Universität Wien

080031 PS Fallstudie I: Die Kunst der Yuan-Zeit (1271-1368) (au.K.) (2019W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Bei der Lehrveranstaltung ist die Teilnahme am entsprechenden Turorium (17:15-18:45h)
verpflichtend.

Mittwoch 02.10. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 09.10. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 16.10. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 23.10. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 30.10. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 06.11. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 13.11. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 20.11. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 27.11. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 04.12. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 11.12. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 08.01. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 15.01. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 22.01. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Mittwoch 29.01. 15:30 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
1. Kompetenz in der Identifizierung der wichtigsten Gattungen, Materialien sowie Techniken der chinesischen Kunst.
2. Ein grundsätzliches Verständnis der Kunst im historischen und gesellschaftlichen Kontext der Yuan-Dynastie.
3. Verständnis und Anwendung der Fachterminologie.
4. Überblick über die Forschung auf dem Gebiet der Kunst der Yuan-Dynastie.

Die Yuan Dynastie war der mächtigste Teil des Mongolischen Reiches, das als das erste Weltreich gilt. Unter der Pax Mongolica wurden nicht nur Güter zwischen Westasien und Ostasien nahezu barrierefrei ausgetauscht, konnte auch ein europäischer Kaufmann, wie Marco Polo, von Venedig bis hin zu Dadu, die Hauptstadt der Yuan Dynastie, ungehemmt reisen. Entlang der Seidenstraßen durch die Steppen und das Meer fand Kulturaustausch ebenfalls lebhaft statt. Der Kaiser der Yuan Dynastie, die eine unabhängige Dynastie war, galt zugleich als das Oberhaupt des Mongolischen Reichs. Die Dualität des Machtverhältnisses spiegelt sich in der damaligen Gesellschaftsstruktur wider, wobei die Mongolen die herrschende Schicht bilden und den ersten sozialen Rang einnehmen, während Völker mit nicht-schwarzen Augen, nämlich Völker aus Westasien und Mittelasien, und die Chinesen jeweils den zweiten und den letzten sozialen Rang haben. Die Nomadenkultur und die Ackerbaukultur koexistierten in der Yuan Dynastie.

Trotz der harten sozialen Stratifizierung waren die Herrscher der Yuan Dynastie gegenüber Religionen tolerant. Neben Buddhismus und Daoismus wurden nun auch Islam und Christentum im breiten Territorium des Yuan Reiches verbreitet. Religiöse Kunst erlebte in der Yuan Dynastie eine Blütezeit. Zahlreiche Tempeln wurden errichtet, die häufig mit überlebensgroßen Plastiken und Wandmalerei geschmückt und voll von tragbaren bronzenen Votivplastiken waren.

Parallel zur Schwung religiöser Kunst war die Entwicklung der Luxusgüter. Die Leidenschaft der Nomaden für Gold ist nun gesteigert durch Seide. Unter reichen Mongolen waren mit Seidenfaden gewebte Textilien sehr gefragt, deren ornamentale Motive häufig auf Westasien oder Zentralasien zurückgehen. Die technische Entwicklung der Porzellanherstellung und die künstlerische Reifung der Bemalung tragen gemeinsam dazu bei, Blauweißporzellan, das als kostspielige Luxusgüter weltweit exportiert wurde, ein Sinnbild von China zu machen.

Die einflussreichste Entwicklung der Kunst der Yuan Dynastie fand jedoch in der Malerei statt. Katalysiert von der politisch unterdrückten Lage, verzichtete zahlreiche chinesische Gelehrte auf die Phantasie Beamte zu werden und widmete sich der Kunst. Sie verfolgten ihr Lebensideal in der Pinselstriche der Tuschemalerei. Was geschützt wurde, war nicht mehr die minutiöse Maltechnik der Hofmaler ein Objekt naturgetreu zu repräsentieren, sondern eine ungekünstelte Expression, die jedoch nicht willkürlich aussehen darf, sondern Verständnis für die Antike zeigen soll. Die Entstehung der Literatenmalerei ist daher das Ergebnis einer selbstbewussten Auswahl der Ästhetik.

In dieser Lehrveranstaltung werden die bunte materielle Kultur und der Kulturaustausch der Yuan Dynastie thematisiert. Die Stadtplanung der Hauptstadt Dadu, die Bautechnik der damaligen Architektur und deren bildliche Darstellung in der Malerei, die Jagdszene der Mongolen, die buddhistische Skulpturen, die daoistischen Götterbilder, die mit Goldfaden gewebten Textilien (nasij), das Blauweißporzellan, sind nur einige Beispiele der zu behandelten Themen. Im Zentrum des Courses befindet sich jedoch die chinesische Malerei, die näher in Themenbereiche wie Landschaftsmalerei, Porträtmalerei, Historienmalerei, Genremalerei, Pflanzenmalerei, Tiermalerei, eingeteilt und einzeln untersucht wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Dreimalige unentschuldigte Abwesenheit bedeutet eine negative Benotung für diesen Kurs.
Die Gesamtnote für den Kurs wird aus drei obligatorischen Bestandteilen zusammengesetzt:
1. Hausaufgaben (20%) plus Mitarbeit (5% aus 20%) am Seminarübungen und Seminardiskussion
2. Eine 15-20-minütige Präsentation inklusive Handout mit Literaturangaben (30%)
3. Schriftliche Abschlussarbeit, ca. 8-10 Seiten (ohne Bibliographie, Abbildungsverzeichnis und Zitate) (50%)
**Die abschließenden schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten müssen nach den Zitierregeln des Instituts für Kunstgeschichte abgefasst werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

s.o.

Prüfungsstoff

s.o.

Literatur

1. Cahill, James. Hills beyond a River: Chinese Painting of the Yüan Dynasty, 1279-1368. New York: Weatherhill, 1976.
2. Fircks, Juliane von, Regula Schorta, und Michael Alram. Oriental Silks in Medieval Europe, 2016.
3. Fleckne, Uwe, Martin Warnke, und Hendrik Ziegler. Handbuch der politischen Ikonographie. München: Beck, 2011.
4. McCausland, Shane. The Mongol Century: Visual Cultures of Yuan China, 1271-1368., 2015.
5. 石守謙, und 葛婉章. 大汗的世紀 = Age of the Great Khan: 蒙古時代的多元文化與藝術 : pluralism in Chinese art and culture under the Mongols. 臺北市: 故宮, 2001.
6. Fong, Wen C. „Imperial Portraiture in the Song, Yuan, and Ming Periods“. Arsorie Ars Orientalis 25 (1995): 47–60.
7. Wen Fong, und Marilyn Fu. Sung and Yuan Paintings. The Metropolitan Museum of Art, New York, 1973.
8. Watt, James C. Y, und Maxwell K Hearn. The World of Khubilai Khan: Chinese Art in the Yuan Dynasty : [Exhibition at the Metropolitan Museum of Art, New York, September 28, 2010 - January 2, 2011. New York; New Haven: Metropolitan Museum of Art : Yale Univ. Press, 2010.
9. Watt, James C. Y, Anne E Wardwell, When Silk Was Gold: Central Asian and Chinese Textiles. New York: Metropolitan Museum of Art in cooperation with the Cleveland Museum of Art : Distributed by H.N. Abrams, 1997.
10. Arnold, Lauren. Princely Gifts and Papal Treasures: The Franciscan Mission to China and Its Influence on the Art of the West, 1250-1350. San Francisco: Desiderata Press, 1999.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20