Universität Wien

170113 UE Handlungstheorien der Theaterwissenschaft (2009S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Keine Anmeldung erforderlich!
Vorbesprechung am Do 2. April 16-19 im Schreyvogelsaal
Blocktermine im Schreyvogelsaal am Fr 1. Mai und Sa 2. Mai, jeweils von 11-19 Uhr; Exkursionen n.Ü. (Mai/Juni 2009)

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Entwicklungsgeschichte der handlungstheoretisch determinierten Theaterwissenschaft
Teil 1: Genesis des Produktionsparadigmas in der marxistischen Theaterwissenschaft
Mit Ch. Demmerling (Sprache und Verdinglichung. Wittgenstein, Adorno und das Projekt einer kritischen Theorie. Ffm. 1994, S. 9) definieren wir Handlungsphilosophie als ¿diejenigen Positionen in der Sozialphilosophie, welche die menschliche Lebenstätigkeit, verstanden als Einheit von (¿) Herstellen und Handeln in den Mittelpunkt rücken und von der Überzeugung getragen werden, dass sich >Gesellschaft< im wesentlichen auf dem Fundament dieser Tätigkeiten konstituiert.¿
Im Fokus der Übung steht der Begriff des Herstellens (Poiesis/Produktion) und seine Dominanz in der marxistischen Handlungsphilosophie, deren Paradigmen von der marxistischen Theaterwissenschaft ¿ als Gründungswissenschaft einer handlungstheoretisch determinierten Theaterwissenschaft ¿ übernommen wurden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat, Diskussion, Abgabe einer schriftlichen Arbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erarbeitung und Referierung der verschiedenen theaterwissenschaftlichen Handlungstheorien anhand einer entwicklungsgeschichtlichen Ableitung der frühen Handlungstheorie in der Theaterwissenschaft aus der marxistischen Handlungsphilosophie unter besonderer Berücksichtigung des ¿Produktionsparadigmas¿ (Habermas). Ideologiekritische Diskussion verschiedener Referenz- und Gründungstexte theaterwissenschaftlicher Handlungstheorien (Paul, Wekwerth), die sich vom Paradigma der Produktion als Primum des menschlichen Handelns ableiten.

Prüfungsstoff

Hermeneutik, Ideologiekritik, Paradigmatik.

Literatur

A. Philosophische Handlungstheorie:

I. Einführende Lektüre:

(1) Zum historischen Begriff von Handlungstheorie :

¿ **Rüdiger Bubner: ¿Ansätze zu einem philosophischen Handlungsbegriff.¿ In: Ders., Handlung, Sprache und Vernunft. Grundbegriffe praktischer Philosophie. Neuausgabe mit einem Anhang. Ffm. 1982, S. 66-90 und S. 101-111.
¿ *Jürgen Habermas: ¿Exkurs zum Veralten des Produktionsparadigmas.¿ In: Ders., Der philosophische Diskurs der Moderne, Ffm. 1988 (2), S. 95-103. {ad György Márkus.}
¿ **Hans Robert Jauß: ¿Poiesis: die produktive Seite der ästhetischen Erfahrung (construire et connaître).¿ In: Ders., Ästhetische Erfahrung und literarische Hermeneutik. Ffm. 1984(4), S. 103-124.
¿ **György Márkus: ¿Die Welt menschlicher Objekte. Zum Problem der Konstitution im Marxismus.¿ In: Axel Honneth, Urs Jaeggi (Hg.), Arbeit, Handlung, Normativität. Theorien des Historischen Materialismus 2. Ffm. 1980, S. 12-115. Hier bes.: S. 12-38, S. 65-83 und S. 84-115.
¿ **Thomas Metscher: ¿Ontologie, Kulturtheorie, Ästhetik.¿ In: Ders., Herausforderung dieser Zeit: zur Philosophie und Literatur der Gegenwart. Vorträge und Aufsätze. Düsseldorf 1989 (= Beitr. z. marxist. Theorie), S. 59-168.

B. Handlungstheoretisch determinierte Theaterwissenschaft

I. Einführende Lektüre:

(1) Zum Begriff der Handlungstheorie in der marxistischen Theaterwissenschaft :

¿ **Urs Bircher: ¿Ausgangsprobleme [einer Theorie theatralen Handelns].¿ In: Ders., Theaterform und Gesellschaftsform. Univ. Diss. FU Berlin 1979, S. 1-33.
¿ Urs Bircher: ¿Arbeit und theatrales Verhalten.¿ In: Ders., Theaterform und Gesellschaftsform. Univ. Diss. FU Berlin 1979, S. 75-80.
¿ **Arno Paul: ¿Theaterwissenschaft als Lehre vom theatralischen Handeln [1971].¿ In: Helmar Klier (Hg.), Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981 (= Wege der Forschung; Bd. 548), S. 208-237.
¿ *Arno Paul: ¿Theater als Kommunikationsprozeß. Medienspezifische Erörterungen zur Entwöhnung vom Literaturtheater [1972].[Mit einem] Nachtrag [von 1977].¿ In: Helmar Klier (Hg.), Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981 (= Wege der Forschung; Bd. 548), S. 238-289.
¿ *Arno Paul: ¿Theaterwissenschaft als Lehre vom theatralischen Handeln [1971].¿ In: Helmar Klier (Hg.), Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981 (= Wege der Forschung; Bd. 548), S. 208-237.
¿ *Arno Paul: ¿Theater als Kommunikationsprozeß. Medienspezifische Erörterungen zur Entwöhnung vom Literaturtheater [1972].¿ In: Helmar Klier (Hg.), Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981 (= Wege der Forschung; Bd. 548), S. 253-266. {ad Manfred Wekwerth}
¿ *S.D. Sauerbier: ¿Ansätze zur Theorie der Mimetik und des mimetischen Verhaltens im theatralischen Ereignis.¿ In: Ders., Gegen Darstellung. Ästhetische Handlungen und Demonstrationen. Die zur Schau gestellte Wirklichkeit in den zeitgenössischen Künsten. Köln o.J. [1978], S. 213-281. Hier bes.: 242-281. {ad Arno Paul et al.}
¿ *Manfred Wekwerth: ¿Theater und Produktivität.¿ In: Ders., Theater in Veränderung. Berlin 1960, S. 51-73.
¿ **Manfred Wekwerth: ¿Exkurs 2-6.¿ In: Ders., Theater und Wissenschaft. Überlegungen für das Theater heute und morgen. Überlegungen zu einer Theorie des Theaters. München 1974, S. 20-50.
¿ *Manfred Wekwerth: ¿Klassenkampf auf dem Theater.¿ In: Ders., Schriften. Arbeiten mit Brecht. Berlin 1973 , S. 39-43.
¿ Manfred Wekwerth: ¿Das Theater im Ensemble der darstellenden Künste.¿ In: Ders., Schriften. Arbeiten mit Brecht. Berlin 1973, S. 33-43.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.4.

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52