Universität Wien

170173 SE MA (T) 2.1. "Ästhetik und Poetik" (2012W)

Handlung als Spiel. Der Homo ludens im Fokus interdisziplinärer Handlungstheorien

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Sa 13.10. 17:30-21 Uhr Vorbesprechung und Einführung im Jura Soyfer-Saal;
Blocktermine im Jura Soyfer-Saal: Fr 26.10. 17:30-21, Fr 16.11. 18-21, Sa 8.12. 17:30-21 (Schreyvogelsaal!) und Sa 19.1.2013 17:30-21 Uhr

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LISTE DER GRUPPENDISKUSSIONEN

Termin: themen Vollständige Literaturverweise siehe Haupttext von Clemens K. Stepina. referatsgruppe,
Diskussionsleiter/
Tutor

26. Okt.: 17.30-21.00 I. BLock Jura Soyfer Saal
17.30-19.00 I.1.:Existentialontologische Spiel- und Festtheorie:
Gadamer, Heidegger
Einführung durch den Tutor
GRUPPE I/1
Pause
19.30-21.00 I.2.:Existentialontologische Spiel- und Festtheorie:
Kuhn, Pieper, Fink Einführung durch den Tutor
GRUPPE I/2

16. Nov.: 18.00-21.00 II. BLock Jura Soyfer Saal
18.00-19.00 II.1.:Anthropologische Spieltheorie:
Huizinga, Caillois
Einführung durch den Tutor
GRUPPE II/1
Kleine Pause
19.30-21.00 II.2.:Anthropologische Spieltheorie:
Buytendijk, Scheuerl Einführung durch den Tutor
GRUPPE II/2

Termin: themen dISKUSSIONSgruppe,
Diskussionsleiter/
Tutor
8. Dez.: 17.30-21.00 III. BLock Jura Soyfer Saal
17.30-19.00 III.1.: Handlungstheorie als Spieltheorie:
Oerter (psychologische Ht.)
Einführung durch den Tutor
GRUPPE III/1
Pause
19.30-21.00 III.2.: Handlungstheorie als Spieltheorie:
Auwärter (Soziogenese-Forschung), Stepina (Systemologische Ht.) Einführung durch den Tutor
GRUPPE III/2

19. Jänn.: 17.30-21.00 IV. BLock Jura Soyfer Saal
17.30-19.00 IV.1.: Biologische Spieltheorie
Kraftüberschuss-, Wiederholungs- und Kompensationstheorien
(Spencer, Hall, Groos, Lazarus, Patrick)
Einführung durch den Tutor
GRUPPE IV/1
Pause
19.30-21.00 IV.2.: Vergleichende Verhaltensforschung
(Hacker, Lorenz, Eibl-Eibesfeldt, Chalmers)
Einführung durch den Tutor
GRUPPE IV/2

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zeugnismodalität: Referat, Seminararbeit, Mitarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ad I.
Eugen Fink, Oase des Glücks, Gedanken zu einer Ontologie des Spiels, München 1957.
*Eugen Fink, Spiel als Weltsymbol, Stuttgart 1960.
Martin Heidegger, Der Satz vom Grund, Tübingen 1957.
H.-G. Gadamer, Wahrheit und Methode, Tübingen 19652 (19865).
H.-G. Gadamer, Zur Phänomenologie von Ritual und Sprache, Gesammelte Werke, Band 8, Tübingen 1986.
*H.-G. Gadamer, Die Aktualität des Schönen, Kunst als Spiel, Symbol und Fest, Stuttgart 1989.
H.-G. Gadamer, Über den Ernst von Fehlen von Festen, Hans Georg Gadamer im Gespräch mit Rainer Buland, Homo ludens, Der spielende Mensch Band VIII, Salzburg-München 1998.
Helmut Kuhn, Das Sein und das Gute, München 1962.
Helmut Kuhn, Die Ontogenese der Kunst, in: Dieter Henrich, Wolfgang Iser (Hg.), Theorien der Kunst, Frankfurt am Main 1982.
*Josef Pieper, Muße und Kult, München 19959.

Ad II.
Frederik J. J. Buytendijk, Wesen und Sinn des Spiels, Das Spielen des Menschen und der Tiere als Erscheinungsform der Lebenstriebe, Berlin 1933.
*Roger Caillois, Die Spiele und die Menschen, Maske und Rausch, o. J. [Paris 1958, Stuttgart 1960].
*Johan Huizinga, Homo ludens, Vom Ursprung der Kultur im Spiel, Reinbek bei Hamburg 19562.
Hans Scheuerl, Spiel, in: Hans Hermann Groothoff, Martin Stallmann (Hg.), Pädagogisches Lexikon, Berlin 19642.
Hans Scheuerl, Theorien des Spiels, Weinheim 197510.
Hans Scheuerl, Alte und neue Spieltheorien, in: Andreas Flitner (Hg.), Das Kinderspiel, München 19784.
Hans Scheuerl, Das Spiel, Untersuchungen, Weinheim 19792.
*Hans Scheuerl, Zur Begriffsbestimmung von "Spiel" und "spielen", in: Hermann Röhers (Hg.), Das Spiel ein Urphänomen des Lebens, Wiesbaden 1981 (Erziehungswissenschaftliche Reihe; Band 23).
Hans Scheuerl, Zum Stand der Spielforschung, in: Wolfgang Einsiedler (Hg.), Aspekte des Kinderspiels, Weinheim 1983.
Hans Scheuerl, Die pädagogisch-anthropologische Dimension des Spiels, in: Karl Josef Kreuzer (Hg.), Handbuch der Spielpädagogik, Band 1: Das Spiel unter pädagogischen, psychologischen und vergleichendem Aspekt, Düsseldorf 1983.
Hans Scheuerl (Hg.), Das Spiel; Reihe Pädagogik: Band 2, Theorien des Spiels, Weinheim-Basel 1991.

Prüfungsstoff

Darstellung des Spielbegriffs im Spiegel zeitgenössischer Theorien. In diesem Zusammenhang wird besonders die handlungstheoretische Problemstellung akzentuiert, was denn spielerisches Handeln in Absetzung oder Korrelation zur Arbeit bedeutet. Im Rahmen der Blockveranstaltungen sollen dann spezifische Theorietexte diskutiert und damit die Frage erörtert werden, in welchem (ideologiekritischen) Kontext Spiel und Arbeit als Grundtypen des menschlichen Handelns verstanden werden können.

Analyse der Handlungsbegriffe Arbeit und Spiel anhand diverser methodischer Zugänge.

Literatur

Ad III.
Manfred Auwärter (Hg.), Seminar: Kommunikation, Interaktion, Identität, Frankfurt am Main19833.
Manfred Auwärter und Edit Kirsch, Zur Ontogenese der Sozialen Interaktion, Eine strukturtheoretische Analyse, in: Wolfgang Edelstein, Jürgen Habermas (Hg.), Soziale Interaktion und soziales Verstehen, Beiträge zur Entwicklung der Interaktionskompetenz, Frankfurt am Main 1984.
*Rolf Oerter, Psychologie des Spiels, Ein handlungstheoretischer Ansatz, Weinheim 19972.
*Clemens K. Stepina, Neoaristotelismus und Spiel - Ein ideologiekritischer Literaturbericht, in: Ders., Systematische Handlungstheorie, Habil.Schr. Univ. Wien 2004, 299-351.

Ad IV.
1. *Karl Groos, Das Spiel, Zwei Vorträge, Jena 1922.
Karl Groos, Die Spiele der Tiere, Jena 19303.
G. Stanley Hall, Adolescence, New York 1904.
*Moritz Lazarus, Die Reize des Spiels, Berlin 1883.
G. T. W. Patrick, The psychology of relaxation, Boston 1916.
Herbert Spencer, The principles of psychology, London 1873 (Stuttgart 1886).

2. Neil Chalmers, Social play in monkeys, Theories and data, in: Peter K. Smith (Hg.), Play in animals and humans, Peter Smith (Hg.), Play in animals and humans, Oxford 1984.
Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Angeborenes und Erworbenes im Verhalten einiger Säuger, in: Zeitschrift für Tierpsychologie 20 (1963).
*Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Grundriß der vergleichenden Verhaltensforschung, München 19692 (München 19744, München-Zürich 19998).
Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Einleitung: Zur Persönlichkeit des Forschers Konrad Lorenz, in: Konrad Lorenz, Das Wirkungsgefüge der Natur und das Schicksal des Menschen, Gesammelte Arbeiten, Herausgegeben und eingeleitet von Irenäus Eibl-Eibesfeldt, München 1978.
*Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Die Biologie des menschlichen Verhaltens, München 19973.
Friedrich Hacker, Aggression, Die Brutalisierung der modernen Welt, mit einem Vorwort von Konrad Lorenz, Wien 1971.
Konrad Lorenz, Über die Bildung des Instinktbegriffs, Die Naturwissenschaft 25 (1937).
Konrad Lorenz, Durch Domestikation verursachte Störungen arteigenen Verhaltens, Zeitschrift für angewandte Psychologie und Charakterkunde 59 (1940).
Konrad Lorenz, Die angeborenen Formen möglicher Erfahrung, Zeitschrift für Tierpsychologie 5 (1943).
Konrad Lorenz, Das sogenannte Böse, Zur Naturgeschichte der Aggression, Wien 1963.
Konrad Lorenz, Über tierisches und menschliches Verhalten, Aus dem Werdegang der Verhaltenslehre, München 1965.
Konrad Lorenz, Über die Bildung des Instinktbegriffes, in: Klaus R. Scherer (Hg.), Psychobiologie. Wegweisende Texte der Verhaltensforschung von Darwin bis zur Gegenwart, München 1987.
Konrad Lorenz, Krieg und Frieden aus der Sicht der Verhaltensforschung, erweiterte Neuausgabe München 19974.
Konrad Lorenz, Nikolaas Tinbergen, Taxis und Instinkte in der Eirollbewegung der Graugans, in: Zeitschrift für Tierpsychologie 2 (1938).

3. Brian Sutton-Smith, J. M. Roberts, R. M. Kozelka, Game involvement in adults, Journal of Social Psychology 60 (1963).
Brian Sutton-Smith, Games, the sozialisation of conflicts, in: Sportwissenschaft 3 (1973).
*Brian Sutton-Smith, Die Dialektik des Spiels, Eine Theorie des Spielens, der Spiele und des Sports, Schorndorf 1978.
Brian Sutton-Smith, Children’s play, Some sources of play theorizing, in: K. H. Rubin (Hg.), New directions of child development 9 (1980).
*Brian Sutton-Smith, Die Idealisierung des Spiels, in: Omo Gruppe, Hartmut Gabler, Ulrich Göhner (Hg.), Spiel Spiele Spielen, Schorndorf 1983 (DVS-Protokolle; Band 7).
Brian Sutton-Smith, The metaphor of games in social science research, in: Joop Hellendoorn, Rimmert van der Kooij (Hg.), Play, Play Theraphy, Play Research, Berwyn-Lisse 1986.
Brian Sutton-Smith, Shirley Sutton-Smith, How to Play with Your Children (and when not to), New York 1974.

Die mit dem Siegel * (Stern) versehene Literatur wird zur Einführung bzw. als Referatsliteratur empfohlen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.2.1. Theaterwissenschaft; 092: § 5(1)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36