Universität Wien

160044 SE Rhythmus (2014W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Mittwoch, 10:45-12:15, Seminarraum, Institut für Musikwissenschaft
1. Termin: 08.10.2014
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Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Es gibt kaum einen musikalischen Begriff, der so widersprüchlich und kontrovers verwendet wird wir der des Rhythmus. Insbesondere die Abgrenzung zum Begriff des Metrums scheint – wie ein Blick in die Lexika zeigt – problematisch zu sein. Beide Begriffe werden undifferenziert und nicht selten unkritisch respektive synonym verwendet.. Es ist das Verdienst Mieczyslaw Kolinskis, dass er in einem grundlegenden Aufsatz über Rhythmus und Metrum diese beiden Begriffe erstmals strikt voneinander getrennt und damit deutlich gemacht hat, wie wichtig es ist, das abstrakte Bezugssystem, das Metrum, vom klingenden Geschehen, dem Rhythmus, zu trennen. Rhythmus und Metrum bilden die Grundlage musikalischer Zeitstrukturen, auf ihrer Grundlage verstehen wir andere Bezugspunkte des musikalischen Verlaufs wie Schlag, Zählzeit, Takt usw. In dem geplanten Seminar beginnen wir mit den makrorhythmischen terminologischen Grundlagen und bauen darauf auf, indem wir uns in einem zweiten Schritt die musikalischen Zeitstrukturen anderer Musikkulturen ansehen. Sind Rhythmus und Metrum tatsächlich Grundpfeiler einer jeden Musik, unabhängig von der kulturellen Einbettung? Wie verhalten sich Vorstellungen von Elementarpulsation, Beat und Timelineformel(n) in der afrikanischen Musik zu Vorstellungen von Rhythmus und Metrum, Zählzeit und Takt in der europäischen Musik? Ist ein indischer Tala eine Erscheinungsform des Metrums? Wie lässt sich das Saléh Prinzip in der javanischen Musik erklären? Was ist der Unterschied zwischen Impuls und Akzent? Welche Begriffe eigenen sich zur Beschreibung afro–lateinamerikanischer oder afro–amerikanischer Musik? Das letzte Drittel der Lehrveranstaltung ist schließlich den Phänomenen von Mikrorhythmik, Swing und Groove gewidmet und der Frage, warum die Musik – vor allem aufgrund ihrer prägnanten rhythmischen Eigenschaften – für den Menschen eine derart große und durch nichts zu ersetzende Bedeutung hat.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Mieczyslaw Kolinski, A Cross–Cultural Approach to Metro–Rhythmic Patterns. In: Ethnomusicology 17/3, 1973

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B08, B11, B17; M01, M02, M03, M04, M05, M08, M14

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35