Universität Wien
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090091 VO Teilgebiet der altgriechischen Literatur (Dichtung): Euripides (2025S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 05.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 19.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 26.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 02.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 09.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 30.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 07.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 14.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 21.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 28.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 04.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 11.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 18.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Euripides ist der vielseitigste und zugleich am meisten gepriesene und kritisierte Tragiker der griechischen Klassik. Seine feine psychologische Beobachtungsgabe wie die Schilderung der Leidenschaften wie Liebe, Zorn, Scham (etwa einer Medea, Phaidra oder eines Hippolytos) bis hin zur Psychopathologie eines Herakles oder Orestes galt schon in der Antike als unübertroffen. Aufgrund seiner Erregung der tragischen Affekte von Furcht und Mitleid aus der Handlungsführung bezeichnet ihn Aristoteles als "tragischsten aller Dichter". Zugleich irritierte er schon zu seinen Lebzeiten seine Zuschauer, da er mitunter das traditionelle Götter- und Heroenbild in Frage zu stellen schien. Die scharfzüngige Rhetorik mancher seiner Protagonisten konnte von Aristophanes (wie später von August Wilhelm Schlegel) als Effekthascherei angeprangert werden. Viele Stücke lassen den Zuschauer auch heute noch ratlos zurück: Sind die 'Bakchen' eine Mahnung gegen religiösen Fanatismus oder eine späte Rückkehr des Euripides zum traditionellen Götterglauben? Wird die Königin Hekabe im gleichnamigen Stück angesichts der Ermordung ihrer Kinder zu einem wilden, inhumanen Wesen, das jegliche moralische Grenzen überschreitet, oder übt sie am grausamen Polymestor eine gerechte Rache? Ist Orestes im 'Orestes' zum Verbrecher mutiert, dessen Heroentum genauso destruiert wird wie die Autorität Apollons oder oder bringt Apollon als alles überschauender Gott zuletzt eine gute Lösung für alle Beteiligten unter Einschluss des Orestes, dessen Verhalten durch Traumatisierungen und vielfach erlittenes Unrecht erklärbar ist? Es bleibt schwierig, aber spannend.
Die Vorlesung wird zunächst einen kurzen Überblick über das erhaltene Werk des Euripides geben und dann seine tragische Kunst an einzelnen Tragödien wie dem 'Orestes', den 'Bakchen' und dem 'Ion' exemplarisch herauszuarbeiten versuchen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

-UF Griechisch/Latein, BA/MA Klass. Phil.: mündliche Prüfung inkl. Übersetzungstext.
-Andere Fächer: Klausur (1. Antritt 25.6.25)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

s.o.

Prüfungsstoff

-UF Griechisch/Latein, BA/MA Klass. Phil.: mündliche Prüfung inkl. Übersetzungstext (Auswahl nach Absprache).
-Andere Fächer: Klausur (1. Antritt 25.6.25): Stoff der Vorlesung, zusätzlich gute kenntnis des Inhaltes mehrerer Tragödien (Vorbereitung am übersetzten Text), nämlich: Bakchen, Ion, Orestes, Hekabe, Medea.

Literatur

Einführende Literatur:
Büttner, S.: Euripides – „Tragischster aller Dichter‟ oder „Zerstörer der Tragödie‟?, in: S. Büttner/A. Dunshirn (Hgg.), Der Wandel des Euripidesbildes, 9-72.
Funke, H.: Euripides, Jahrbuch für Antike und Christentum 8/9, 1965/66, 233-279.
Hose, Martin (Hrsg.): Forschungsbericht zu Euripides. 1, 1970-2000. Lustrum 47, 2005, 7-740.
Ders.: Euripides. Der Dichter der Leidenschaften, München 2008.
Latacz, Joachim: Einführung in die griechische Tragödie, Göttingen 1993, 250-383.
Mastronarde, Donald J.: The Art of Euripides, Cambridge 2010.
Matthiessen, Kjeld: Die Tragödien des Euripides, Zetemata 114, München 2002.
Schwinge, Ernst-Richard (Hrsg.): Euripides, Darmstadt 1968.

Weitere Literaturangaben und Texte werden auf Moodle eingestellt werden.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 11.07.2025 12:05