Universität Wien

140533 SE T III - VM1 - VM6 Gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse im Nahen Osten (2012W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 10.10. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 24.10. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 31.10. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 07.11. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 14.11. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 21.11. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 09.01. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Mittwoch 23.01. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Länder des südlichen und östlichen Mittelmeeres befinden sich in einem tiefen Wandlungsprozess. Wirtschaftsliberalisierung, Globalisierung, Urbanisierung und eine rasant wachsende junge Bevölkerung haben die meist autoritär geprägten Regime der Region herausgefordert. In Tunesien, Ägypten und Libyen kam es zu Protesten, die zum Umsturz der Diktatoren führten. Kommt es aber auch zu einem Übergang zu einem demokratischen System?
Im Seminar sollen politische, institutionelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Machtstrukturen, die sich in den Ländern der Region etablierten erarbeitet werden. Es geht darum zu erarbeiten welche Hindernisse und Gefahren sich in einem demokratischen Transitionsprozess ergeben können? Vor allem der Zivilgesellschaft kommt in der demokratischen Transition eine wichtige Rolle zu. Deshalb setzt sich das Seminar auch ausgiebig mit der Zivilgesellschaft in der Region auseinander. Welche Tradition hat die Zivilgesellschaft? Wo liegen die Schwierigkeiten?
Weitere Punkte, die das Seminar beleuchtet sind:
Das Konzept einer universellen Moderne steht auf dem Prüfstand und wird immer mehr hinterfragt. Welche Modernisierungsstrategien wurden verfolgt? Von wem werden sie heute herausgefordert.
Die Geschichte des türkischen und arabischen Nationalismus
Zweifelsohne spielt das Militär in den meisten nahöstlichen Regimes eine wichtige Rolle. In wieweit hängt das mit der in der postkolonialen Ära umgesetzten Entwicklungspolitik zusammen? War das Militär ein Ersatz für eine fehlende Bourgeoisie? Welche Machtstrukturen wurden geschaffen?
Welche Rolle spielen traditionelle, primordiale Strukturen, wie Clans, familiäre oder religiöse Netzwerke?
Warum konnten in den meisten Länder der Region autoritäre Strukturen den Übergang von staatlich gelenkter Entwicklungspolitik zu mehr oder weniger liberaler Marktwirtschaft überdauern?
Welche Jugendbewegungen gibt es?
Besonders islamische Organisationen sind aktiv im Sozial-, im Gesundheits- und im Bildungsbereich tätig. Vielerorts ersetzen sie bereits das marode staatliche System und fordern dadurch die Legitimität der staatlichen Autoritäten heraus. Welche Rolle werden sie in der Transition spielen?
Die Region hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Revival des Islam erlebt. Eine kulturell und religiös islamische Bewegung hat nicht nur zu gesellschaftlichen Veränderungen geführt, sondern vielfach auch die politischen Systeme verändert. Welche Rolle spielt der Islam?
Islamistische Organisationen, Parteien und Bewegungen und ihre Integration in eine demokratisches System stellen eine Herausforderung dar. Inwieweit steht das Konzept des Säkularismus als Voraussetzung für eine demokratische Ordnung auf dem Prüfstand.
Welche Rolle spielen äußere Faktoren wie die EU oder die USA im Demokratisierungsprozess

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte, Referat, aktive Mitarbeit bei den Diskussionen, Termingerechte Abgabe der Abschussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Seminar zielt darauf ab:
Die historischen Entwicklungen aus denen die politischen Systeme und ihre Institutionen hervorgegangen sind darzustellen und besser zu verstehen.
Herauszuarbeiten welche Rolle Faktoren wie Kolonialismus, die Entwicklung nationalstaatlicher Konzepte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Modernisierungs- und Entwicklungsmodelle und Nation-building gespielt haben.
Das Scheitern der nationalistischen Entwicklungsmodelle, die damit einhergehenden sozio - ökonomischen Veränderungen zu diskutieren
Den gleichzeitigen Aufstieg religiös-politischer Bewegungen, deren gesellschaftlichen Einfluss, sowie deren politisches Scheitern und darauffolgende Veränderung und Ent-Ideologisierung verständlich zu machen.
Die Dynamiken der Globalisierung und medialen Vernetzung in Bezug auf nahöstliche Gesellschaften zu diskutieren
Verschiedene Demokratisierungstheorien zu erläutern und sie dann in Zusammenhang mit den nahöstlichen Gesellschaften zu diskutieren.
Die Rolle der Zivilgesellschaft in Demokratisierungsprozessen zu diskutieren.
Die Rolle von äußeren Faktoren und Akteuren zu behandeln und zu hinterfragen.

Prüfungsstoff

Reader mit verpflichtenden Texten, die als Grundlage für Kurzreferate und die anschließende Diskussion dienen sollen.
Kurzimpulse des LV Leiters
Problemorientierte Abschlussarbeiten der Studierenden

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T III, VM1, VM6
MA Globalgeschichte und Global Studies: Vertiefung 2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35