Universität Wien

160063 PR Angewandte Ethnomusikologie (2019S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Diese Lehrveranstaltung beginnt erst am 11.03.2019.

Montag 04.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 11.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 18.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 25.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 01.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 08.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 29.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 06.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 13.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 20.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 27.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 03.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 17.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 24.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Bereits im Jahr 1964 deutete Alan P. Merriam an, dass sich EthnomusikologInnen nur selten dazu berufen fühlten, Probleme zu lösen und Schicksale von Menschen zu beeinflussen. Es sei aber durchaus denkbar, dass dies in der Zukunft von größerer Bedeutung sein könnte (vgl. Merriam 1964:43). Seit 1992 setzten sich einige Vorreiter – Daniel Sheehy, Bess Lomax Hawes, Anthony Seeger und Martha Ellen Davis – dafür ein, die angewandte Ethnomusikologie innerhalb des Fachs zu etablieren. 25 Jahre später ist angewandte Ethnomusikologie zu einem wichtigen Instrument geworden, um Erkenntnisse aus der Forschung in außerakademische Umfelder einzubringen. Konkret bietet sie Möglichkeiten in Bereichen wie Politik, Bildung, Nachhaltigkeit von Musikpraxis (beispielsweise als UNESCO Kulturerbe), Musiktherapie uvm. mitzuwirken und mitzugestalten. Durch die praxisorientierten Prozesse werden weitere Kenntnisse gewonnen, welche wiederum in die Forschung zurückfließen können.
Dennoch gibt es bis heute noch keine universal gültige Definition von Angewandter Ethnomusikologie. Die Study Group on Applied Ethnomusicology des ICTM (International Council for Traditional Music) schlägt vor, angewandte Ethnomusikologie sei „the approach guided by principles of social responsibility, which extends the usual academic goal of broadening and deepening knowledge and understanding toward solving concrete problems and toward working both inside and beyond typical academic contexts“ (Webseite: http://ictmusic.org/group/applied-ethnomusicology).
Mein Anliegen ist, im Rahmen dieser Lehrveranstaltung die Geschichte, Ansätze und Methoden der angewandten Ethnomusikologie anhand von Beispielen vorzustellen, da in Österreich nur an der Uni Wien Lehrveranstaltung mit diesem Fokus angeboten wird, wohingegen dies in den USA längst Teil des Studiums ist. Die vorgeschlagene Lehrveranstaltung hat folgende Schwerpunkte:
1) Was ist angewandte Ethnomusikologie? Vorgänger, Geschichte und heutige Perspektiven
2) Wie macht man angewandte Ethnomusikologie? Forschungsansätze, Methoden und Ethik
3) Warum ist angewandte Ethnomusikologie wichtig? Kolonialismus, Kolonialität und die mögliche Rolle der Ethnomusikologie in asymmetrischen Machtverhältnissen
4) Welche Diskussionen gibt es heute in der angewandten Ethnomusikologie? Debatten über Definitionen und Bezeichnungen, die (In-)Effizienz akademischer Strukturen und die Notwendigkeit von Zusatzqualifikationen für das Feld, usw.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referate über ausgewählte Literaturen
Schriftliche Arbeit/praktische Übungen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit bei mind. 9 Terminen

Prüfungsstoff

Schriftliche Arbeit/praktische Übungen

Literatur

Literaturliste (Beispiel) für die vorgeschlagene Lehrveranstaltung:
Anthony Seeger, "Lost Lineages and Neglected Peers: Ethnomusicologists Outside Academia." Ethnomusicology, Vol. 50, no. 2 (2006): 214-235.
J. R Alviso, „Applied ethnomusicology and the impulse to make a difference.“ Folklore Forum 34(1/2), (2003):89–96.
Jeff Todd Titon, "Music, the Public Interest, and the Practice of Ethnomusicology.” Ethnomusicology, special issue on music, the public interest, and the practice of ethnomusicology. Vol. 36, no. 3 (1992): 315-322.
John Fenn, "A Conversation with Jeff Todd Titon,” Folklore Forum, special issue on applied ethnomusicology. Vol. 34, nos. 1 & 2 (2003): 119-131. Available for download at: http://hdl.handle.net/2022/2361
Klisala Harrison and Svanibor Pettan, "Introduction,” Applied Ethnomusicology: Historical and Contemporary Approaches (Newcastle-Upon-Tyne: Cambridge Scholars Publishing), 2010, pp. 1-20.
Klisala Harrison, "Epistemologies of Applied Ethnomusicology.” Ethnomusicology, Vol. 56, no. 3 (2012): 505-529.
Rebecca Dirksen, "Reconsidering Theory and Practice in Ethnomusicology: Applying, Engaging, and Advocating Beyond Academia."Ethnomusicology Review, Vol. 17 (2012).
Svanibor Pettan and Jeff Todd Titon, eds., The Oxford Handbook of Applied Ethnomusicology. New York: Oxford University Press, 2015.
Svanibor Pettan, "Applied Ethnomusicology and Empowerment Strategies: Views from Across the Atlantic,” Musicological Annual, special issue on applied ethnomusicology. Vol. 44, no. 1 (2008): 85-99.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA (2016): PRX
BA (2011): B20
MA: M17

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35