Universität Wien

080094 EX Kunst in Wien: Bergkristallobjekte in der Kunstkammer des KHM (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 19.10. 10:00 - 12:00 Digital (Vorbesprechung)
  • Donnerstag 16.11. 10:00 - 14:00 Ort in u:find Details
  • Freitag 17.11. 10:00 - 15:00 Ort in u:find Details
  • Donnerstag 18.01. 10:00 - 14:00 Ort in u:find Details
  • Freitag 19.01. 10:00 - 15:00 Ort in u:find Details

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit der Antike war der Bergkristall ein begehrtes Material zur Anfertigung frommen, schönen und magischen Kunstgegenständen. Die bei Plinius d. Ä. überlieferte Vorstellung, dass der Bergkristall durch Versteinerung von Eis entstünde, wurde im Mittelalter durch theologische Exegese, medizinische Wirkungen und allegorische Zuschreibungen ergänzt. Das Quarzgestein erlangte so eine Aura göttlicher Heilswirksamkeit, seine Klarheit wurde als Ausdruck der Tugendhaftigkeit verstanden, ihm gesundheitsfördernde bis unheilabwehrende Kräfte zugeschrieben. Makellose und möglichst große Kristallstücke galten als besonders kostbar sie wurden ausgewählt und kunstvoll in die gewünschte Form gebracht, ihre Oberflächen aufwendig verziert und poliert, und unter Verwendung weiterer Kunsttechniken in edelmetallene Fassungen gebracht. Das Wissen um die langwierigen und schwierigen Arbeitsprozesse war ein gut gehütetes Geheimnis der verschiedenen Werkstätten, die sich zu unterschiedlichen Zeiten und an ganz unterschiedlichen Orten zwischen Ägypten und Skandinavien, Rom und Köln, Venedig und Mailand herausbildeten. Von der Antike bis in die Frühe Neuzeit schmückten die transparenten Objekte festliche Tafeln und fürstliche Schatzkammern, wurden als diplomatische Geschenke oder als fromme Stiftungen weitergereicht, und kündeten so von der Magnifizenz ihrer Besitzer.
In der Lehrveranstaltung werden wir uns vor dem Hintergrund vormoderner Gesteinskunde und aktueller Forschung auf die Spuren der Bergkristallobjekte der Kunstkammer des KHM begeben, das präzise Beschreiben unter Berücksichtigung des Materials einüben und auch Fragen nach dem Sammeln, der Bedeutung und der Funktion solcher Objekte stellen - und ganz nebenbei Gelegenheit haben, die Kunstkammer als Sammlungsort näher kennenzulernen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Exkursionen sind prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen, in denen die aktive Mitarbeit in Form von folgenden mündlichen und schriftlichen Beiträgen bewertet wird:
- Diskussionsbeteiligung, mündliche Beschreibungen
- Rechercheaufträge
- 2 Kurz-Referate inklusive Handout
Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.

Beurteilungsmaßstab:
- aktive Beteiligung an Diskussionen 40 %
- Referat und Handout 40%
- Rechercheauftrag 20%

Notenschlüssel:
1 (sehr gut) 100-90 Punkte; 2 (gut) 89-81 Punkte; 3 (befriedigend) 80-71 Punkte; 4 (genügend) 70-61 Punkte; 5 (nicht genügend) 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff ist der Inhalt der Lehrveranstaltung.

Literatur

Manuela Beer (Hg.): Magie Bergkristall. München 2022; Cynthia Hahn, Avinoam Shalem (Hg.): Seeking transparency. Rock Crystals Across the Medieval Mediterranean. Berlin 2020; Rudolf Distelberger: Die Kunst des Steinschnitts. Prunkgefäße, Kameen und Commessi aus der Kunstkammer (Auss.-Kat. KHM Wien 2002), Mailand, Wien 2002; Ernst Kris: Meister und Meisterwerke der Steinschneidekunst in der italienischen Renaissance. Wien 1979 (Nachdruck der Ausgabe von 1929); Paola Venturelli: Splendidissime giorie. Cammei, cristalli e pietre dure milanesi per le Corti d’Europa. Florenz 2013; Susanna Zanuso: Intagli e arti plastiche nella Milano dell età del Manierismo. In: Alessandra Guerrini, Barbara Brondi (Hg.): Fatto in Italia. Ausst.-Kat. Mailand 2016, S. 99-115

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 18.10.2023 21:07