080009 VO+UE M320: Brot im Ethno-Film und Brot-Leben (2013W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von So 01.09.2013 07:00 bis Do 26.09.2013 07:00
- Abmeldung bis Di 08.10.2013 08:00
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 02.10. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 23.11. 09:30 - 17:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 30.11. 09:30 - 17:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 07.12. 09:30 - 17:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Präsentation und Abfassung von Texten, die Filme und/oder Fachliteratur kommentieren und Umgangsweisen mit Brot betreffen. Recherche und andere Formen aktiver Mitarbeit. Näheres in der Einführungsveranstaltung, in der auch über Literatur informiert wird. Nachdem ich kürzlich gefragt wurde, ob eine Teilnahme aus Interesse möglich sei: Selbstverständlich ist auch eine Teilnahme ohne Bedarf an Leistungskontrolle willkommen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Kulturwissenschaftliches Fragen und dessen Zugangsweisen auf Selbstverständlichkeiten historischer und gegenwärtiger Lebenswelten. Dabei soll deren Zeichenrepertoire und dessen Nutzung (auch in allen Arten von "Retro-Kulten") in gegenwärtigen Lebenswelten behandelt werden. Die Lehrveranstaltung will historische und fachimmanente Bedeutungen des Nahrungsmittels diskutieren. Sie will nach Gründen für die auffällige Dominanz im ethnologischen Filmschaffen der wissenschaftlichen Vorfahren suchen und deren Praxen der dokumentierenden Präsentation behandeln. Sichtbare historische und gegenwärtige Verweise auf Brot und Getreide, etwa ikonographische auf den Raiffeisen-Agrarkathedralen, sollen die politische Instrumentalisierung von Getreide und Brot erläutern. Vor allem sollen, auch gespeist durch historische Verweise (Brot und Salz, Allerseelenbrot etc.), zeitgenössische Umgangsformen mit Brot und wechselnde Bedeutungen des Brotes erörtert werden.
Prüfungsstoff
Vorlesung als Mischung von traditioneller Form als Frontalunterricht mit Diskussionen und Präsentationen der Studierenden
Literatur
Präsentation und Abfassung von Texten, die Filme und/oder Fachliteratur kommentieren und Umgangsweisen mit Brot betreffen. Recherche und andere Formen aktiver Mitarbeit. Näheres in der Einführungsveranstaltung, in der auch über Literatur informiert wird. Nachdem ich kürzlich gefragt wurde, ob eine Teilnahme aus Interesse möglich sei: Selbstverständlich ist auch eine Teilnahme ohne Bedarf an Leistungskontrolle willkommen.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31
Solch ein Kulturvergleich wäre heute vielleicht denkbar, aber im Fach kaum gefragt. Nicht nur weil viele Brotsorten als Spezialitäten fast überall erhältlich sind sondern auch, weil Brot in neuen Konnotationen auf neue Weisen wichtig wird. Brot als Kürzel für Nahrung ("Unser täglich Brot gib uns heute") und als Zeichen der Bereitschaft zu teilen ("Brot für die Welt") wie als Zeichen für Herrschaft ("Wes Brot ich ess, des Lied ich sing") zu verstehen, ist nicht mehr selbstverständlich.
Immer noch taucht Brot im Heimweh-Kontext auf ( z.B. das Fehlen von dunklem Brot in den USA) oder steht als Symbol für das Einfache (z.B. das Butterbrot auf der Almhütte). Brot ist in einer neue Bewegung des Selbermachens höchst gegenwärtig, dient der Authentisierung von Personen durch ihre Produkte (?). Brot wird selbst gebacken, Brotbackgeräte und Mischungen waren beim Discounter Hofer zu haben. "So machen es die jungen Leute heute: Im Internet eine Backmischung bestellen und dann das Brot selber backen"(ZEIT-Magazin 21/2013). Brot hat mehrere, neue Leben, wie eine Bauernbrot-Kampagne dieser Tage oder der Kult um große Laibe in der Brot-Boutique in der Wiener Naglergasse zeigt. Brot-Leben will andeuten, dass Brot weiter von Deutungen und Bedeutungen zehrt, die ihm in seiner Geschichte angelagert sind und die sich aber auch in Identitätskonzepten neu figurieren. Die niederösterreichische Landesausstellung "Brot und Wein" (bis 3.11. 2013 zu sehen) verdeutlicht diese politische Punzierung.