Universität Wien

100128 SE Masterseminar Neuere deutsche Literatur (2025S)

Flucht in der Literatur

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 06.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 13.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 20.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 27.03. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 03.04. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 10.04. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 15.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 22.05. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 05.06. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 12.06. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Donnerstag 26.06. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Thema und Fragestellungen

Literatur dient immer schon als Ausdrucksmittel für Fluchterfahrungen in all ihren Formen. Gerade auch die großen Fluchtbewegungen der letzten Jahre erzeugten vielfältige Fluchtnarrative. Thematisch spannt sich ein weiter Rahmen auf, nicht zuletzt im Hinblick auf die Herkunftsländer, die diversen Ursachen und Hintergründe, die Abläufe und Konsequenzen der Flucht sowie auf das Ankommen und Weiterleben. Das Seminar widmet sich unterschiedlichen Fluchtnarrativen in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, die deutlich und aufgrund globalisierter Kommunikationsformen auch immer sichtbarer von diesen geprägt wird, sei es aufgrund von Massenvertreibung, von Kriegssituationen, von Hunger oder davon, psychischen oder materiellen Notsituationen zu entkommen. Der Brisanz des Themas trägt ein deutsches Graduiertenkolleg Rechnung (https://flucht-forschung-transfer.de/projekt/55563/), dessen Fragestellungen wir in unserem Seminar in Teilen aufgreifen und nachvollziehen werden. Auch werden wir, entlang bestimmter theoretischer Grundlagen und einer Anleitung zum Close Reading, Fragen stellen nach der spezifischen Verfasstheit der Fluchtnarrative – was ist ein Fluchtnarrativ?, wer schreibt/spricht für wen? wer leiht wem eine Stimme, der/die noch keine hat (Protokollliteratur)? Welche ästhetischen Strategien werden im Hinblick auf die Darstellung von Entortungs- und Grenzerfahrungen lesbar, welche Fluchtlinien charakterisieren die jeweiligen Texte? Wie werden Grenzerfahrungen verhandelt? Wie bedeutsam wird die Erzählung der Herkunftsgeschichte? Welche Affekte werden im Spannungsfeld von ‚Heimat – Flucht – Fremde‘ bedeutsam? Welche Rolle spielen Geschlechterverhältnisse im Rahmen von Flucht und Migration? Welche Referenzen existieren zur ‚klassischen‘ Exilliteratur und inwiefern erweisen sich gegenwärtige Flucht-Narrative auch als Gegenrede zu vorherrschenden politischen Diskursen?

Ziele:

Lektüre paradigmatischer literarischer Texte entlang theoretischer Reflexionen zur Flucht – Analyse und Kritik. Tieferes Verständnis der Begrifflichkeiten, Fähigkeit zur Erprobung und Evaluierung der theoretischen Ansätze und ihrer Anwendungsfelder für die germanistische Forschung.

Methoden:
*Gruppen- und Partner_innenarbeit
*Input (von Lehrenden und Studierenden) mit Diskussion
*Lektüre und Diskussion theoretischer Texte, Übertragen der theoretischen Ansätze auf konkrete

Diese LVA bedient sich einer Mischung aus kommentierten Gruppenabeiten (durch Spezialis-tInnen-Gruppen werden die Grundlagen der theoretischen Konzepte präsentiert und durch eine angeleitete Lektüre der Primärtexte vertieft), zeitweiligem diskursivem Erarbeiten verschiedener Theoriebereiche (z.B. Arbeit in Kleingruppen) sowie angeleiteter Lektürearbeit zu Hause.
Diese LVA zielt auf eine gemeinsame Wissenskonstruktion im Laufe des Semesters ab. Der Erfolg hängt nicht zuletzt davon ab, wie sehr sich die Studierenden mit ihrer jeweils eigenen Kompetenz, die sie im Zuge der Recherche und Vorbereitung der Gruppenreferate erworbenen haben, einbringen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext

Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit.

Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Prüfungsstoff

prüfungsimmanente LV, Mitarbeit, Referat, schriftliche Arbeit

Literatur

• Hannah Arendt (1943): We Refugees (dt. 1986 Wir Flüchtlinge).
• Seyla Benhabib (2009): Die Rechte der Anderen – Ausländer, Migranten, Bürger. Suhrkamp.
• Bhabha, Homi K. (2000): Die Verortung der Kultur. Tübingen: Stauffenburg [The Location of Culture. London 1994].
• Bischof, Sascha (2004): Gerechtigkeit - Verantwortung - Gastfreundschaft. Ethik-Ansätze nach Jacques Derrida. Fribourg: Academic Press Fribourg.
• Derrida, Jacques (2001): Von der Gastfreundschaft. Wien: Passagen 2001.
• Border Aesthetics. Concepts and Intersections )2017). Edited by Johan Schimanski and Stephen F. Wolfe
• Mark Terkessidis (2010): Interkultur. Suhrkamp.
• Trinh T. , Minh-ha (2017): Elsewhere, within here. Immigration, Fluch und das Grenzereignis. Hrsg. und eingeleitet von Anna Babka und Matthias Schmidt. Wien/Berlin: Turia&Kant 2017 (1. published Elsewhere, within here. immigration, refugeeism and the boundary event, New York: Routledge 2011).
• Waldenfels, Bernhard: "Waldenfels: Fremdheit, Gastfreundschaft und Feindschaft". In: Information Philosophie, o.A., http://information-philosophie.de/?a=1&t=219&n=2&y=1&c=1#.
• Triedere. Sonderausgabe alternativlos: flüchtling http://www.triedere.com/?page=archiv_flucht
• Menschen gehen: Flucht und Ankommen. Herausgegeben von Werner Wintersteiner und Sabine Zelger. Innsbruck : StudienVerlag, 2017 (= ide – informationen zur deutschdidaktik ; 1/2017)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 04.03.2025 10:46