Universität Wien

133342 PS Proseminar: Stadtschicksale (2022S)

Urbanisierung, Modernisierung und Provinzialisierung zwischen Wiborg und Stettin

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Die Lehrveranstaltung findet in leicht geblockter Form statt und ist derzeit in Präsenz geplant. Sollte es zu Beginn oder im Verlauf des Sommersemesters zu einer erneuten Umstellung auf Online-Lehre kommen, wird die Lehre über Zoom abgehalten. In diesem Fall wird ein permanenter Link erstellt, der den angemeldeten Studierenden über Mail und/oder Moodle zugestellt werden wird

Termine, immer mittwochs:
02. März 2022, 13:15-14:45
09. März 2022, 13:15-16:30
23. März 2022, 13:15-16:30
06. April 2022, 13:15-16:30
27. April 2022, 13:15-16:30
15. Juni 2022, 13:15-16:30
22. Juni 2022, 13:15-14:45

Raum: Seminarraum 17 in der Kolingasse 14-16 / 2. OG, 1090 Wien


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die umfassende Industrialisierungs- und Urbanisierungswelle, die das Antlitz und Wesen der nordwesteuropäischen Städte bereits von der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts an nachhaltig veränderte, erreichte Nordosteuropa mit einiger Verspätung. Erst ab der Jahrhundertwende vollzog sich der Übergang von der traditionellen Agrargesellschaft zur modernen Industriegesellschaft auch im Ostseeraum. Der wirtschaftliche und kulturelle Boom der Belle Époque bedeutete einen enormen Modernisierungsschub, der sich vor allem in den aufstrebenden urbanen Räumen der Region niederschlug. Anders als im Falle Stockholms, Kopenhagens oder Helsinkis war die Urbanisierung an den südlichen und östlichen Küsten der Ostsee jedoch keineswegs ein linearer Prozess, sondern geprägt von Diskontinuitäten und Brüchen. Zwei zerstörerische Weltkriege, Grenzverschiebungen und damit verbundene dramatische demographische Veränderungen prägten die Entwicklung der städtischen Zentren von Pommern bis Karelien, die, je nach politischer Großwetterlage, Phasen der Metropolisierung, aber auch der erneuten Peripherisierung erfuhren.

Das Proseminar lädt zur Erkundung der architektonischen Spuren ein, die Europas wechselhafte Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts in den Städtelandschaften zwischen Stettin und Wiborg hinterlassen hat. Inspiriert von Karl Schlögels Metapher des Städtelesens, die den urbanen Raum als historischen Steinbruch und Palimpsest definiert, der dechiffriert werden kann, eröffnet die Lehrveranstaltung einen multiperspektivischen Blick auf die urbanen Zentren des Ostseeraums als Schauplätze und steinerne Zeugen der Geschichte. Anhand von Baudenkmälern und Bauplänen, Karten, literarischen Schilderungen sowie filmischen und fotografischen Quellen sollen die Abbilder der Vergangenheit, die angesichts der Folge von Zerstörung und Wiederaufbau oft genug auch Trugbilder sind, erschlossen werden, die bis heute die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Umbrüche vom Ende des langen neunzehnten Jahrhunderts bis in die Gegenwart hinein widerspiegeln.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle erfolgt durch die Bewertung der aktiven Teilnahme und mündlichen Beiträge während der einzelnen Seminareinheiten, des im Rahmen des Proseminars abzuhaltenden Referats und der zu verfassenden schriftlichen Arbeiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. Voraussetzung für eine positive Beurteilung sind die regelmäßige Anwesenheit (mindestens 80%) und aktive Teilnahme an der Diskussion der wöchentlichen Lektüre (deutsch/englisch), das Abhalten eines 15-minütigen Referats und die fristgerechte Einreichung einer schriftlichen Proseminararbeit (ca. 40.000 Zeichen mit Leerzeichen, 1,5-zeilig und 12 Pkt. inkl. Fußnoten, Deckblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis) sowie eines einseitigen Thesenpapiers zum Thema der Arbeit. Die Gesamtnote setzt sich aus den drei Teilleistungen mündliche Mitarbeit (20%), Referat (20%) und den schriftlichen Arbeiten (60%) zusammen.

Prüfungsstoff

s.o.

Literatur

Die obligatorisch vorzubereitende Seminarlektüre für die erste Sitzung am 2.03.2022 wird über Moodle bereitgestellt. Weitere Lektüreempfehlungen werden zusammen mit dem genauen Kursprogramm inkl. der Liste der Referatsthemen zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SKB340; SKE220

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13