Universität Wien

170521 UE Choreografieren zur Zeit (2019W)

Eine kuratorische Feldforschung zum Verständnis neuer Positionen in Tanz

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 15.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 29.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 12.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 26.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 10.12. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 07.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 21.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Dienstag 28.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„Choreografieren zur Zeit" versteht sich als ein experimentelles Format, welches wissenschaftliche Beobachtung und kuratorisch-künstlerische Praxis zu verbinden sucht. Als Praxisfeld der Lehrveranstaltung dient die [8:tension] Young Choreographers' Series im Rahmen des ImPulsTanz – Vienna International Dance Festivals. Die renommierte und immer wieder überraschende Programmschiene wurde 2001 ins Leben gerufen und hat seither unzählige Künstler_innen entdeckt und einem breiten Publikum vorgestellt. Zeit also, einen Blick auf die Geschichte zu werfen, wie auch in die Zukunft zu blicken: So wird die Lehrveranstaltung künstlerisch wie produktionsorientiert den kuratorischen Prozess für das Festivalprogramm 2020 begleiten und sich dabei folgenden Fragen und Praxisfeldern widmen:
Was ist "junge Choreografie"? Wie suchen und finden Kurator_innen und Dramaturg_innen – zumal transregional und international – Künstler_innen und künstlerische Positionen und Formate? Welche Fragen, künstlerischen Ansätze und Interessen kristallisieren sich bei einer jüngeren Generation heraus? Wie lassen sich diese – häufig tastenden – Versuche und die Suche nach bisweilen noch unbekannten Darstellungsformen neuer Fragestellungen analysieren, beschreiben, erkennen? Wie gestaltet sich der Prozess der Auswahl? Was ist "Kontext", und welche Rolle spielt er hinsichtlich Auswahl und Kommunikation der Arbeiten? Welche Kriterien - von künstlerischen und/oder ethischen über administrative, räumliche, finanzielle Bedingungen und Begrenzungen – kommen hier zum Tragen? Wie sind diese zu gestalten und zu verändern? Und nicht zuletzt: Wie gestaltet sich die Kommunikation zwischen Künstler_innen, ihren Arbeiten und dem Publikum?

Christine Standfest, Dramaturgin des ImPulsTanz-International Dance Festivals und im Team der Künstlerischen Leitung der [8:tension] Young Choreographers’ Series, öffnet den Prozess der Programmkuratierung für 2020 und sichtet und reflektiert gemeinsam mit den Studierenden künstlerische Arbeiten, Produktionsstrukturen und Ökonomien in verschiedenen Städten und Ländern auch über Europa hinaus. Wir werden Künstler_innen entdecken, Stücke per Video sichten und besprechen und ästhetische und künstlerische Kategorien überprüfen und entwickeln, welche die Arbeiten über ihre Einzelwirkung hinaus in Dialog stellen. Dabei soll es keinesfalls um einen neuen „Kanon“ gehen, sondern um Entdeckungslust und Auseinandersetzungsfreude, sowie um Fertigkeiten, um noch unbekannte Künstler_innen und neuartige Fragestellungen, die sich tradierten Interpretations- und Lesarten nicht unbedingt erschließen – zum Beispiel eine neuere Ästhetik des Posthumanen, des Neuen Materialismus oder der Politischen Ökologie – im gemeinsamen Diskurs zu erkennen und theoretisch zu reflektieren.
Das Feld der jüngeren Choreografie beschäftigt sich in besonderem Maße mit Gender und anthropologischen und postkolonialen Fragestellungen, sowie mit kollektivem Arbeiten und offenen Formaten. Wir erfahren, wie Künstler_innen diese aufgreifen und darstellen und reflektieren kontextübergreifende Transformationsprozesse zwischen künstlerischer Intention, Produktion, Kommunikation und Präsentation im Rahmen eines der größten internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz und Performance. Dabei sollen auch die dialogische Wechselwirkung der Stücke im Rahmen eines Gesamtprogramms und Möglichkeiten der Publikumserschließung und -kommunikation in den Blick genommen werden, nicht zuletzt, um dem zunehmenden Rückzug und einer isolierenden Ausdifferenzierung in „Blasen“ und Einzelcommunities entgegenzuwirken.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Wir gewinnen Einsicht in ein Feld, das im Gegensatz zu den traditionsreicheren Bereichen Theater und Film institutionell und künstlerisch durch seine meist prekären Arbeitsbedingungen, seine Schnelllebigkeit und seine oft fragmentierten und ausdifferenzierten Strukturen und Institutionen nicht einfach zu erschließen ist. Wir lernen, mit welcher Komplexität von Fragestellungen ein kuratorischer Auswahlprozess als Vermittlung künstlerischer und außerkünstlerischer Parameter konfrontiert ist und gewinnen auch praktische Kenntnisse hinsichtlich Künstlerkommunikation, Produktion und Vermittlung.

Die Übung wird sich mit Lektüre theoretischer Texte und Blogs und in hohem Maß mit Internetrecherche und Sichten von Videoaufnahmen künstlerischer Arbeiten beschäftigen. Dadurch bieten sich Gruppenarbeiten an, die ausgewählte Bereiche vorab gemeinsam erschließen und dem Seminar vorstellen. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden im Plenum gemeinsam diskutiert und theoretisch reflektiert und schreibend begleitet. Es bieten sich zudem Exkursionen zu Stücken, Proben- oder Studiobesuche bei Wiener Künstler_innen und Einladungen an Expert_innen aus dem Feld der Kommunikation und Vermittlung sowie der Kulturpolitik an.

Es sind drei Prüfungsleistungen zu vollbringen:
- mündliche Präsentation/Moderation in der Gruppe (20-30min) (40 %)
- schriftliche Kreativübung (ca. 3000 Zeichen) (30%), Abgabefrist 22.1.2019
- 2 Kurztexte zu einzelnen Stücken (jeweils ca. 2500 Zeichen) (je 15%) bis zur letzten Lehrveranstaltung
In Rücksprache mit den Seminarteilnehmer_innen können sich die Prüfungsleistungen auch ändern (z.B. wegen der Gruppengröße).
Die mündliche Mitarbeit wird nicht gesondert benotet, kann aber in die abschließende Benotung zum Auf- oder Abrunden einfließen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar sowie die Bereitschaft zur Lektüre, auch von englischen Texten, wird vorausgesetzt. Sie sind zur Anwesenheit verpflichtet, dürfen dabei 5 Zeitstunden entschuldigt fehlen.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.
Die Endnote ergibt sich aus dem Durchschnitt der gewichteten Einzelleistungen, wobei jede Einzelleistung erbracht werden muss. Werden eine oder mehrere Einzelleistungen nicht erbracht, kann die Gesamtnote nicht positiv sein.

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff bilden die Themen, Diskussionen und Texte, die im Rahmen der Lehrveranstaltung erarbeitet und behandelt werden.

Literatur

Pflicht- und weiterführende Literatur werden bei Veranstaltungsbeginn über die Unibibliothek bzw. Moodle zur Verfügung gestellt und laufend erweitert.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21