Universität Wien

140137 PS Vom Tauschen, Geben und Empfangen (2019S)

Die Bedeutung der Gabe in den religiösen Traditionen Indiens

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 36 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 04.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 11.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 18.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 25.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 01.04. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 08.04. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 29.04. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 06.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 13.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 20.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 27.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 03.06. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 17.06. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37
Montag 24.06. 13:00 - 14:30 Seminarraum 6 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-37

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Schenken und Empfangen von Gaben gehören zu unserem Alltag. Das Phänomen der Gabe spielt aber auch in allen religiösen Traditionen Indiens eine zentrale Rolle. Bereits in vedischen Quellen ist von einem regen Austausch zwischen Göttern und Menschen die Rede. Lässt sich für diese Zeit die Gabe in die Wechselseitigkeit von Geben und Nehmen einordnen, so wandelt sich ihr Verständnis zur Einseitigkeit von Geben und Empfangen, bis hin zu einer reinen Gabe, die ganz außerhalb von Geben und Empfangen steht. Um diese komplexe Entwicklung am Beispiel unterschiedlicher Traditionen des Hinduismus nachvollziehen zu können, bedarf es der Erläuterung und Erklärung religiöser und philosophischer Grundbegriffe, gesellschaftlicher Zusammenhänge, wirtschaftlicher Entwicklungen und sozialer Umbrüche im Hinduismus.
Annähern wollen wir uns mit dem wohl in den Untersuchungen zur Gabe meist rezipierten Beitrag, dem bereits 1925 geschriebenen Essay sur le don („Form und Funktion des Austausches in archaischen Gesellschaften“) von Marcel Mauss. Er deutete die Funktion der Gabe in der indischen Gesellschaft ganz unter dem Blickwinkel des wechselseitigen Austausches. Die Kritik an seiner These, aber auch ihre Verteidigung und Klärung soll uns als Ausgangspunkt dienen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat zu einem vorgeschlagenen Thema sowie eine schriftliche Hausarbeit. Regelmäßige Teilnahme am Unterricht sowie Vorbereitung/Lektüre der zu behandelnden Referatsthemen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Vorläufige Literaturliste (wird ergänzt):
Brekke, T. (1998). Contradiction and the merit of giving in Indian religions. Numen 45 (1998) 287-320.
Därmann, Iris (2010). Theorien der Gabe. Zur Einführung. Hamburg: Junius Verlag.
Gonda, Jan (1965). ‘Gifts and ‘Giving’ in the Rgveda. In: Selected Studies. Volume IV. History of Ancient Indian Religion. Leiden: Brill, 122-143.
Heim, Maria (2004). Theories of the gift in South Asia. Hindu, Buddhist, and Jain reflections on Dāna. New York: Routledge.
Hoffmann, Veronika (2011). Gabe und Opfer: Ambivalenzen der Wechselseitigkeit. In: Gabe, Schuld, Vergebung. Festschrift für Hann-Barbara Gerl-Falkovitz. Susan Gottlöber, Rene Kaufmann (Hgg.). Dresden: Thelem.
International Journal of Hindu Studies, Special Issue: The Gift in India. Theory and Practice. August 2018 (2) 191-377.
Marion, Jean-Luc (2015). Gegeben sei! Entwurf einer Phänomenologie der Gegebenheit. [Eichstätter Philosophische Studien 2]. Freiburg: Alber.
Mauss, Marcel (1925 [1990]). Die Gabe, Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Ders., (1899 [2012]). Essay über die Natur und die Funktion des Opfers (gemeinsam mit Henri Hubert). In Marcel Maus, Schriften zur Religionssoziologie. Stephan Moebius, et. al. (Hgg.) Frankfurt: Suhrkamp, 93-218.
Michaels, Axel (1997). Gift and return gift, greeting and return greeting. Numen 44 (1997) 242-269.
Ohnuma, Reiko (2007). Head, Eyes, Flesh, and Blood. Giving Away the Body in Indian Buddhist Literature. New York: Columbia University Press.
Olsen, Carl (2002). Excess, Time, and the Pure Gift: Postmodern Transformations of Marcel Mauss Theory. Method & Theory in the Study of Religion 14 (2002) 350-374.
Parry, Jonathan (1986). The Gift, the Indian Gift, and the ‘Indian Gift’. In: Man 21/3 (1986) 453-473.
Thapar, Romila (2000). Dāna and Dakṣiṇā as forms of exchange. In: R. Thapar, Cultural pasts: essays in early Indian history. New Delhi: Oxford University Press 521-535.
Toffin, Gérard (1990). Hiérachie et idéologie du don dans le monde indien. L’Homme 30, 130-144.
Stephan Moebius/Christian Papilloud (Hg.) (2006). Gift – Marcel Mauss’ Kulturtheorie der Gabe. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 269-291.
Vijay Nath, (1987). Dāna: Gift System in Ancient India (c. 600 BC.-c. AD. 300). A Socio-Economic Perspective. Delhi: Munishiram Manoharlal.
Wilden, Eva (2000). Der Kreislauf der Opfergaben im Veda. [Alt- und Neuindische Studien 51]. Wiesbaden: Franz Steiner.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34