Universität Wien

170542 VU Hegemoniale und subversive Konzeptionen von Geschlecht am Beispiel von Musikvideos (2014W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Kontakt: doris.leibet@berkeley.edu
Fuer die ersten Blocktermine bitte Texte lesen und Fragen beantworten, die sich auf Moodle befinden. Antworten mitnehmen.

  • Freitag 03.10. 09:45 - 14:45 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Samstag 04.10. 09:45 - 13:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 06.10. 11:30 - 18:15 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Dienstag 07.10. 09:45 - 13:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Samstag 11.10. 09:45 - 15:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Freitag 31.10. 09:45 - 11:15 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Hegemoniale und subversive Geschlechterimaginationen und -konzeptionen werden anhand von Musikvideos erklärt. In der Einführung geht es um die Schnittstelle von Gender Studies und Cultural Studies, die weiter an den Begriffserklärungen von Hegemonie und Subversion vertieft wird. Hegemoniale Männlichkeitsbilder und Homosozialität in Musikvideos werden vorgestellt und daraufhin analysiert, wo hier traditionelle Geschlechterrepräsentationen von Mann und Frau hervortreten. Danach werden subversive Strategien der Geschlechterdarstellungen behandelt. Ausgehend von der These Judith Butlers, - laut der durch die Geschlechterparodie aufgedeckt wird, dass die Konstruktion der Geschlechtsidentität selbst eine Imitation ohne Original ist - werden subversiven Strategien wie die Parodie, die einen ähnlichen Effekt zur Folge haben, nämlich die Konstruktion des binären Geschlechtersystems und der heterosexuellen Matrix aufzudecken, in der Rock- und Popmusik analysiert. Im Hauptteil der Lehrveranstaltung werden hegemoniale Bilder in der Rock- und Popmusik vorgestellt und analysiert, wo hier traditionelle Geschlechterrepräsentationen hervortreten, und als Gegengewicht subversive Strategien zur Geschlechterdekonstruktion behandelt. Subversive Strategien wie die Ironie, Parodie, Camp, Maske und Maskerade, Mimesis und Mimikry, Cyborg, Transgender und der Dildo werden theoretisch und anhand von Beispielen (Text, Bild, Musikvideo) untersucht und deren subversives Potential festgemacht. Der Schluss bildet dann eine kurze Zusammenfassung mit Problematiken und Aussichten subversiver Imaginationen und Konzeptionen von Geschlecht. Besonders wird Wert auf politische, sprachliche, visuelle, soziale und ästhetische Strategien zum biopolitischen und postidentitären Widerstand gelegt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheitspflicht, aktive Mitarbeit, Kurzzreferat, schriftl. Pruefung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen anhand der Lehrveranstaltung ein Verständnis für den Zusammenhang von Gender Studies und Cultural Studies und weiters zwischen Hegemonie und Subversion entwickeln, was Geschlechterimaginationen und -konzeptionen betrifft und ein selbstausgewähltes Video präsentieren. Die Studierenden lernen: • Wissen und Kenntnisse über die Inhalte verschiedener Strömungen des Feminismus, Gender Studies, Queer Theory, Postcolonial Studies, Disability Studies, neue Medien- und Technologie Studien.
• Methoden zur Analyse von Texten, Bildern, Videos und Sound zur Unterscheidung von hegemonialen und subversiven Geschlechterrepräsentationen.
• Aufarbeitung und Präsentation eines selbstgewählten Forschungsbeispiels aus dem Feld der Gender Studies und Kulturwissenschaften.

Prüfungsstoff

Blended Learning, interaktive Aufgabenstellungen (in PartnerInnenarbeit, Gruppenarbeit und Plenum: World Café, ExpertInnengruppen, Kurzreferate als Einzelarbeit), Close Reading mit Fragestellungen/Analyseschema, Microlectures der Vortragenden. Medien: Internet (YouTube), Musikvideos, Filmausschnitte und Interviewausschnitte, Audio, Bilder, Texte. Mit Raum für Diskussionen und Fragestellungen.

Literatur

Adam, Holger/Aydın, Yasar u.a. (Hrsg.), PopKulturDiskurs. Zum Verhältnis von Gesellschaft, Kulturindustrie und Wissenschaft, Mainz, 2010.
Austin, J. L.: How To Do Things With Words, Oxford, 1978.
Baldauf, Anette/Weingartner, Katharina (Hg.): Lips. Tits. Hits. Power? Popkultur und Feminismus, Wien, 1998.
Bhabha, Homi K.: Die Verortung der Kultur, Tübingen, 2000.
Butler, Judith: Bodies That Matter. On the Discursive Limits of »Sex«, New York/London, 1993.
Butler, Judith: Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity, New York/London, 1990.
Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen, Berlin, 1998.
Castro Varela, María do Mar / Dhawan, Nikita / Engel, Antke (Hrsg.): Hegemony and Heteronormativity: revisiting „the political“ in queer politics, Farnham/Burlington, 2011.
Connell, R.W.: Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Opladen, 2000.
Cvetkovich, Ann: An Archive of Feelings. Trauma, Sexuality, and Lesbian Public Cultures, Durham/London, 2003.
Del Lagrace, Volcano/Dahl, Ulrika (Hg): femmes of Power. Exploding Queer Femininities, London, 2008.
Foucault, Michel: Sexualität und Wahrheit 1: der Wille zum Wissen, Frankfurt am Main, 1983.
Grzinic, Marina/Reitsamer, Rosa (Hg.): New Feminism. Worlds of Feminism, Queer and Networking Conditions, Wien, 2008.
Halberstam, J. Jack: Gaga Feminism: Sex, Gender, and the End of Normal, Boston, 2012.
Halberstam, Judith: In a Queer Time and Place. Transgender Bodies, Subcultural Lives, New York, 2005.
Halberstam, Judith: Female Masculinity, Durham, 2002.
Haraway, Donna: Simians, Cyborgs, and Women. The Reinvention of Nature, London, 1998.
Hooks, bell: Black Looks. Popkultur – Medien – Rassismus, Berlin, 1994.
Jarman-Ivens, Freya (Hg.): Oh Boy! Masculinities and Popular Music, London/New
Kosofsky Sedgwick, Eve: Between Men: English Literature and Male Homosocial Desire, New York, 1985.
McRobbie, Angela: In the Culture Society. Art, Fashion and Popular Music, London/New York, 1999.
McRobbie, Angela: The aftermath of feminism. Gender, culture and social change, London, 2009.
Mulvey, Laura: Visual and Other Pleasures, USA, 1989.
O’Brien, Lucy: She Bop II. The Definitive History of Women in Rock, Pop and Soul, London/New York, 2002.
Preciado, Beatriz: Kontrasexuelles Manifest, Berlin, 2003.
Reitsamer, Rosa/Weinzierl, Rupert (Hg.): Female Consequences. Feminismus, Antirassismus, Popmusik, Wien, 2006.
Whiteley, Sheila/Rycenga, Jennifer (Hg.): Queering the Popular Pitch, New York, 2006.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 24.04.2021 00:19