170541 UE Wer spricht? Inszenierungsformen der "Flüchtlingsthematik" in Theater, Performance und Film (2017S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 07.02.2017 09:00 bis Di 21.02.2017 23:59
- Anmeldung von Do 23.02.2017 09:00 bis Mi 01.03.2017 23:59
- Abmeldung bis Mo 20.03.2017 23:59
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 24.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Donnerstag 27.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Freitag 12.05. 16:45 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Donnerstag 01.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Freitag 02.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Donnerstag 08.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Donnerstag 22.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Anwesenheit (80%), Mitarbeit, Präsentationen, schriftliche Arbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21
Die Diskussionen um Flucht, Migration, Grenzen und Integration spezifizierten sich in den letzten Jahren auch in vielen kulturellen und künstlerischen Feldern. Viele Kulturinstitutionen und Theater rückten sowohl visionäre Möglichkeiten von offenen Grenzen, aber auch Fragen über restriktive reale Migrationspolitik, Integrationsmaßnahmen und speziell das Problem der Repräsentation / Selbstrepräsentation von Geflohenen auf den politischen und künstlerischen Bühnen in den Vordergrund. Die vermehrte Selbstorganisationen von Flüchtlingen und Migranten_innengruppen (wie z.B. bei den Refugee Protesten, postmigrantischen Theater/Performanceprojekten), aber auch neue Allianzenbildungen und Interventionen in weiße hegemoniale Räume tragen schrittweise zur Neuorientierung in Richtung dekolonialer Perspektiven bei und der Notwendigkeit von Selbstermächtigung zu sprechen. Speziell die Frage des Wer spricht?‟ sehen viele selbstorganisierte Migranten_innen-Gruppen als entscheidend an.Methode
In einer einführenden Phase werden bestimmte Begriffe geklärt, um die Themen von Flucht, Migration und Grenzen diskursiv und performativ zu betrachten. Konzepte von Diversity und Intersectionality bzw. die Potentiale eines postmigrantischen Theater erreichten in den vergangen Jahren Eingang an den Ausbildungstätten und auch im künstlerischen Feld. Konzepten von critical whiteness und white supremacy (wie z. B. von bell hooks) und de- bzw. postkolonialen Theorien untersuchen und kritisieren fortbestehende Strukturen des Kolonialismus, Rassismus / Sexismus / Klassismus als Diskurs der Differenz, der auch ohne Kategorierungen in der Gesellschaft funktioniert und in vielerlei Hinsicht weiter gesellschaftliche Grenzen schafft.
Einerseits werden diese Themenstellungen in Referaten und Präsentation zu Theater/Performance/Filmbeispielen besprochen. (Beispiele reichen von Jean Genet´s Die N..., Jelineks Schutzbefohlenen, Zentrum für politische Schönheit, Schlingensiefs Bitte liebt Österreich, bis zu Aufführungen des postmigrantischen Theaters (Maxim Gorki Theater u.a.)
Andererseits wird es in der LV um Diskussionen zu Fragen gehen wie: Wie kann man einerseits Geflohene aktiv in die Arbeits- und Gestaltungsprozesse des Theaters einbeziehen? Bzw. Wie können wir Perspektiven auf die heutige Gesellschaft und das Theater bzw. die Performance zu vermitteln? Damit einher gehen Diskussionsprozesse um Themen des kulturellen Erfahrungsaustauschs in Bezug zu Reflexion und Analysen von eurozentristischen Perspektiven und neokolonialer Geschichte.Ziel
Erarbeitung eines kulturwissenschaftlichen Kontexts zu Betrachtung und Wahrnehmungsweisen von Flucht, Migration und Grenzen und damit verbundenen Themen und Fragen der Repäsentation/bzw. Selbstrepräsentation in Theater, Perfromance und Medien.
Diskussion, Analyse und Präsentation von performativen Praktiken und medialen Inszenierungaformen, die sich in diesem Kontext verorten lassen.