170234 UE Übung "Inszenierte Räume" (2017S)
Stormy Weather. Film- und medienwissenschaftliche Perspektiven auf Wetter und Klima
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 07.02.2017 09:00 bis Di 21.02.2017 23:59
- Anmeldung von Do 23.02.2017 09:00 bis Mi 01.03.2017 23:59
- Abmeldung bis Mo 20.03.2017 23:59
Details
max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Freitag
10.03.
15:00 - 18:15
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag
11.03.
09:45 - 13:00
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Freitag
07.04.
15:00 - 18:15
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag
08.04.
09:45 - 13:00
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Freitag
05.05.
15:00 - 18:15
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag
06.05.
08:00 - 11:15
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Freitag
02.06.
15:00 - 18:15
Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Anwesenheit in der Lehrveranstaltung
Diskussionsbereitschaft
ExpertInnengruppen
Lektürekarten oder schriftliche Abschlussarbeiten
Diskussionsbereitschaft
ExpertInnengruppen
Lektürekarten oder schriftliche Abschlussarbeiten
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Bereitschaft zur genauen Lektüre komplexer theoretischer Texte, teilweise auch in Englisch Interesse an darstellungstheoretischen und gesellschaftsanalytischen Fragen
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21
In einem ersten Schwerpunkt soll der Fokus auf gegenwärtige (medien)ökologische und klimatische Diskurse gelegt werden. Mit Weather Modification und Klimasimulation sind über Fragen der technischen Steuerbarkeit hinaus medientechnisch-epistemologische Probleme angesprochen (Vgl. die Arbeiten von Isabelle Schrickel; Claus Pias oder Birgit Schneider). Ebenso sind in diesem Kontext Fragen von Atmosphären und Klimakapseln (Vgl. z.B. Sloterdijk, Peter: Sphären III – Schäume, Plurale Sphärologie; Borries, Friedrich von: Klimakpaseln) oder die Debatte um das Anthropozän (Vgl. etwa Paul Crutzen oder Bruno Latour) von Interesse. Nicht zuletzt können Wetter (und Klima) mit Michel Serres als philosophische Modelle unserer Zeit begriffen werden: Denn gerade das fließende, zähflüssige, instabile und chaotische Wetter bietet der Philosophie stärkere und feinere Modelle als die alte Architektonik, die auf Solides, Festes, Schweres baute. (Vgl. Serres, Michel: Atlas, Berlin: Merve 2005, S. 105.)
In einem zweiten Schwerpunkt sollen filmische Bearbeitungen und ihr Umgang mit Naturphänomenen wie Wetter- oder Klimaerscheinungen untersucht werden. Dass die Frage nach der Darstellung von Wetter (und Klima) vor allem im Film behandelt wird, ist kein Zufall: handelt es sich doch beidermaßen um Bewegungsphänomene. So konstatiert die Filmwissenschaftlerin Barbara Wurm: „Zwei Gewalten, Film und Wetter, treten gegeneinander an, bezwingen einander, interagieren, scheinen sich gegenseitig aufzuschaukeln. […] Das Versprechen, das in extremen Klimazonen und einzigartigen Wettererscheinungen liegt, ist magisch. Es steht nicht im Widerspruch zur drohenden Katastrophe, es ist, wenn man so will, deren ureigenes Wesen – und treibt zu Experimenten mit dem Medium an.“ Als Motiv, Thema und „Akteure“ ziehen sich Wetter und Klima durch die Filmgeschichte und die verschiedensten Filmgenres: angefangen bei dem Stummfilm „Regen“ (1929) des Dokumentarfilmers Joris Ivens, über die radikale Konfrontation der Kamera mit dem Wetter in Paul Bunfords experimentellen Sturmfilmen „Storm“ (1943) und „Storm Warning“ (1947) oder George Kuchars „Weather Diaries“ (1986-2011) bis hin zur dramatischen Zuspitzung von Wetterphänomenen im Katastrophenfilm. Blockbuster wie „The Day After Tomorrow“ (2012) u.a. setzen mit ihren Wetterkatastrophen eine mediale Überwältigungsmaschine in Gang und weisen auf die drohenden Probleme des Klimawandels hin.