Universität Wien

100212 SE (A) Einsatz von Sprachkorpora im DaF/DaZ-Unterricht und in der Forschung (2013S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Diese LV ist nur für Studierende des Masters DaF anerkennbar.
Für die Teilnahme am Seminar wären folgende Kenntnisse erwünscht:
1) EDV-Bereich: Umgang mit dem PC auf einem durchschnittlichen Benutzerniveau - Grundwissen über die Eigenschaften gängiger Suchmaschinen (Google, Yahoo!); übliche Arbeit mit MS-Office (v.a. Word, Excel); einfache Orientierung in Schnittstellen der Datenbankmanagersysteme (Bibliothekskataloge, Internetbanking etc.)
2) Linguistischer Bereich: gutes Allgemeinwissen über das System und funktionieren der (deutschen) Sprache; Orientierung in der linguistischen Terminologie.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 36 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 04.03. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
  • Montag 18.03. 13:45 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
  • Montag 15.04. 13:45 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
  • Montag 29.04. 13:45 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
  • Montag 13.05. 13:45 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
  • Montag 03.06. 13:45 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
  • Montag 10.06. 13:45 - 17:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ein Sprachkorpus ist eine Datenbank menschlicher Äußerungen/ Texte. Heutzutage sind es elektronisch lesbare Texte (eingescannte Bücher, Zeitungen u.ä., Internettexte oder digitalisierte gesprochene Aussagen), die ein schnelles Suchen nach gewünschten sprachlichen Elementen (Wörtern, Wortverbindungen, Wortarten oder syntaktischen Mustern) ermöglichen.
Ein Korpus spiegelt (je nach seiner Größe und Ausrichtung) das authentische Bild (bzw. Segment) einer Sprache oder sogar gleichzeitig mehrerer Sprachen wider. Das (richtige) Interpretieren der abgerufenen Ergebnisse einer Korpusrecherche ermöglicht den realen Gebrauch der Sprachen zu ermitteln: z. B. Frequenz einzelner sprachlichen Erscheinungen, Wandel im ihrem Gebrauch, Spezifika einzelner Soziolekte, regionale Unterschiede etc.
Sprachkorpora eignen sich demnach für eine effektive Arbeit: 1) bei der Sprachvermittlung (inductive lerning, Überprüfen der eingefahrenen theoretischen Postulate, Erstellung von Lehrmaterialien); 2) beim Selbststudium (z.B. als data-driven learning), sowohl als auch 3) bei der (kontrastiven) Sprach(en)forschung.
Für den DaF-Unterricht bieten v.a. die Parallelkorpora eine einzigartige Möglichkeit die Ausgangs- und Zielsprache im Kontrast zu sehen und zu beobachten.
Einige (Sub-)Korpora eignen sich auch als Instrumente der DaZ-Vermittlung, da sie (ausschließlich) mit regionalspezifischen und regionalgebundenen (standardsprachlichen) Texten eingespeist worden sind.
Themen:
1. Bekanntmachung mit elektronischen Korpora
2. Korpusrecherche
3. Möglichkeiten der Nutzung in Wissenschaft und Unterricht des DaF/DaZ
4. data-driven learning: mit einsprachigen und parallelen Korpora
5. Korpora als Instrumente der Sprachenpolitik
(Wird noch ergänzt!)

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1) Aktive Mitarbeit
2) Selbständige Recherche und Präsentation der Ergebnisse
3) Kurze Seminararbeit (bis ca. 20 Seiten): Eine korpusbasierte Bearbeitung eines (zwischen-) sprachlichen problematischen Phänomens – sowie
4) Erarbeitung eines Übungssatzes mit Kommentar zum Thema der Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Nach einem erfolgreichen Abschluss des Kurses sollten die Teilnehmer/-innen:
- über ein Basiswissen von den gängigsten Korpora der deutschen Sprache verfügen
- einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit Korpora haben;
- einsprachige sowohl als auch parallele Korpora für den DaF/DaZ Unterricht einsetzen können;
- Korpusdaten interpretieren können;
- verschiedene Facetten der deutschen Sprache mithilfe der Korpusbelege präsentieren können
- eine kritische Stellungnahme zu den aus den Korpora gewonnenen Daten einnehmen können

Prüfungsstoff

Diskussion, selbständige Recherchen, Übungen, Partner- und Teamarbeit, Theorieinput, Präsentationen (ppt + Korpus-Interface)

Literatur

Lemnitzer, Lothar/ Zinsmeister, Heike (2010): Korpuslinguistik. Eine Einführung. Tübingen: Narr.
Carstensen, Kai-Uwe et al. (Hrsg.) (2010): Computerlinguistik und Sprachtechnologie: eine Einführung. Heidelberg : Spektrum, Akad. Verl., 481-492.
Káňa, Tomᨠ(2008): Elektronische Sprachkorpora in Wissenschaft und Unterricht DaF/ DaZ - einige Vorschläge für die Nutzung der elektronischen Instrumente. In: Krumm, H.-J./ Portmann-Tselikas, P.R. (Hrsg.): Theorie und Praxis Österreichische Beiträge zu Deutsch als Fremdsprache ; 11/2007. Schwerpunkt: Wortschatz. Innsbruck ; Wien [u.a.] : StudienVerl.
Manuale zu den einzelnen Korpusmanagern

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32