Universität Wien

170542 UE Mediale und künstlerische (Re-)Präsentationsformen des "beeinträchtigten Körpers" (2015W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung wird in Kooperation zwischen TFM und der in Oberösterreich agierenden Sozialeinrichtung assista soziale Dienste stattfinden. Interessierten LehrveranstaltungsteilnehmerInnen wird ermöglicht, vor Ort gemeinsam mit AkteurInnen von assista in das Forschungsfeld einzutauchen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

ganztägiger Blocktermin am Samstag 28.11.2015, Ort wird bekannt gegeben

  • Freitag 16.10. 13:15 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 27.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 15.01. 11:30 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sind es die Betroffenen selbst oder KünstlerInnen, Institutionen sowie politische Akteure, die mit dem Sujet des beeinträchtigten Körpers um Aufmerksamkeit ringen? Die Auseinandersetzung mit Produktionsprozessen kann dabei nicht losgelöst von der Rezeptionsebene betrachtet werden: um das Verhältnis zwischen bewusster Blicklenkung und Angeblickt werden ausloten zu können, gilt es etwa, künstlerische Mittel und ästhetische Verfahren näher zu beleuchten. Mittels medien- bzw. kulturanalytischer Fragestellungen lassen sich Vorstellungen von einem "normalen" und einem "beeinträchtigten" Körper als Konstruktion ausweisen. Auf einer anderen Ebene kann auch eine Positionsbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung innerhalb einer spätkapitalistischen und leistungsorientierten Gesellschaft, die ein mediales Bild von "schneller, stärker, schöner, reicher" suggeriert, vorgenommen werden.

In der Lehrveranstaltung werden entlang eines weit gefassten Medienbegriffs Film, Internet, Hörfunk, Video, Theater, Performance, TV etc. analysiert, um Wechselwirkungen zwischen dem beeinträchtigen Körper und dessen medialer/künstlerischen (Re-)Präsentationsformen sowie der daraus resultierenden gesellschaftlichen Relevanz im Sinne der "sozialen Inklusion" zu untersuchen. In Form von Kleingruppenprojekten wird anhand theoretischer Zugänge, Medien- u. Kulturanalysen sowie künstlerischer Recherchen ein breiter Blick auf das Forschungsfeld eröffnet, um in einem weiteren Schritt die verschiedenen Perspektiven wieder zu kontextualisieren.

Inhalte
- Die mediale (Re-)Präsentation von beeinträchtigten Körpern sowie deren soziokulturelle Relevanz

- Grundlagentexte: ästhetische Theorie, Medien- u. Kulturtheorie, Disability Studies

- Verknüpfung von Theorie und angewandter Forschung

- Medien- und Kulturanalyse anhand medialer Diskursfelder und Kunstproduktion

- Sichtung des medialen Alltagsdiskurs

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit, Erstellung eines Lehrveranstaltungskatalogs und Abschlusspräsentation

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Anwendung theoretischer und methodischer Grundlagen aus den Bereichen Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie aus Kulturwissenschaft und Disability Studies
- Fähigkeit zur kritischen Analyse medial (re-)präsentierter imperfekter Körper, welche nicht der einer "Normalität" entsprechen.
- Entwicklung und Bearbeitung konkreter transdisziplinärer Fragestellungen
- Realisierung kleiner Forschungsprojekte

Prüfungsstoff

Teamteaching, dialogisches Lernen und Forschen, Transdisziplinarität, Arbeit mit und an Texten, Teamwork in Form kleiner Forschungsprojekte, Präsentation von Gruppenarbeiten inkl. Reflexion und Diskussion.

Literatur

Literatur (Auswahl):
Bauman, Zygmunt: Verworfenes Leben. Die Ausgrenzung der Moderne. Hamburg: HIS, 2005.
Dederich, Markus: Körper, Kultur und Behinderung. Eine Einführung in die Disability Studies. Bielefeld: Transcript, 2007.
Douglas, Mary: Reinheit und Gefährdung. Eine Studie zu Vorstellungen von Verunreingung und Tabu. Berlin: Reimer, 1985.
Hall, Stewart: "Kodieren/Dekodieren". In: Koivisto, Juha u.a. (Hg.): Ideologie Identität
Repräsentation - Ausgewählte Schriften 4. Hamburg: Argument Verlag, 2004. S. 66-80.
Harrasser, Karin: Körper 2.0: Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen. Bielefeld:
Transcript, 2013.
Macho, Thomas u. a. (Hg.): Der [Im-]Perfekte Mensch. Metamorphosen von Normalität und
Abweichung. Köln: Böhlau & Cie, 2003.
Mc Luhan, Marshall u. Fiore, Quentin: Das Medium ist die Massage. Stuttgart: Tropen, 2014.
Pfaller, Robert: Ästhetik der Interpassivität. Hamburg: Philo Fine Arts, 2008.
Serres, Michel: "Der Parasit. Auszug". In: Kunstforum International - Parasitäre Strategien -
Kunst, Mode, Design und Architektur. Band 185. Hg: Fabo, Sabine. Ruppichteroth: TZ, 2007. S. 60-64.
Hoffmann, Dagmar (Hg.): Körperästhetiken. Filmische Inszenierung von Körperlichkeit. Bielefeld: Transcript 2010.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21