170225 UE Übung "Medienübergänge" (2021S)
Sozialistischer Realismus intermedial
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
DIGITAL
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 08.02.2021 09:00 bis So 21.02.2021 23:55
- Anmeldung von Do 25.02.2021 09:00 bis Do 04.03.2021 23:55
- Abmeldung bis Fr 02.04.2021 23:55
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Samstag 06.03. 09:30 - 15:45 Digital
- Freitag 11.06. 15:00 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Samstag 12.06. 09:00 - 15:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Samstag 19.06. 15:45 - 20:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Sonntag 20.06. 09:30 - 15:45 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Kombination aus zwei Teilleistungen (Gewichtung 40 zu 60 %)
- 1 Themenpräsentation bzw. Präsentation eines Seminartextes aus dem Seminarreader (ca. 15 Minuten, mündlich, Thesenpapier) (40 %)
- 1 Werkkritik zu einem Werk des Sozrealismus im Bezug zu Konzepten und Theorien der Sozrealismus sowie der geschichtlichen Kontexte (schriftlich, ca. 8 Seiten) (60 %)
- 1 Themenpräsentation bzw. Präsentation eines Seminartextes aus dem Seminarreader (ca. 15 Minuten, mündlich, Thesenpapier) (40 %)
- 1 Werkkritik zu einem Werk des Sozrealismus im Bezug zu Konzepten und Theorien der Sozrealismus sowie der geschichtlichen Kontexte (schriftlich, ca. 8 Seiten) (60 %)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Lehrveranstaltung setzt Grundkenntnisse der Theater-, Film- und Medienwissenschaft und -geschichte voraus und vertieft geschichtliche und theoretische Kenntnisse der Moderne unter spezifischen sozialen und historischen Bedingungen. Neben der historischen Entwicklung des ästhetischen Paradigmas des Sozrealismus in den unterschiedlichen Medien stehen die intermedialen Ausprägungen des Sozrealismus und seine medienspezifischen narrativen Merkmale und Ausdrucksformen im Zentrum. Die historischen Entwicklung und ästhetischen Ausprägungen sollen stets in einem engen Zusammenhang betrachtet werden. Studierende sollten Kenntnisse der grundlegenden Begriffe und Konzepte zur Analyse der Fachgegenstände der Theater-, Film- und Medienwissenschaft mitbringen.- regelmäßige Teilnahme an Seminarsitzungen (Blocksitzungen)
- unentschuldigtes Fehlen von max. 2 Sitzungen (2 x 90-Minuten-Lehreinheiten) möglich
- Lektüre der Seminartexte, mündliche Mitarbeit in den Seminarsitzungen
- Erbringung der zwei Teilleistungen
- unentschuldigtes Fehlen von max. 2 Sitzungen (2 x 90-Minuten-Lehreinheiten) möglich
- Lektüre der Seminartexte, mündliche Mitarbeit in den Seminarsitzungen
- Erbringung der zwei Teilleistungen
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18
Der Sozialistische Realismus gilt als ein vorbildloses Projekt der totalen politischen Instrumentalisierung von Kunst und Medien in der Moderne. Die Einführung des Sozrealismus in der Sowjetunion als offizielle Kunstform zunächst in der Literatur (und Literaturkritik) und dann in den anderen Künsten bzw. Medien bedeutete einen großen Einschnitt. Dieser wird nicht nur vor dem Hintergrund der künstlerischen Avantgarde der 1920er Jahre deutlich, dem ein Kampf mit dem Schlagwörtern des Formalismus und Naturalismus angesagt wurde, sondern auch in der politischen Umstrukturierung der künstlerischen Organisationen. Unter dem Banner einer dem Realismus verpflichtete Kunst mit ideologischem und politischem Unterbau galt es Werke zu erschaffen, in denen der Kommunismus nach einem historischen Kampf zu seiner Erfüllung kam. In seiner abgebrühtesten Form, in den Hochphasen des Stalinismus, kaprizierte sich der Sozrealismus vor allem auf die Feier sowjetischer Staatssymbole bzw. des Staatskörpers (allen voran Stalins). Im Seminar soll es um die vielfältigen Erscheinungsformen des Sozrealismus in den verschiedenen Medien gehen, vor allem jedoch im Film. Dabei ist eine der zentralen Fragen, die nach der politischen Instrumentalisierung von Kunst und Medien. Es sollen überblicksartig historische und politische Epochenzäsuren des Sozrealismus, ein Ausschnitt des Kanons aus Architektur, Theater, Literatur, der bildenden Kunst und Film der internationalen künstlerischen Moderne sowie (in vergleichender Perspektive) verbindende Merkmale der Darstellung und narrativer Formen vermittelt werden. Denn der Sozrealismus erfand keine neuen ästhetischen Formen - so die zentrale These -, sondern eignete sich bereits bestehende Narrative und Genres (den Bildungsroman, den positiven Helden sowie Erzählformen des Hollywoodkinos) an und überformte sie. Neben der zentralen Verortung des Sozrealismus im politischen System der Sowjetunion sollen seine Wahrnehmung im Ausland sowie seine (verordneten) ‚Ausstrahlungen‘ in andere sozialistische Länder, vor allem in die DDR, kursorisch betrachtet werden. Literaturliste (Auswahl) Clark, Katerina u.a. (2005). Soviet Culture and Power: a History in Documents, 1917-1953. New Haven, Conn. u.a.: Yale Univ. Press Dobrenko, Evgeny (2007). Political Economy of Socialist Realism. New Haven: Yale UP Groys, Boris (1998). Gesamtkunstwerk Stalin. Die gespaltene Kultur in der Sowjetunion. München: Hanser u. a. Miller, Jamie (2010). Soviet Cinema. Politics and Persuasion under Stalin. London/New York: I.B. TaurusZiele
- Vermittlung von historischen Kenntnissen sowie Kenntnissen der Theater-, Film- und Mediengeschichte im politischen Kontext - Einführung in das Feld Politik und Kunst (Instrumentalisierung von Kunst) - (Kultur-)historische Einordnung des Phänomens des Sozrealismus (historische Zäsuren und Konjunkturen) und seiner Erscheinungsformen - Kennenlernen und Vertiefen des künstlerischen Kanons der Moderne in ihren verschiedenen Ausprägungen - Vermittlung und Anwendung, zum großen Teil in selbstständiger Erarbeitung, von ästhetischen Konzepten und analytischem Werkzeug - Analyse (close reading) von ausgewählten Werken zu Darstellung, Narration und Inszenierung - Identifizierung von intermedialen Strukturmerkmalen des SozrealismusMethoden
- selbstständige Erschließung von Themen (Konzepte, Begriffe, Werke und historische Kontexte) durch Sekundärtexte - intensive Arbeit mit Sekundärtexten mithilfe Exzerpte und Kurzzusammenfassungen sowie mit Gegenständen mithilfe von Analyseprotokollen, individuell und in Gruppen - Anwendung der erarbeiteten Konzepte, Begriffe und Analysewerkzeuge an Gegenständen - Präsentation der Ergebnisse/Themen in der Blockveranstaltung - gemeinsame Seminardiskussionen und Analysen in der Blockveranstaltung