Universität Wien

140390 SE T I - TIV - VM4 - VM5 Erinnerungen an 'Entwicklung': Museum, Archiv, kulturelles Gedächtnis (2013W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 15.10. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Samstag 23.11. 11:00 - 17:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Samstag 14.12. 11:00 - 17:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Samstag 25.01. 11:00 - 17:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Erinnerungen an Entwicklung" können, wie alle Erinnerungen, vielerlei Formen annehmen: schriftliche Berichte und mündliche Geschichten, Auseinandersetzungen um Bilder oder Denkmäler, verschwiegene Verletzungen, kollektive Anklagen, monumentale Jubelfeste ...; Wir legen in dieser LV den Schwerpunkt auf "vergesellschaftete" Erinnerung. Wie organisieren Gesellschaften (innerhalb des globalen Geflechts aus internationalen Ungleichheiten, Konflikten und sozialen Widersprüchen) ihr Gedächtnis? Wer bestimmt auf welche Weise, was des gesellschaftlichen Erinnerns wert ist und was vergessen werden muss? Wenn alle Erinnerung "archiviert", also gelagert und ausgelagert wird, ist sie dann weg? Kehrt sie als Verdrängtes wieder? Koloniale Genozide, der Holocaust, historische Kämpfe unterdrückter Gruppen ...; oder auch, last but not least, die Erfahrung zu "entwickeln" oder "entwickelt" zu werden: wie soll oder kann Erinnerung daran dokumentiert und dargestellt werden?
Theorien zum kulturellen Gedächtnis und zum "Archiv" befassen sich mit diesen und ähnlichen Fragen. In ihrer Betrachtung von Verhältnissen zwischen Gesellschaft, Gedächtnis/Macht und Repräsentation schlagen sie eine Verbindung von vergangenen Wissensanordnungen hin zum Feld der digitalisierten, interaktiven Speicherung - oder auch zu den unergründlichen Datenarchiven von Überwachungsdiensten wie der NSA ...
Die LV geht zunächst Begriffen und Konzepten nach, die im Themenfeld "Erinnerung" wichtig sind: Archiv, kulturelles Gedächtnis, Erinnerungsort, Erinnerungskultur, Gedächtnispolitik, Kanon, Musealisierung, Ausstellungspolitik, Historiografiekritik, Auto/Biografie, Auto/Fiktion ...
Wir werden uns aber nicht nur mit entsprechenden Schlüsseltexten befassen, sondern ebenso mit konkreten Projekten, d.h. Museen, Sammlungen, Gedenkstätten, Erinnerungsliteratur, "Trauma-Tourismus", Cross-Media-Projekten, etc., und dabei den Schwerpunkt "Entwicklungskritik" im Blick behalten. Feministische und postkoloniale Ansätze sind dafür wichtig.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit; schriftliche oder mündliche Kurzpräsentation zu Pflichttexten und besuchten Projekten; Einzel- oder Gruppenpräsentation zum Seminararbeitsthema voraussichtlich in Form eines Posters; schriftliche Abschlussarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der LV ist es, Grundbegiffe kultur- und sozialwissenschaftlicher Erinnerungstheorien auf Fragen der Entwicklungskritik und der postkolonialen Entwicklungswissenschaften rückbeziehen zu können. Den Teilnehmenden soll ermöglicht werden, wichtige Autor_innen und Ansätze in diesem Feld einzuordnen und kritisch zu rezipieren und sich insbesondere in der Perspektive einer Repräsentation(skritik) internationaler Ungleichheiten mit Konzepten wie dem des "kulturellen Gedächtnisses" auseinanderzusetzen, dem des "Erinnerungsortes", des "Archivs", der "musealen Repräsentation", usw.
Eine wichtige Zielsetzung besteht darin, den Praxisbezug dieser theoretischen Konzepte und Kritiken sowie (Museums-, Archiv-, Erinnerungs-)Praktiken zu diesen Theorien genauer kennenzulernen.

Prüfungsstoff

Kurzinputs der LV-Leiterin; Durcharbeitung, Präsentationen und Diskussion zu gemeinsamen Pflichttexten in Kleingruppen und im Plenum; evtl. Diskussion mit Gastreferent_innen; Exkursionen in Wiener Museen, Sammlungen und andere Projekte; Referate der Teilnehmer_innen zu den Seminararbeitsthemen voraussichtlich in Form einer Postersession; schriftliche Abschlussarbeit.

Literatur

Eine ausführliche Literaturliste wird zusammen mit dem detaillierten Semesterplan zu LV-Beginn zur Verfügung gestellt und während des Semesters laufend nach Bedarf ergänzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T I; T IV
Master: VM4, VM5

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35