Universität Wien

135051 PS Theorie und Praxis der Sozialreportage (2025W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 10.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 17.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 24.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 31.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 07.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 21.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 28.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 05.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 12.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 19.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 09.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 16.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 23.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 30.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dieses Proseminar erkundet die journalistische Textsorte „Sozialreportage“ vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart und in internationaler Perspektive. Die Sozialreportage macht es sich zur Aufgabe, LeserInnen zu informieren und strebt weitgehende Authentizität an. Ihre Inhalte basieren in der Regel auf Recherche und Beobachtung. AutorInnen von Sozialreportagen waren und sind in erster Linie JournalistInnen, weshalb sich die Sozialreportage um Authentizität und Faktizität bemüht, wobei die Grenzen zur Fiktion gelegentlich überschritten werden. Somit ist die Sozialreportage auch eine literarische Textsorte, da sie häufig literarische Mittel wie Figuren, Handlungsverläufe oder Erzählperspektiven einsetzt.
Inhaltlich konzentriert sich die Sozialreportage häufig auf die Darstellung von Armut und sozialer Not. Meist verfolgt sie auch die Absicht, ein Publikum, das davon nicht betroffen ist, auf Missstände aufmerksam zu machen und diese wenn nicht zu verbessern, dann zumindest zu thematisieren. Schließlich sind auch die Kontexte, in denen Sozialreportagen entstehen, zu berücksichtigen: Presse und Massenpresse, Strategien der medialen Verbreitung und multimediale Darbietung.
In ihrem Bemühen um Authentizität lässt sich die Sozialreportage auch in den Kontext der Ethnografie rücken. Dieser interdisziplinäre Zugang eröffnet vor allem methodische Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der Sozialreportage wie die „teilnehmende Beobachtung“ oder die „dichte Beschreibung“.
Darüber hinaus erkundet diese LV auch die intermedialen Beziehungen der Sozialreportage zur Fotografie und zum Film. Bereits die vor 1900 entstandenen Sozialreportagen nutzen das damals neue Medium der Fotografie, um die Anschaulichkeit des Geschilderten zu steigern, aber auch um zu fiktionalisieren und zu emotionalisieren.
Um das Thema am Beispiel Wiens anschaulich zu machen, ist eine Exkursion ins Wien Museum vorgesehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Referat mit anschließender Diskussion (= 30 Prozent der Leistung)
• Schriftliche PS-Arbeit, für deren Abfassung KI-Tools weder erlaubt noch notwendig sind (= 70 Prozent der Leistung)
• Anwesenheit (2-maliges Fehlen möglich)

Jene, die sich diese LV für das Modul 10 (= Angewandte Literaturwissenschaft) anrechnen lassen, verfassen eine praxisorientierte Abschlussarbeit nach Absprache (z. B. eine Sozialreportage, einen Podcast oder Ähnliches).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Referat mit anschließender Diskussion (= 30 Prozent der Leistung)
• Schriftliche PS-Arbeit, für deren Abfassung KI-Tools weder erlaubt noch notwendig sind (= 70 Prozent der Leistung)
• Anwesenheit (2-maliges Fehlen möglich)

Die Endnote ergibt sich aus dem Durchschnitt der gewichteten Einzelleistungen, wobei jede Einzelleistung erbracht werden muss. Werden eine oder mehrere Einzelleistungen nicht erbracht oder negativ beurteilt, kann die Gesamtnote nicht positiv sein (führt zur Abwertung).

Prüfungsstoff

Literatur

Im Mittelpunkt stehen u. a. die folgenden Texte:

Henry Mayhew: London Labour and the London Poor (1851)
Charles Loring Brace: The Dangerous Classes of New York (1872)
Charles Booth: Life and Labour in London (1889)
Jacob Riis: How the Other Half Lives. Studies Among the Tenements of New York (1890)
Max Winter: Im dunkelsten Wien/Im unterirdischen Wien (1904/05)
Emil Kläger: Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens. Ein Wanderbuch aus dem Jenseits (1908)
Albert Londres: Au bagne (1924)
George Orwell: The Road to Wigan Pier (1937)
James Agee/Walker Evans: Let Us Now Praise Famous Men. Three Tenant Families (1941)
John Howard Griffin: Black Like Me (1961)
Günter Wallraff: Ganz unten (1985)
Roger Willemsen: Hier spricht Guantánamo. Interviews mit Ex-Häftlingen (2006)
Florence Aubenas: Le quai de Ouistreham (2010)
Katja Oskamp: Marzahn mon amour. Geschichten einer Fußpflegerin (2021)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M5, BA M10

Letzte Änderung: Do 09.10.2025 17:06