Universität Wien
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070303 PS BA-Proseminar - Transnationale Zusammenarbeit faschistischer Organisationen im "Neuen Europa" (2019S)

Der "Europäische Jugendverband", Wien 1942

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 14.03. 12:00 - 19:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Dienstag 18.06. 11:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Dienstag 18.06. 15:00 - 17:00 Besprechungsraum, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 19.06. 12:00 - 19:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Freitag 21.06. 12:00 - 19:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wenn auch ultranationalistisch ausgerichtet, waren die historischen Faschismen der Zwischenkriegszeit wohl in der Lage, transnational zu denken und zu agieren. Schon in den 1930er Jahren spielte für sie Europa als Handlungsort sowie als Gedanke eine wesentliche Rolle, die dann als Grundlage für grenzüberschreitende Kontakte diente. Spätestens mit Frankreichs Zusammenbruch 1940 erfasste dann ein "europäisches Fieber" zahlreiche autoritäre und faschistische Bewegungen und Regime im sog. Alten Kontinent. Als Kategorie sei Europa nicht mehr liberal bzw. internationalistisch geprägt, sondern nunmehr zum Rahmen für ein antiliberales, jedenfalls faschistisch ausgerichtetes "Neues Europa" geworden ein transnationales Projekt, das wiederum nicht frei war von ideologischen Widersprüchen und nationalen Gegensätzen.
Im Zentrum dieses Blockseminars stehen die Jugend- bzw. Frauenorganisationen mehrerer europäischer Faschismen (nicht zuletzt Deutschlands, Italiens und Spaniens) als Beispiel dieser Zusammenarbeit, welche 1942 im Gründungstreffen des "Europäischen Jugendverbandes" in Wien kristallisierte. Dieses grenzüberschreitende Projekt eines "Jungen Europas" soll anhand einer umfangreichen Reihe von Akten aus verschiedenen europäischen Staatsarchiven (Deutschland, Spanien, Italien und Österreich), sowie Bildmaterial und zeitgenössischen (Partei-)Publikationen quellennah erläutert werden.
Das Blockseminar strukturiert sich zeitlich in zwei Blöcke, nämlich März und Juni 2019. Im ersteren Block werden an einem Tag (dem 14.3.2019) drei Lehreinheiten als Einstieg ins Seminarthema unterrichtet, die ein vorbereitender Einstieg ins Seminarthema einleitendes Charakter haben soll. Pünktlich zum Semesterbeginn werden die Referatsthemen vorgeschlagen, die dann als Impuls in den Inhalt der jeweiligen Unterrichtseinheit gehalten werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit im Kurs und aktive Teilnahme, schriftliche und mündliche Aufgaben und Beiträge, Proseminararbeit mit 10-15 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit und aktive Beteiligung am Proseminar, Abhaltung eines Referats und Erstellung einer Proseminararbeit zu einem ausgewählten Thema im Umfang von 10-15 Seiten.
In der Proseminararbeit müssen folgende Punkte erfüllt sein: Verwendung von Primärquellen, Forschungsfrage(n) aus der Faschismusforschung bzw. der Frauen- und Geschlechtergeschichte und Reflexion von Begriffen mithilfe von Sekundärliteratur.
Die Gesamtnote setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
50% Proseminararbeit
25% Referat (bzw. Ersatzleistung, falls alle Referatsthemen schon vergeben)
25% mündliche Beiträge (konstruktive, fachlich richtige Beiträge und Engagement bei der Besprechung der Pflichtlektüre sowie der Präsentationen, Einzel- und Gruppenarbeit mit Quellen, usw.).
Jede Teilleistung muss mit mindestens ausreichend bewertet werden und die Zahl der Abwesenheiten zwei nicht überschreitet, damit das Seminar erfolgreich bestanden wird.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich. ?
1 (sehr gut): 100-90 Punkte
2 (gut): 89-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte ?
4 (genügend): 70-60 Punkte?
5 (nicht genügend): 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Literatur

Bauerkämper, Arnd & Grzegorz Rossolinski-Liebe (Hg.), Fascism without Borders. Transnational Connections and Cooperation between Movements and Regimes in Europe, 1918-1945, New York, 2017.
Bauerkämper, Arnd, Der Faschismus in Europa, 1918-1945, Stuttgart, 2006.
Bowen, Wayne H., Spaniards and Nazi Germany. Collaboration in the New Order, Columbia, 2000.
Buddrus, Michael, Totale Erziehung für den totalen Krieg. Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik, München, 2003.
Dafinger, Johannes & Dieter Pohl (Hg.), A new nationalist Europe under Hitler. Concepts of Europe and Transnational Networks in the National Socialist Sphere of Influence, 1933-1945, Oxon & New York, 2019.
De Grazia, Victoria, How fascism ruled women. Italy, 1922-1945, Berkeley, 1992.
Miller-Kipp, Gisela, "Auch Du gehörst dem Führer". Die Geschichte des Bundes Deutscher Mädel (BDM) in Quellen und Dokumenten, Weinheim, 2001.
Richmond, Kathleen J.L., Women and Spanish Fascism. The Women's Section of the Falange 1934-1959, London, 2003.
Schleimer, Ute, Die Opera Nazionale Balilla bzw. Gioventù Italiana del Littorio und die Hitlerjugend. Eine vergleichende Darstellung, Münster, 2004.

Die zu lesenden Texte und weiterführende Literatur werden vor Semesterbeginn auf Moodle ergänzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Epoche: Zeitgeschichte
Aspekte/Räume: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Österr. Gesch. 2, Hist.-kulturwiss. Europaforschung, Politikgeschichte
MA Zeitgeschichte und Medien: M4b Wahlbereich - Spezialthemen zu Zeitgeschichte und Medien.

Letzte Änderung: Fr 18.11.2022 00:15