Universität Wien

140070 SE VM7 / VM4 - Multiple Ontologien, 'New Materialism' und Pluriversalität (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
NR

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 15.03. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 12.04. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 26.04. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 17.05. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 07.06. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 21.06. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Aktuelle Zugänge der Überwindung cartesianischer Dichotomien im Feminismus werden mit jenen aus der Umweltanthropologie in Verbindung gebracht und aus postkolonialer Perspektive analysiert.
(Feministischer) New Materialism ignoriert häufig indigene Ontologien und damit verbundene Sichtweisen und Umgangsformen mit dem Nicht-Menschlichen; dekoloniale (feministische) Zugänge ignorieren diese ebenfalls sehr oft. Typisch dafür ist die Aussage, es gäbe keine indigenen Wissensformen mehr, alle wären im Zuge der Kolonisierung ausgelöscht worden. Das wäre aber laut Kohn [2015: 320] ihr endgültiger Tod, der Schlussakt der Kolonisierung. Andererseits werden und wurden Darstellungen indigener Besonderheiten im Zuge der Kolonisierung sehr oft als Mittel des othering genutzt. D.h. es geht um die Vermeidung von „saming“ wie auch von „othering“.
Feministische Diskussionen anerkennen zwar in vielen Fällen die Bedeutung intersektioneller Wirksamkeiten von Race, Ethnizität, Klasse und Gender, aber häufig die Existenz indigener Bevölkerungen (und damit auch ihre Epistemologien und Ontologien); – feministisch-dekoloniale Zugänge beziehen sich in Zusammenhang mit indigenen Ontologien in vielen Fällen nur auf die Vergangenheit. In den Debatten zum ontological turn in der Kultur- und Sozialanthropologie (als Basis für Umweltdebatten), die einen Schwerpunkt auf indigenen Epistemologien und Ontologien legen, wird sehr oft auf Geschlecht und Sexualität (wesentlich für den Feminismus) vergessen.
Im Seminar sollten Zugänge herausgearbeitet werden, die eine Weiterentwicklung kritischer linker und feministischer Zugänge im Umfeld der Weltsystemtheorie und Intersektionalität darstellen in Richtung eines Ernstnehmens der Kritiken aus nicht europäisch/amerikanischen/hegemonialen Kontexten betreffend vorherrschender Zugänge in Wissenschaft und Denken.
(Feministischer) New Materialism ignoriert häufig indigene Ontologien und damit verbundene Sichtweisen und Umgangsformen mit dem Nicht-Menschlichen; dekoloniale (feministische) Zugänge ignorieren diese ebenfalls sehr oft. Typisch dafür ist die Aussage, es gäbe keine indigenen Wissensformen mehr, alle wären im Zuge der Kolonisierung ausgelöscht worden. Das wäre aber laut Kohn [2015: 320] ihr endgültiger Tod, der Schlussakt der Kolonisierung. Andererseits werden und wurden Darstellungen indigener Besonderheiten im Zuge der Kolonisierung sehr oft als Mittel des othering genutzt. D.h. es geht um die Vermeidung von „saming“ wie auch von „othering“.
Feministische Diskussionen anerkennen zwar in vielen Fällen die Bedeutung intersektioneller Wirksamkeiten von Race, Ethnizität, Klasse und Gender, aber häufig die Existenz indigener Bevölkerungen (und damit auch ihre Epistemologien und Ontologien); – feministisch-dekoloniale Zugänge beziehen sich in Zusammenhang mit indigenen Ontologien in vielen Fällen nur auf die Vergangenheit. In den Debatten zum ontological turn in der Kultur- und Sozialanthropologie (als Basis für Umweltdebatten), die einen Schwerpunkt auf indigenen Epistemologien und Ontologien legen, wird sehr oft auf Geschlecht und Sexualität (wesentlich für den Feminismus) vergessen.
Im Seminar sollten Zugänge herausgearbeitet werden, die eine Weiterentwicklung kritischer linker und feministischer Zugänge im Umfeld der Weltsystemtheorie und Intersektionalität darstellen in Richtung eines Ernstnehmens der Kritiken aus nicht europäisch/amerikanischen/hegemonialen Kontexten betreffend vorherrschender Zugänge in Wissenschaft und Denken.

LVL-Inputs, Referate, Arbeitsgruppen, Filme, Plenumsdiskussionen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Neben einem Referat mit Handout werden die aktive Beteiligung an den Diskussionen sowie das Verfassen eines Protokolls erwartet. Das Seminar wird mit einer themenspezifischen Arbeit abgeschlossen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Von max. 50 Punkten müssen mind. 26 erreicht werden,

Prüfungsstoff

Literatur

Grosfoguel, Ramón. 2013. The Structure of Knowledge in Westernized Universities Epistemic Racism/Sexism and the Four Genocides/Epistemicides of the Long 16th Century. In: Human Architecture: Journal of the Sociology of Self-Knowledge XI (1): 73-90.
Lugones, María. 2010. Toward a Decolonial Feminism. In: Hypatia 25 (4): 742-759.
Kohn, Eduardo. 2015. Anthropology of Ontologies. In: Annu. Rev. Anthropol. 2015. 44:31127. DOI 10.1146/annurev-anthro-102214-014127
Berliner, David, Laurent Legrain and Mattijs van de Port. 2013. Bruno Latour and the Anthropology of the Moderns. In: Social Anthropology/Anthropologie Sociale 21 (4): 435-447.
Gaard, Greta. 2015. Ecofeminism and climate change. In: Women's Studies International Forum 49: 20-33.
Hoppe, Katharina und Thomas Lemke. 2015. Die Macht der Materie. Grundlagen und Grenzen des agentiellen Realismus von Karen Barad. In: Soziale Welt 66 (3): 261-279

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM4 / VM7

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:31