070330 VO Weitere Zugänge zur Geschichte: Politisches Denken in Russland 1760-2000 (2018W)
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
Details
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
- Donnerstag 31.01.2019 08:00 - 09:30 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
- Donnerstag 28.02.2019 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 25.04.2019 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 27.06.2019 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 11.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
- Donnerstag 18.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
- Donnerstag 25.10. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 08.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 15.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 22.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 29.11. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 06.12. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 13.12. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 10.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 17.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
- Donnerstag 24.01. 09:00 - 10:30 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Prüfung zu ca. 5-8 Wissens- und Verständnisfragen. Prüfung: 31.01.2019, 9:00h
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Zum positiven Abschluss ist die Beantwortung von mind. 51% der Prüfungsfragen erforderlich.
Prüfungsstoff
Vorlesung und in der Vorlesung angegebene Literatur
Literatur
Beyme, Klaus von.Politische Theorien in Russland 17891945. Wiesbaden:Westdt. Verl., 2001.
Ottmann, Henning. Geschichte des politischen Denkens: von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit. Bd. 3/12: Die Neuzeit; Bd. 4/12: Das 20. Jahrhundert. Stuttgart: Metzler 200612.
Utechin, Sergej. Geschichte der politischen Ideen in Russland. Stuttgart: Kohlhammer, 1966.
Walicki, Andrzej. A History of Russian Thought. Stanford: Univ. Press, 1979.
Žuravlev, Valerij V. Obšcestvennaja mysl' Rossii XVIIInacala XX veka: enciklopedija. Moskva: ROSSPEN 2005.
Ottmann, Henning. Geschichte des politischen Denkens: von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit. Bd. 3/12: Die Neuzeit; Bd. 4/12: Das 20. Jahrhundert. Stuttgart: Metzler 200612.
Utechin, Sergej. Geschichte der politischen Ideen in Russland. Stuttgart: Kohlhammer, 1966.
Walicki, Andrzej. A History of Russian Thought. Stanford: Univ. Press, 1979.
Žuravlev, Valerij V. Obšcestvennaja mysl' Rossii XVIIInacala XX veka: enciklopedija. Moskva: ROSSPEN 2005.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA 12: Weitere Zugänge (5 ECTS); ZWM 1+2 (5 ECTS); EC Geschichte: Weitere Zugänge (5 ECTS); ID MA: diszpl. Vertiefung (5 ECTS)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31
Die LV bietet einen Überblick über die Entwicklung des politischen Denkens in Russland von der Neuzeit bis zur Gegenwart. Nachdem im Mittelalter und der Frühneuzeit die Herrschaftslegitimation des Moskauer Staates eine zentrale Rolle eingenommen hatte, wovon etwa die Theorie vom "Dritten Rom" zeugt, intensivierten sich im Zeitalter des Barock und der Aufklärung die Übernahmen und Translationen westlichen Gedankenguts, was allerdings ab der Sturm-und-Drang-Periode auf frühnationalistische Kritik stieß. Das Zeitalter der Revolutionen inspirierte nicht nur liberale Denker und motivierte Staatsreformpläne, sondern stimulierte auch die Gegenreaktion des russischen Konservatismus. Durch das Scheitern des Aufstandes der Dekabristen, deren Projekte für eine russische Republik auf Ideen der amerikanischen und französischen Revolution aufgebaut hatten, kamen die Reformpläne zum Stillstand. Angeregt vom kritischen Denken Pjotr Tschaadajews, der die "Rückständigkeit" Russlands kritisierte, spaltete sich das intellektuelle Spektrum in die Schulen der "Westler", die Reformen nach westlichem Vorbild befürworteten, und der "Slawophilen", die sich für Besinnung auf die idealisierte nationale Vergangenheit und einen russischen Sonderweg aussprachen. Unter dem Einfluss des wachsenden Nationalismus und Imperialismus transformierte sich die Slawophilie in antiwestliche Strömungen und den Panslawismus, der für die Vereinigung aller Slawen unter Herrschaft des Zaren eintrat. Auch rechtsextremes und antisemitisches Gedankengut fand im frühen 20. JH eine wachsende Anhängerschaft in den Schwarzhundertschaften, die für antijüdische Pogrome verantwortlich waren. Auf Seiten der Linken waren aus bzw. neben Linksliberalen und Populisten ("Narodniki"), die für eine Verbesserung der Lage der Landbevölkerung auftraten, anarchistische, nihilistische und marxistische Gruppen entstanden, die mit Attentaten und Terrorismus den Staat bekämpften. Nachdem die Februarrevolution 1917 kurzfristig Liberale und Linksliberale an die Macht gebracht hatte, schaltete der sich auf die marxistisch-leninistische Ideologie berufende Sowjetstaat bald alternative Denkmodelle aus bzw. drängte sie in Exil und Untergrund. Vor allem unter Emigranten fand der Eurasismus, der einen Sonderstatus Russlands zwischen Europa und Asien propagierte, Anklang. Innerhalb der Sowjetunion schuf der Stalinismus ein totalitäres System, das auch auf nationale Legitimationsmodelle rekurrierte und imperialistische Züge trug. Im Zuge des "Tauwetters" nach Stalins Tod, aber auch in der Breshnew-Ära entstanden am Rande der Gesellschaft konservative, nationalistische sowie Gruppen, die Ideen des Kultur- und Umweltschutzes propagierten. In der "Perestrojka" Michail Gorbatschows wurde die Staatsideologie selbst zuerst einer grundlegenden Reform im Zeichen universaler (westlicher) Werte unterzogen und schließlich demontiert. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden in Russland u.a. liberale, später auch eurasische, nationalistische und Großmachtideen propagiert.Ziele
Vermittlung von Kenntnissen über 1) die wichtigsten Strömungen des politischen Denkens in Russland im Kontext der Geschichte Russlands und der europäischen Kulturgeschichte, 2) zentrale Werke politischer Denker Russlands vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 3) Diskussionen in der einschlägigen Fachliteratur; Vermittlung der Fähigkeit, 1) Strömungen des politischen Denkens und ihre Vertreter zu- und einzuordnen und 2) kritisch zu erfassen.