135814 KO KO (Literar. Wechselbeziehungen): Literatur und Psychoanalyse (2022W)
Interdiskursivität, Intertextualität, Interkulturalität
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 01.09.2022 00:01 bis Sa 24.09.2022 23:59
- Abmeldung bis Mo 31.10.2022 23:59
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
UPDATE 27.09.2022: 1. Sitzung via Zoom (Zugang über Moodle).
- Dienstag 04.10. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 18.10. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 08.11. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 29.11. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 13.12. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 10.01. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 24.01. 16:30 - 19:45 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive und vorbereitete Teilnahme am Kurs (max. 1 Block-Einheit darf versäumt werden); kleine Lektüre- bzw. Arbeitsaufgaben zur Vorbereitung auf die einzelnen Blocksitzungen; kurzes Referat samt Handout sowie schriftlicher Abschlussessay (ca. 10-12 S., Dt. bzw. nach Wunsch und Vereinbarung andere Sprache, einzureichen bis 31. März 2023).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Regelmäßige, aktive und vorbereitete Teilnahme an der LV; vollständige Lektüre eines Werkes aus dem Corpus samt entsprechender individueller Recherche – freie Auswahl, sinnvollerweise unter Berücksichtigung Ihrer Sprachkenntnisse (alle behandelten Werke stehen auf Dt. bzw. Engl. zur Verfügung, für Ihre Arbeit sollten Sie einen Text wählen, den Sie ggf. auch in der Originalsprache lesen können); Lektüre und Vorbereitung weiterer via Moodle zur Verfügung gestellter Texte bzw. Textausschnitte. Ich empfehle Ihnen, sich schon vor LV-Beginn ein wenig über die behandelten Werke zu informieren, um reflektiert ein Ihren Interessen entsprechendes Thema zu wählen.Leistungsbeurteilung: Beteiligung am Kurs inkl. Lektüre-/Arbeitsaufgaben (~25 %), Referat inkl. Handout (~25 %), Abschlussessay (~50 %).
Prüfungsstoff
S. o.: sämtliche in der LV präsentierten und erarbeiteten Inhalte.
Literatur
Eine Auswahlbibliographie wird zu Semesterbeginn via Moodle zur Verfügung gestellt.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA M1
Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13
Ausgehend von einem vielfältigen komparatistischen Corpus bietet dieser Kurs entlang der drei Achsen Interdiskursivität, Intertextualität und Interkulturalität einen Überblick über die Interaktion zwischen Literatur und Psychoanalyse. In einem ersten Schritt werden wir uns anhand einiger Schlüsseltexte (u. a. "Der Dichter und das Phantasieren", "Der Wahn und die Träume in W. Jensens 'Gradiva'", "Das Unheimliche") mit Freuds Lektüren literarischer Texte beschäftigen. Die "höchst anschauliche Prosa" Freuds, selbst "ein europäischer Schriftsteller" (Th. Mann) bzw. sogar "the greatest modern writer" (H. Bloom), lädt ihrerseits zu stilistischer und narratologischer Analyse sowie zur Präzisierung der Relation von literarischem und psychoanalytischem Diskurs ein: Wie weit ist auch die psychoanalytische "Theory as Fiction" (M. Bowie), Freuds Werk als "a prose version of Shakespeare" (H. Bloom) zu lesen? Von Freud bis in die Gegenwart werden wir unterschiedliche theoretische Ansätze (u. a. Ch. Mauron, J. Lacan), Erkenntnispotential wie z. T. Problematik psychoanalytischer Interpretationen literarischer Texte – von Mythologie und Märchen über mittelalterliche Literatur und klassisches Drama bis hin zu Science-Fiction, Krimi und Comics – reflektieren.
Nach entsprechender theoretischer wie literar-/kulturhistorischer Kontextualisierung – mit Blick nicht nur auf jene zahlreichen Autor*innen des 20. und 21. Jh., die literarische und psychoanalytische Expertise verbinden, sondern auch auf die deklarierten Opponenten der Psychoanalyse, von Karl Kraus über Vladimir Nabokov bis Michel Houellebecq – werden wir uns mit ausgewählten literarischen Texten bzw. Textausschnitten befassen, denen die Psychoanalyse über die thematische Ebene hinaus auch formal als Inspiration dient, z. T. in kritischer Auseinandersetzung mit konkreten psychoanalytischen Intertexten, u. a. in Gender- und interkultureller Perspektive. Im Zentrum unserer gemeinsamen Textarbeit werden – Corpus je nach Zusammensetzung und Interessen der LV-Gruppe flexibel konzipiert – Auszüge aus den folgenden Romanen stehen: Italo Svevo, "La coscienza di Zeno"/"Zenos Gewissen" (1923); Thomas Mann, "Der Zauberberg" (1924); D. M. Thomas, "The White Hotel" (1981); Chloé Delaume, "Le Cri du sablier"/"Der Schrei der Sanduhr" (2001); Dai Sijie, "Le Complexe de Di"/"Muo und der Pirol im Käfig" (2003); Katharina Adler, "Ida" (2018); dazu Erzählungen aus Julio Cortázars "Las armas secretas"/"Die geheimen Waffen" (1959) und Viktor Pelevins Kurzgeschichte "Зигмунд в кафе"/"Sigmund im Café" (1993). Hinweis: Es wird selbstverständlich nicht erwartet, dass Sie für den Kurs sämtliche angeführten Werke zur Gänze lesen; freie Wahl eines Werkes für Referat/Abschlussessay, restliches Corpus in Auszügen.
Für die letzte Einheit ist eine gemeinsame Exkursion ins Wiener Sigmund-Freud-Museum geplant, mit der wir zum Abschluss unseres literarisch-theoretischen Parcours "ad fontes" zurückkehren.Methoden: Einführungs- und Theoriemodule durch die LV-Leiterin; Referate der LV-Teilnehmer*innen; kleine Lektüre- und Arbeitsaufgaben zur Vorbereitung auf die Sitzungen; gemeinsame Lektüre und Diskussion von Textbeispielen; schriftlicher Abschlussessay.