070324 SE Pornographie und Kunst: Annäherungen und Distanzierungen (16. bis 21.Jh.) (2014S)
Seminar findet an der Universität für angewandte Kunst Wien statt!
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Link zum Eintrag im Vorlesungsverzeichnis der Universität für angewandte Kunst: http://www.dieangewandte.at/jart/prj3/angewandte/main.jart?rel=de&reserve-mode=active&content-id=1265898320769&le_lv_inhalt=8354&semester=
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 06.03.2014 18:00 bis So 09.03.2014 23:59
- Abmeldung bis So 09.03.2014 23:59
Details
max. 10 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Pornografie ist ein Massenmedium, ein Wirtschaftsimperium ungeahnten Ausmaßes, eine Tabubruchinstanz auf einem Feld, wo die ProduzentInnen täglich aus Geschäftsgründen etwas weiter gehen; die Grenzen des Dargestellten und des Darstellbaren werden schleichend ständig erweitert. Im Wesentlichen betrifft Pornografie den Bereich der Bilder: Bilder, Grafiken, Stiche, Fotografien, Filme, "Pics, Tubes, Clips", aber auch Literatur, Cartoons, Comics spielen als Medien der Pornografie eine Rolle. Die ubiquitäre Präsenz von Pornografie beeinflusst in immer stärkerem Maß den Alltag der Menschen. Pornografie macht das Intime öffentlich und beeinflusst(e) damit Grenzen, Grenzverschiebungen, Tabus und Tabuverschiebungen, damit aber auch alltägliches Handeln, Vorstellungs-, Sehnsuchts-, Wunschwelten. Die Wurzeln pornografischer Bilderwelten finden sich in der Kunst, in der sie seit dem 18. Jahrhundert einen immer größeren Raum einnehmen. Pornografische Vorstellungen und Bilderwelten stellen Quellenbestände dar, mit deren Hilfe die Geschichte des privaten und intimen Lebens erforscht werden kann. Pornografische Bilder zeig(t)en nie, wie soziale Welten funktioniert haben; sie zeigen vielmehr Wunschvorstellungen, Sehnsuchtshorizonte, und von ihnen ging und geht eine Vorbildwirkung aus. Eine Arbeitshypothese besteht darin, dass Pornografie einen immer stärkeren Einfluss darauf hat, was Menschen im Bereich ihrer intimen Sphären tun und denken. Im Rahmen des Seminars werden kulturhistorische, kunsthistorische, alltagshistorische, medienhistorische und medientheoretische Diskurse transdisziplinär zusammengeführt. Angestrebt wird die Darstellung großer historischer Entwicklungslinien, die zeigen, wie Politikgeschichte, Psychohistorie und Sozialgeschichte miteinander interdependent verbunden waren und sind.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
- Teilnahme an allen Terminen;
- Lektüre eines wissenschaftlichen Fachbuches zum Thema für die Fachliteraturbesprechung aus meiner Literaturliste (Zusammenfassung und Rezension);
- Erstellung einer Seminararbeit (wissenschaftliche Arbeit auf Literaturbasis, eigenständige und originelle Erarbeitung (Umfang: 25.000 Zeichen).
- Lektüre eines wissenschaftlichen Fachbuches zum Thema für die Fachliteraturbesprechung aus meiner Literaturliste (Zusammenfassung und Rezension);
- Erstellung einer Seminararbeit (wissenschaftliche Arbeit auf Literaturbasis, eigenständige und originelle Erarbeitung (Umfang: 25.000 Zeichen).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Das Thema wird gesellschafts-, kunst-, kulturhistorisch bearbeitet. Es geht mir vor allem um die Wechselwirkung zwischen pornografischen Medien in ihrer Entwicklungsgeschichte und den alltäglichen Lebenswelten, die durch diese Medien beeinflusst wurden und werden.
Gefragt wird, wie sich die Diskurse über Sexualität und Pornografie veränderten, aber auch wie sich die Symbole und Rituale, die Werte und Normen im alltäglichen Umgang mit der Sexualität wandelten.
Meiner Auffassung nach ist Wissenschaft kein Glaubensbekenntnis, sondern eine in den Methoden offene Suchbewegung, die kritisch sein muss, bereit, die Frage zu stellen, wem gesellschaftliche Entwicklungen nützen und wem sie schaden.
Ich halte es mit Paul Feyerabend, der gegen den Methodenzwang argumentiert hat, mit Karl R. Popper, der darauf hingewiesen hat, dass in der Wissenschaft das Falsifizieren ebenso wichtig ist wie das Verifizieren, und mit dem 2012 verstorbenen Historiker Eric J. Hobsbawm, der festgehalten hat, dass soziale Ungerechtigkeit angeprangert und bekämpft werden muss, weil die Welt von selbst nicht besser wird.
Die Lehrveranstaltung besteht aus Einzelterminen für alle Koordinierungs-, Instruktions- und Vorbereitungsaufgaben und aus zwei Blockveranstaltungen - ein Block zur Diskussion von Fachliteratur, ein Block zur Vorstellung der Arbeiten.
Gefragt wird, wie sich die Diskurse über Sexualität und Pornografie veränderten, aber auch wie sich die Symbole und Rituale, die Werte und Normen im alltäglichen Umgang mit der Sexualität wandelten.
Meiner Auffassung nach ist Wissenschaft kein Glaubensbekenntnis, sondern eine in den Methoden offene Suchbewegung, die kritisch sein muss, bereit, die Frage zu stellen, wem gesellschaftliche Entwicklungen nützen und wem sie schaden.
Ich halte es mit Paul Feyerabend, der gegen den Methodenzwang argumentiert hat, mit Karl R. Popper, der darauf hingewiesen hat, dass in der Wissenschaft das Falsifizieren ebenso wichtig ist wie das Verifizieren, und mit dem 2012 verstorbenen Historiker Eric J. Hobsbawm, der festgehalten hat, dass soziale Ungerechtigkeit angeprangert und bekämpft werden muss, weil die Welt von selbst nicht besser wird.
Die Lehrveranstaltung besteht aus Einzelterminen für alle Koordinierungs-, Instruktions- und Vorbereitungsaufgaben und aus zwei Blockveranstaltungen - ein Block zur Diskussion von Fachliteratur, ein Block zur Vorstellung der Arbeiten.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Frauen- und Geschlechtergeschichte: Seminar Vertiefung 1 oder 2 (6 ECTS) | LA: SE Vertiefung aus Frauen- und Geschlechtergeschichte (6 ECTS) | MA Zeitgeschichte: LV im Pflichtmodul Zeitgeschichte im disziplinären und transdisziplinären Kontext (6 ECTS) |
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31