden zu den unten angegeben Zeiten für alle Studierenden gemeinsam statt (Zugang über Moodle).
Bitte beachten Sie, dass für den ersten Termin am 05.10.2020 die unter "Literatur" angeführten Kapitel aus dem "Handbuch Wissenschaftsgeschichte" zur Einführung zu lesen sind.

  • Montag 05.10. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 12.10. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 19.10. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 09.11. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 16.11. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 23.11. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 30.11. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 07.12. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 14.12. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 11.01. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 18.01. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Montag 25.01. 16:30 - 18:00 Hybride Lehre
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit den 1830er-Jahren wurde die Zelle mit der sogenannten „Zelltheorie“ von Theodor Schwann und Oskar Schleiden als „Grundeinheit des Lebens“ verhandelt. Die Wissenschaftsgeschichte der Zellforschung deckt vielfältige historiographische Ansätze ab, die vor allem auf einen Raum der Wissensproduktion fokussiert sind, das Laboratorium. Bedingt durch die Größe des Forschungsobjektes Zelle, die mit dem freien Auge nicht sichtbar ist, nahm die mikroskopische Bildgebung und mit Mikroskopen produzierte visuelle Evidenz einen zentralen Platz in der Zellforschung ein – und damit auch historiographische Ansätze zu visuellen wissenschaftlichen Kulturen. Der Status der Zelle als „Grundeinheit des Lebens“ wiederum bot historischen Akteur_innen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts vielfältige Möglichkeiten für die Inskription von Machtverhältnissen, Gesellschaftsnormen und einer zunehmend mechanistischen Weltauffassung, sollte doch das Verständnis der Form und Funktion von Zellen das Leben selbst erklären.
Ziel dieses Guided Readings ist es, Sie an Hand ausgewählter wissenschaftshistorischer Literatur und Quellen mit verschiedenen Perspektiven der neueren Biologiegeschichte vertraut zu machen und diese kritisch zu diskutieren. Die Zelle als historisches Forschungsobjekt und Verhandlungsgegenstand dient dabei als roter Faden, um Aspekte von wissenschaftlichen Visualisierungen, Biopolitiken und Umbrüchen in Grundlegenden Konzepten von Biolog_innen zu erschließen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine intensive Lektürebereitschaft erforderlich. Diese ist Basis dafür, dass Sie lernen, wissenschaftliche Texte und historische Quellen sinnerfassend zu lesen und kritisch deren Argumentationen und Positionierungen zu hinterfragen.
Die Unterrichtssprache ist Deutsch, ein Großteil der zu lesenden Literatur ist jedoch in englischer Sprach verfasst. Daher wird eine gute Lesekompetenz für englischsprachige Texte vorausgesetzt.

Themenblock 1: Einführung; zentrale Begriffe, Konzepte und Aspekte biologiehistorischer Kontexte des 19. und 20. Jahrhundert
Themenblock 2: Die Zelle als „biopolitische Projektionsfläche“, Zellforschung als Resource für biopolitische Debatten
Themenblock 3: das Entstehen einer mechanistischen Auffassung der Zelle im im späten 19. Und frühen 20. Jahrhundert, Ausverhandlung der Beziehung zwischen der Erforschung von Zellform und Zellfunktionen in den 1960er-Jahren, Molekularisierung der Zellbiologie ab den 1970er-Jahren & substanzielle konzeptuelle Umbrüche in der Zellforschung bedingte
Themenblock 4: visuelle Kutlur der Zellforschung, das Sehen mit dem Mikroskop und damit zusammenhängend einige epistemologische Aspekte, visuelle Forschungspraxis im 19. Und 20. Jahrhundert
Themblock 5: „entkörperte Zellen“ in Relation zur experimentellen Kontrolle der Forschungsobjekte und ihrer Umweltbedingungen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Anwesenheit
• Aktive Teilnahme an der Diskussion
• Regelmäßige Abgabe kleinerer schriftlicher Beiträge (Beantwortung von Fragen zur Lektüre, Beiträge zum Fragenkatalog in Moodle, schiftliche Diskussion in Moodle, Minirezension, Zusammenfassung)
• Impulsgebender Input als Expert*in für eine Sitzung (mündl. Vermittlung weiterer Informationen zu Autor*innen/Texten der Pflichtlektüre)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme (max. 1x Fehlen bei den zugewiesenen Präsenzterminen, exkl. Covid-19-bedingter Hinderungsgründe)
• Regelmäßige Lektüre der bereitgestellten Texte (Vorbereitung)
Die Gesamtnote setzt sich aus folgenden Teilleistungen zusammen:
• Wöchentliches Erledigen der kleineren schriftlichen Übungsaufgaben (Einzel- und Gruppenaufgaben) (50 %)
• Beteiligung an der Diskussion (25 %)
• Mündlicher Input als Expert_in für eine Sitzung (s. Art der Leistungskontrolle) (25 %)
Jede Teilleistung muss mit mindestens ausreichend benotet werden, damit das Guided Reading als bestanden gewertet werden kann.

Prüfungsstoff

Literatur

Die zu lesende Literatur & Quellen werden in Moodle zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie, dass für den ersten Termin am 05.10.2020 bereits folgende Literatur zur Einführung zu lesen ist (Online-Zugriff unter https://usearch.univie.ac.at/primo-explore/fulldisplay?docid=TN_springer_s978-3-476-05347-3_423191&context=PC&vid=UWI&lang=de_DE&search_scope=UWI_UBBestand&adaptor=primo_central_multiple_fe&tab=default_tab&query=any,contains,Handbuch%20Wissenschaftsgeschichte&offset=0)
Staffan Müller-Wille, Carsten Reinhardt u. Marianne Sommer, Einleitung, in: Marianne Sommer u.a. (Hg.), Handbuch Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart 2017, S. 2–18.
Hans-Jörg Rheinberger, Historische Epistemologie, in: Marianne Sommer u.a. (Hg.), Handbuch Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart 2017, S. 32–45.
Catherine M. Jackson, Laboratorium, in: Marianne Sommer u.a. (Hg.), Handbuch Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart 2017, S. 244–255.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Vertiefung zu: VO Wissenschaftsgeschichte

BA Geschichte (2012): Neuzeit, Zeitgeschichte (4 ECTS)
BA Geschichte (2019): Wissenschaftsgeschichte (5 ECTS)
BEd UF Geschichte: Wirtschafts- und Sozialgesch., Globalgeschichte (4 ECTS)
Diplom UF Geschichte: Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14